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Pit Beirer gesteht: «War die härteste Zeit für mich»

Von Johannes Orasche
Pit Beirer

Pit Beirer

KTM-Rennsportleiter Pit Beirer blickt auf eine schwere Zeit zurück, als der Rennsport und die MotoGP in den Hintergrund rückten. Der Produktionsstart in Oberösterreich am 28. Juli war für ihn ein emotionaler Moment.

Mitte Juli erlebte Beirer in Brünn das bislang beste MotoGP-Wochenende für KTM in der Saison 2025. Pedro Acosta und Enea Bastianini fuhren im Sprint ein Doppelpodium ein. Testfahrer Pol Espargaro, der für den verletzten Maverick Vinales einsprang, und Brad Binder landeten ebenfalls in den Top-10. Im Grand Prix am Sonntag wurde Acosta Dritter, Binder und Espargaro kamen auf den Rängen 8 und 9 ins Ziel.

Im Gespräch mit der US-Plattform gatedrop.com reflektierte Beirer die schwierige Zeit im Spätherbst 2024: «Die Firma war in Gefahr. Wenn das schiefgegangen wäre, hätte man auch den Rennsport nicht mehr gebraucht – es war viel Druck da. Wir mussten das Rennsport-Herz im November für einige Tage zur Seite stellen und nachdenken, wie wir die Marke retten können, die tausenden Leuten einen Job gibt. Ich habe hier 2003 begonnen – wir haben so viel gemeinsam aufgebaut. Plötzlich war alles in Gefahr. Es war die härteste Zeit für mich, muss ich gestehen. Es ging darum, unser Baby zu sichern.»

«Unser CEO Gottfried Neumeister und das Team gaben alles, Bajaj ist uns zur Seite gestanden – das hat uns die Sicherheit gegeben, um zu überleben», so Beirer. «Als die Produktion wieder anlief, war ich selbst dort und sah, wie das erste Bike vom Band ging. Die Restrukturierung ist beendet, die Aufnahme der Produktion fehlte aber noch. Wenn man Rennen fährt und es keine Einnahmen durch den Verkauf von neuen Bikes gibt, dann fehlt ja noch der größte Teil. Es war wirklich toll, das zu sehen und es war sehr emotional! Alle Probleme sind aber noch nicht vom Tisch. Die wirklich harte Arbeit beginnt jetzt – die Schäden müssen repariert und KTM wieder erfolgreich gemacht werden.»

Der Wahl-Simbacher erinnerte sich auch an die Jahreswende: «Wir konnten nur an das Vertrauen der Jungs appellieren. Ich muss mich bei allen Rennteams bedanken. Ich konnte ihnen ja nur sagen: ‘Habt Vertrauen in uns, arbeitet hart und gewinnt Rennen!’ Es kamen dann aus der Rennabteilung gleich sehr positive Vibes mit dem Dakar-Sieg im Januar, dem 250er-Titel in den USA und den Siegen in der MXGP-Serie. Unsere Kunden auf der ganzen Welt wussten, dass KTM noch da ist. Ich bin stolz auf alle Leute in der Rennabteilung, sie hatten viele Unsicherheiten und mussten nur ein paar wenigen Leuten vertrauen. Ich bin wirklich beeindruckt. Die Leute sind geblieben und wir führen in vielen wichtigen Serien, die für uns einen hohen Stellenwert haben. Das hat uns als Familie näher denn je zusammengebracht.»

«Wir haben schon im Vorjahr im Sommer die Jungs gewarnt, als der Markt problematisch wurde – wirft euer Geld nicht raus und verwendet es effizient», erinnerte sich Beirer. «Wir haben dann auch schon 2024 geschaut, dass wir die Top-Fahrer halten und Meisterschaften gewinnen können.»

Über drei Marken hinweg Teams mit Werksfahrern zu besetzen, bedeutete auch, dass es Fahrer gab, die nur für die Top-8 in Frage kamen. Beirer dazu: «Von diesen Fahrern konnten wir nicht mehr alle halten. Wir haben das weltweite Engagement bereits 2024 runtergefahren. Wir mussten das machen – und es ist unter Druck passiert. Aber das Budget zur Entwicklung war immer vorhanden, um die besten Bikes zu haben. Es hat uns sogar noch stärker gemacht. Wir haben immer noch eine Top-Budget und können immer noch die Fahrer bekommen, die wir wollen.»

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