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Uccio sorgt sich um Bagnaia: «Nicht aufgeben!»

Von Sebastian Fränzschky
Francesco Bagnaia steckt in einer schwierigen MotoGP-Saison 2025 fest. Alessio «Uccio» Salucci, enger Vertrauter des Ex-Weltmeisters, spricht über die Ursachen der Krise und seine Hoffnung auf eine Wende.

Francesco «Pecco» Bagnaia erlebt in der MotoGP-Saison 2025 eine bislang enttäuschende Phase. Der zweifache Weltmeister kam bei den letzten beiden Grands Prix in Österreich (Platz 8) und Ungarn (Platz 9) deutlich hinter den Erwartungen ins Ziel. Besonders bitter: In Balaton Park startete er nur von Position 15 und blieb wie schon zuvor ohne Punkte im Sprintrennen. Nach 14 Rennen stehen lediglich ein Sieg, eine Pole-Position und 19 Führungsrunden zu Buche. Zwar rangiert Bagnaia in der WM noch auf Platz drei, doch Aprilia-Werkspilot Marco Bezzecchi rückte mit zuletzt starken Resultaten bis auf 31 Punkte heran.

Alessio «Uccio» Salucci, langjähriger Wegbegleiter Bagnaias in der VR46 Academy, sprach bei TNT Sports offen über die Formkrise seines Landsmannes: «Pecco ist ein fantastischer Fahrer und ein toller Freund.» Gleichzeitig betonte er: «Es ist schwierig, die Lage genau zu beurteilen, weil ich nicht in seiner Box bin. Ich unterhalte mich sehr regelmäßig mit ihm. Ich habe mir die Daten angeschaut und dabei fiel mir auf, dass er nicht auf die richtige Art und Weise bremst. Zudem hat er offensichtlich etwas die Motivation verloren. Auch sein Selbstvertrauen wurde in Mitleidenschaft gezogen.»

Für Salucci liegt der Schlüssel darin, dass Bagnaia wieder zu alter Lockerheit zurückfindet: «Wichtig ist, dass er wieder fährt wie Pecco Bagnaia. Er muss das Fahren wieder genießen. Das ist nicht einfach, doch ich habe ihn angefleht, nicht aufzugeben. Er ist ein zweimaliger MotoGP-Champion, ein fantastischer Fahrer. Es ist nicht schön, Pecco in so einer Situation zu sehen. Das gefällt mir nicht.»

Ein entscheidender Faktor in der aktuellen Saison ist auch der Vergleich mit Ducati-Teamkollege Marc Marquez. Während der achtfache Weltmeister den Wechsel von der GP23 auf die GP25 erstaunlich leicht meisterte, tat sich Bagnaia beim Umstieg vom 2024er-Modell zur vermeintlich besseren 2025er-Maschine deutlich schwerer.

«Marquez fuhr im vergangenen Jahr das 2023er-Bike und sprang direkt zum 2025er-Bike. Die 2023er-Maschinen waren wirklich schwierig. Marquez war aber bereits damals schnell. Das 2025er-Bike ist viel besser als die 2023er-Version. Er wurde immer schneller und konnte so ein sehr gutes Vertrauen aufbauen. Pecco hingegen kam vom 2024er-Bike und realisierte, dass das 2025er-Bike einige Probleme verursacht. Dann sah er, was Marquez erreichte, während er selbst zu kämpfen hatte. In so einer Situation verliert man schnell das Gefühl», erklärte Salucci.

Auch im VR46-Team fiel die Umstellung zur GP25 nicht problemlos. Fabio Di Giannantonio kämpfte zu Beginn ebenfalls mit mangelndem Vertrauen an der Front, konnte sich aber stabilisieren. «Das 2025er-Bike war besonders zu Saisonbeginn nicht einfach zu verstehen. Die Front des Motorrads vermittelt den Fahrern nicht besonders viel Vertrauen. Das betraf sowohl Pecco als auch Fabio Di Giannantonio. Doch wir haben uns intensiv gekümmert, Fabio blieb dabei sehr ruhig. So fanden wir auf den richtigen Weg», so Uccio.

Di Giannantonio zeigte zuletzt konstantere Leistungen und war in Ungarn deutlich stärker als Markenkollege Bagnaia. Im Rahmen des zurückliegenden Wochenendes sprach «Diggia» über die Herausforderungen mit der GP25 und erklärte, wie es seiner Crew gelang, die Situation zu verbessern.

Ergebnisse MotoGP Balaton Park, Rennen (24. August):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 26 Runden in 42:37,681 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +4,314 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +7,488
4. Jorge Martin (E), Aprilia, +11,069
5. Luca Marini (I), Honda, +11,904
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +12,608
7. Brad Binder (ZA), KTM, +12,903
8. Pol Espargaro (E), KTM, +14,015
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,854
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,473
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,112
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,021
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,861
14. Alex Marquez (E), Ducati, +25,938
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +26,262
16. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +55,239
– Enea Bastianini (I), KTM, 25 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 22 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 16 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 14 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 28 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 455 Punkte. 2. A. Marquez 280. 3. Bagnaia 228. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 164. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 154. 8. Aldeguer 126. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 109. 11. Binder 91. 12. R. Fernandez 73. 13. Marini 72. 14. Vinales 69. 15. Bastianini 63. 16. Ogura 58. 17. Miller 52. 18. Mir 46. 19. Rins 45. 20. Martin 23. 21. P. Espargaro 16. 22. Nakagami 10. 23. Oliveira 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 504 Punkte. 2. Aprilia 228. 3. KTM 215. 4. Honda 175. 5. Yamaha 140.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 683 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 406. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 315. 4. Red Bull KTM Factory Racing 255. 5. Aprilia Racing 228. 6. Monster Energy Yamaha 154. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 148. 8. Trackhouse MotoGP Team 131. 9. Honda HRC Castrol Team 118. 10. LCR Honda 115. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 65.

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