Pecco Bagnaia: «Marc hatte bislang keine Gegner»

Ducati-Werksfahrer Francesco Bagnaia
Der Sieger beider Rennen zum Japan-GP 2024 erreichte Motegi trotz eines niederschmetternden Null-Punkte-Heimevents in Misano in guter Laune. Das lag zum einen an einem positiv verlaufenen Testtag in Misano. Auch wenn es für Tests keine Pokale und Punkte gibt, so fand die Nummer 63 mit konstant guten Rundenzeiten ein Stück Selbstbewusstsein zurück – wohl wissend, dass Marc Marquez den Test nicht für aggressive Zeitenjagden, sondern als Erprobung für 2026 genutzt hatte. Beide Ducati-Lenovo-Athleten hatten sich nahezu identische Zeiten notieren.
In Motegi unterstrich Bagnaia nochmals seine Ambitionen, sich auch im Rennbetrieb wieder auf Augenhöhe mit Marc Marquez duellieren: «Ich denke, dieses Jahr war Marc bislang nahezu ohne Konkurrenz. Er war nur selten voll gefordert und musste nicht das ganze Jahr 100 Prozent geben. Das sieht man auch an den Zeiten. Die Rennen insgesamt waren 2025 öfters langsamer als im Vorjahr. Mein Ziel ist es, dort wieder hinzukommen und mit ihm an der Spitze zu kämpfen.»
n den letzten zwei Wochen verbrachte Bagnaia auffällig viel Zeit mit Casey Stoner, der sich mit seiner Frau längere Zeit in Europa aufgehalten hatte. Neben der ausführlichen Spaß-Aktion auf der VR46-Ranch in Tavullia ging es dabei auch viel um Berufliches. Der zweifache Weltmeister aus Australien, der seinen Titelgewinn mit Ducati übrigens in Motegi sicherstellte (2007), beobachtete Bagnaia beim Misano-GP im Stile eines Riding-Coaches und protokollierte ausführlich in Richtung Ducati Corse.
Für Pecco Bagnaia eine große Hilfestellung: «Casey in der Box zu haben, war großartig. Er hat auch eng mit unserem Riding Coach Manuel (Poggiali) zusammengearbeitet. Auch wenn er und Manuel sich einig sind, es ist gut, das von jemandem außerhalb von Ducati zu hören. Casey kann mit seinem Blick genau verstehen, was mein Bike auf der Strecke macht, und es ist wichtig, dass er es auch den Technikern vermittelt. Die haben zwar alle Daten, sprechen mit Fahrern, können die Piloten auf der Strecke aber nicht selbst beobachten.»
Neu ist die Zusammenarbeit allerdings nicht, wie der Italiener in Motegi berichtete: «Wir machen das regelmäßig. 2022 kam Casey erstmals in Australien in die Box und schilderte seine Eindrücke. Damals habe ich ihn gebraucht, weil ich um die Weltmeisterschaft gekämpft habe. Aber ich denke, heute hilft mir seine Sichtweise noch mehr.»
Der WM-Zug 2025 ist für Pecco Bagnaia schon lange abgefahren. In Motegi wird es um die Verteidigung von WM-Rang 3 gegen Marco Bezzecchi gehen. Das Aprilia-Ass liegt nur acht Punkte hinter seinem Kollegen aus der VR46-Akademie zurück.
WM-Stand nach 32 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 512 Punkte. 2. A. Marquez 330. 3. Bagnaia 237. 4. Bezzecchi 229. 5. Acosta 188. 6. Morbidelli 180. 7. Di Giannantonio 179. 8. Aldeguer 141. 9. Quartararo 137. 10. Zarco 117. 11. Binder 101. 12. Marini 94. 13. Bastianini 84. 14. R. Fernandez 84. 15. Vinales 72. 16. Ogura 69. 17. Miller 58. 18. Mir 50. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 24. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 575 Punkte. 2. Aprilia 271. 3. KTM 248. 4. Honda 198. 5. Yamaha 168.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 749 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 471. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 359. 4. Red Bull KTM Factory Racing 289. 5. Aprilia Racing 271. 6. Monster Energy Yamaha 182. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 153. 9. Honda HRC Castrol Team 144. 10. LCR Honda 119. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 85.