Joan Mir ließ Honda von den Toten auferstehen

Honda-Werksfahrer Joan Mir (4.) schaffte sein bestes Sprint-Ergebnis
Der spanische Honda-Werksfahrer Joan Mir (28) vollbrachte nach dem ebenso überraschenden wie brillanten zweiten Trainingsrang im Sprint des Japan-GP gleich eine zweite Heldentat. Fast schon im Stil eines glorreichen Samurais, kämpfte der MotoGP-Weltmeister von 2020 stets in der Spitzengruppe mit und belegte, knapp hinter dem Podest, den vierten Rang.
«Der Sprint hat wirklich Spass gemacht», versicherte der verständlicherweise euphorisierte Mir nach den zwölf Runden auf dem Motegi Twin Circuit. «Wir haben hart gekämpft und lange auf ein solches Ergebnis gewartet. Ich freue mich für die Fans und für Honda. Das ist das Resultat harter Arbeit.»
Tatsächlich präsentierte sich Motegi wie eine verkehrte Welt. Nicht nur, dass Pecco Bagnaia plötzlich wieder die Leichtigkeit des Seins entdeckte, auch die Darbiertung der Honda-Crew, bereits im Q2-Training (Mir 4., Marini 6. und Zarco 10.), war so kaum erwartet worden. Obwohl Honda bereits bei den Testfahrten in Misano andeutete, dass es flotter vorwärtsging. «Ich konnte dort ja aufgrund meines Unfalls in der ersten Runde des Rennens nicht groß mithelfen, doch die Streckencharakteristik von Motegi ist Misano nicht unähnlich, so dass wir hier grundsätzlich eine gute Performance erwarteten», so Joan Mir.
Vom Rennverlauf des Sprints konnte er nur Gutes berichten: «Es ist schon etwas anderes, wenn man in der sauberen Luft an der Spitze fährt und dem sonst üblichen Chaos im Mittelfeld in den ersten Runden etwas entgehen kann», bilanzierte Mir nach dem Rennen. «Die Kämpfe mit Pecco am Anfang und dann auch mit Marc haben viel Spaß gemacht».
Für den aktuellen WM-Zehnten zeigten sich in den Zweikämpfen mit den «großen Jungs» noch deutlich die Schwächen der RC213V: «Sowohl Marc wie auch Pecco hatten in den Kurvenausgängen Vorteile und konnten viel besser beschleunigen. Daran müssen wir arbeiten». In der Schlussphase des Sprints plagte Joan Mir dann ein zusätzliches Handicap. «Die letzten Runden waren eher ein Alptraum. Ich hatte immer stärkere Vibrationen beim Bremsen».
«Es war trotzdem ein unterhaltsames Rennen und mental für mich natürlich enorm wichtig. Vor allem das Duell mit Marc war interessant. Obwohl er irgendwann wie ein Tier zu pushen begann, konnte ich lange mithalten. Dann musste ich aber erkennen, dass ich die Kontrolle etwas verlor, während dies bei Marc nie der Fall zu sein schien».
Ergebnisse MotoGP Motegi, Sprint (27. September):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 20:59,113 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,842 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,674
4. Joan Mir (E), Honda, +4,300
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,130
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,913
7. Luca Marini (I), Honda, +9,102
8. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,334
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +10,480
10. Alex Marquez (E), Ducati, +11,487
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +13,492
12. Brad Binder (ZA), KTM, +13,823
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,425
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,352
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +18,211
16. Maverick Viñales (E), KTM, +20,706
17. Somkiat Chantra (T), Honda, +21,883
18. Alex Rins (E), Yamaha, +43,428
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 1 Runde zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 3 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), KTM, 6 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Jorge Martin (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
WM-Stand nach 33 von 44 Rennen:
M. Marquez, 521 Punkte. 2. A. Marquez 330. 3. Bagnaia 249. 4. Bezzecchi 229. 5. Acosta 195. 6. Morbidelli 185. 7. Di Giannantonio 179. 8. Aldeguer 141. 9. Quartararo 141. 10. Zarco 117. 11. Binder 101. 12. Marini 97. 13. R. Fernandez 86. 14. Bastianini 84. 15. Vinales 72. 16. Ogura 70. 17. Miller 58. 18. Mir 56. 19. Rins 45. 20. Martin 34. 21. Oliveira 24. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 2. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 587 Punkte. 2. Aprilia 273. 3. KTM 255. 4. Honda 204. 5. Yamaha 172.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 770 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 471. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 364. 4. Red Bull KTM Factory Racing 296. 5. Aprilia Racing 271. 6. Monster Energy Yamaha 186. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 172. 8. Trackhouse MotoGP Team 156. 9. Honda HRC Castrol Team 153. 10. LCR Honda 119. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 85.