MotoGP in Ungarn: Rückkehr an den Hungaroring?
In Anbetracht des kompletten Neustarts zur Rennsportsaison 2025 muss der Ungarn-GP auf der neuen Rennsportanlage in Sichtweite des Plattensees als voller Erfolg gewertet werden. Innerhalb von vier Wochen wickelten die neuen Betreiber in enger Kooperation mit Dorna Sports zunächst die Superbike-Weltmeisterschaft, dann den MotoGP-Zirkus ab.
Und das ohne erkennbare Debakel. Auf operativer Ebene erwies sich die gesamte Veranstaltung als hochklassig und gelungen. Das gilt auch für die Rennstrecke selbst. Auch die hochkritischen Situationen, wie etwa der Rennabbruch in der MotoE, wurden souverän gehandhabt.
Während der knapp 4,1 km lange Rennkurs von den Piloten der kleineren Klassen sofort akzeptiert wurde, mussten sich die Reiter der schwersten und stärksten Prototypen länger auf die neue Herausforderung einstellen. Doch spätestens nach dem Loblied des Weltmeisters auf den anspruchsvollen wie eigenständigen Kurs, konnten die Verantwortlichen auch hier aufatmen.
Offiziell 80.000 Besucher über vier Tage meldeten die Veranstalter mit dem Startschuss der Königsklasse. Akzeptabel für eine Premiere, aber nicht ausreichend, um ein wirtschaftliches Überleben auf Jahre zu tragen. Erst recht nicht, bei einer Auslegung der Anlage auf eine maximale Kapazität mittels temporärer Tribünen von 120.000 Fans.
Sicher ist aktuell eine Rückkehr der MotoGP im nächsten Jahr. Laut provisorischem Kalender kehren die GP-Klassen bereits Anfang Juni und damit zehn Wochen früher an den Plattensee zurück.
Unklar ist dagegen, ob der Balaton Park Circuit die neue MotoGP-Ära mit 850er-Motoren zur Saison 2027 erleben wird. In den Gremien der MotoGP, auch die Teams haben hier über die IRTA eine Stimme, wurde eine Rückkehr an Hungaroring in Aussicht gestellt.
Auf der historisch gewachsenen Anlage am Rande von Budapest, und damit jener, die den letzten Ungarn-GP vor 33 Jahren ausgerichtet hatte, sollen bereits konkrete Vorbereitungen für eine Modernisierung der Rennstrecke begonnen haben. Ziel: Die Rückkehr der MotoGP an die knapp 4,4 km lange Traditionsstrecke, die erst vor wenigen Wochen Gastgeber der Formel 1 war. Trotz F1-Tauglichkeit erfüllt der Hungaroring die Sicherheitsvorschriften nicht vollständig. Die Streckenbegrenzungen müssten unter anderem neu angelegt werden.
Die gute Nachricht für Ungarn-Fans: Trotz bereits jetzt aufkommender Diskussionen über die beste Rennstrecke, die MotoGP soll auch über 2026 hinaus in Ungarn verankert werden. Ob dabei der Neuling am Plattensee oder der nur gut 100 km entfernte Klassiker in Budapest mit einer Gesamtkapazität von rund 300.000 Besuchern das Rennen macht, wird sich voraussichtlich erst 2026 entscheiden.