MotoGP: Bagnaia über Martin – nicht korrekt

Alex Marquez knackt Streckenrekord, Yamaha-Trio im Q2

Von Thomas Kuttruf
Während des einstündigen Zeittrainings der MotoGP-Elite führten alle Marken das Feld an. Am Ende war es eine Ducati an der Spitze. Yamaha stark mit Quartararo und Miller. Marc Marquez nach Crash auf Platz 4.

Nachdem Ducati-Werksfahrer Marc Marquez den Auftakt von Silverstone mit einer klaren Bestzeit beendet hatte, entwickelte sich das einstündige Zeittraining von Beginn an in eine andere Richtung.

Bei hervorragenden Bedingungen auf der fast 5,9 km langen Piste in Northamptonshire gab zunächst Aprilia-Pilot Marco Bezzecchi das Tempo vor. «Bezz», der bereits im freien Training als Vierter einen starken Eindruck hinterlassen hatte, lieferte aus dem Stand eine ganze Serie schneller Runden und war mit seiner Zeit von 1:58,349 min auch nach zwanzig Minuten noch der schnellste der 22 MotoGP-Piloten.

Profiteur war Yamaha-Pilot der die erste Sequenz hinter Bezzecchi gefahren war – Rins zog es am Heck der Bezzecchi-RS-GP bis auf Rang 2. Erst dahinter tauchte beim ersten Schlagabtausch auf mittleren Reifenmischungen mit Alex Marquez die erste Ducati auf. Direkt dahinter Tabellenführer Marc Marquez. Doch beim Versuch sich weiter zu verbessern schmiss der Spanier seine GP25 weg. Die #93 musste darauf hin zehn Minuten in der Ducati-Lenovo-Garage pausieren.

Marquez war nicht alleine: Auch Pramac-Pilot Miller und VR46-Athlet Franco Morbidelli schmissen ihre Prototypen noch vor Halbzeit neben die Strecke. Erst gar nicht auf Zeitenjagd gehen konnte Trackhouse-Hoffnung Ai Ogura. Der junge Japaner war im FP1 bei hohem Tempo gestürzt. Ogura saß zwar zunächst im Leder in der Box, aber das Trauma im rechten Knie des Moto2-Weltmeisters verhinderte die Teilnahme an der wichtigen Sitzung.

Die Top 10 nach 30 Minuten. Bezzecchi vor dem Yamaha-Duo Quartararo-Rins. Dann Jack Miller, der im zweiten Anlauf sofort auf eine Spitzenzeit gekommen war. Dahinter Alex Márquez, Pedro Acosta und Fermín Aldeguer. Marc Márquez, Fabio Di Giannantonio und Pecco Bagnaia komplettierten zur Mitte des Zeittrainings das Feld der Q2-Piloten.

Mit der Beginn der zweiten Hälfte setzten sich zweit Piloten in Szene. Erst verbesserte KTM-Tech3-Ass Maverick Vinales die Bestzeit. Nur eine Minute war es Honda mit Joan Mir in neuer Spitzenpositon. Honda, vor KTM, Aprilia, Yamaha und Ducati – so der ungewöhnliche Stand bei noch verbleibenden 20 Minuten. Von Domimanz konnte keine Rede sein. 0,098 sec – der Abstand zwischen Mir und Di Giannantonio auf Rang 5.

Und Le Mans-Sieger Johann Zarco? Der Pilot der Kunden-Honda lag mit einem Rückstand von 1,1 sec auf Position 16.

Eine Viertelstunde vor Ende meldete sich dann Marc Marquez. Mit der ersten 1:57er-Runde ging wieder eine Werks-Ducati in Fürhrung. Und wieder profitierte Alex Rins. Der Spanier hatte sich erneut das richtige Heck zur Verfolgung ausgesucht, Platz 2.

Doch nur zwei Minuten später blitzte Johann Zarco auf weichen Reifen auf. Der Franzose fuhr nochmals einige Hundertstel schneller. Damit war die Jagd endgültig eröffnet. Erst legte nochmals Marc Márquez nach, dann tauchte «Diggia» mit der fluo­res­zierend gelben GP25 aus Bologna an der Spitze auf. Zehn Minuten vor Schluss richtete dann wieder Marco Bezzecchi die Aprilia in Richtung Spitze aus. Zwischenzeitlich auf Rang 12 abgefallen, zauberte der Riminese eine 1:57,667 min auf den Kurs und war damit 0,002 sec besser unterwegs als Di Giannantonio.

Als nur noch fünf Minuten auf der Uhr standen überraschte Alex Marquez. Bestückt mit einem Medium-Vorderreifen und einem weichen Hinterreifen säbelte der Gresini-Pilot weiter 0,054 sec von der Bestzeit ab. Auf dem Schleudersitzt mit Rang 10: Pecco Bagnaia.

Während der Italiener eine gute Schlussrunde schaffte und sich mit Platz 7 absicherte, war es zum dritten Mal in Folge Fabio Quartararo, der aus dem Nichts an die Spitze schoss. Doch noch lauter wurde in der Box von Gresini gejubelt. Alex Marquez knackte in seiner letzten Runden den Streckenrekord. Mit einer Bestzeit von 1:57,295 min führte der Ducati-GP24-Ducati die MotoGP-Elite an. Mit Quartararo und Miller folgen zwei Yamaha-Vertreter. Marc Marquez beendet den Freitag auf Rang 4 vor Marco Bezzecchi.

Di Giannantonio, Bagnaia, Rins, Zarco und Aldeguer ziehen außerdem direkt ins Q2. Pedro Acosta verpasste das Q2-Ticket um 0,044 s. Während drei Yamaha direkt weiterkommen, verpassen alle KTM-Racer die begehrten Plätze. Nicht in Erscheinung trat Wildcard-Pilot Aleix Esparagaro, Platz 21.

Ergebnisse MotoGP Silverstone, Zeittraining (23. Mai):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 1:57,295 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,047 sec
3. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,347
4. Marc Marquez (E), Ducati, +0,360
5. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,372
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,404
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,408
8. Johann Zarco (F), Honda, +0,446
9. Alex Rins (E), Yamaha, +0,524
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,526
11. Pedro Acosta (E), KTM, +0,570
12. Joan Mir (E), Honda, +0,622
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,704
14. Maverick Viñales (E), KTM, +0,767
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,808
16. Luca Marini (I), Honda, +0,856
17. Brad Binder (ZA), KTM, +1,030
18. Enea Bastianini (I), KTM, +1,375
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,430
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,807
21. Aleix Espargaro (E), Honda, +2,027
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,353
23. Ai Ogura (J), Aprilia, ohne Zeit

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