Acosta: «Für die Show ist die MotoGP verantwortlich»
Pedro Acosta
Pedro Acosta erzielte bei den letzten drei Rennwochenenden vier Podestplätze (Sprints und Grands Prix). Zuletzt in Sepang holte der KTM-Pilot die Ränge 3 und 2 und sammelte fleißig WM-Punkte. In der Gesamtwertung liegt Acosta vor den letzten beiden Saisonstationen mit 260 Punkten auf Position 5. Auf Platz 4, den derzeit Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia belegt, fehlen ihm 26 Zähler.
Seine Konstanz hat der 21-Jährige seiner persönlichen Entwicklung und den Fortschritten bei der RC16 zu verdanken. Vor allem aber macht Acosta im Vergleich zu seinem Rookie-Jahr 2024 und dem Saisonbeginn 2025 nur noch selten leichtfertige Fehler.
Am kommenden Wochenende geht es mit dem Großen Preis von Portugal weiter. In Portimao konnte Acosta letztes Jahr seinen ersten MotoGP-Podestplatz einfahren – es war erst sein zweiter Grand Prix in der Königsklasse der Motorrad-WM. Ist der Autódromo Internacional do Algarve eine gute Strecke für Acosta? «Normalerweise schon, aber zuerst muss ich am Freitagmorgen auf mein Bike steigen und sehen, wie ich mich dabei fühle. Danach müssen wir an unseren Problemen arbeiten. Ich möchte aber keine zu hohen Erwartungen kreieren – wegen unserem generellen Problem mit dem Reifenverschleiß», betonte Acosta.
Acosta hat in diesem Jahr insbesondere an seiner Performance in den Qualifyings gearbeitet. Dazu kommt, dass er 2025 in jedem Qualifying schneller war als Teamkollege Brad Binder – wie wichtig ist ihm diese Statistik? «20:0 gegen den Teamkollegen heißt nicht, dass man gute Qualifyings hatte – das sind zwei unterschiedliche Dinge», stellte Acosta klar. «Aber es stimmt, dass ich seit der Sommerpause mehr aus der zweiten Reihe starte. Ich habe immer noch Luft nach oben, denn das ist nicht meine größte Stärke. Wenn ich aber eines Tages um den WM-Titel kämpfen will, brauche ich dieses Extra. Ich arbeite daran, mich zu verbessern – am Bike-Setup und auch an mir selbst. Ich muss beim Qualifying einen Schritt machen.»
Beim Horrorcrash in der Moto3-Klasse in Sepang haben sich Noah Dettwiler und Jose Antonio Rueda schwer verletzt. Hätte das Rennen nach diesem schrecklichen Unfall gestartet werden dürfen? «Dieses Rennen hätte nie gestartet werden dürfen. Klar, die Show muss weitergehen, aber schlussendlich ist es die MotoGP, die größte Klasse, die jeder sehen möchte. Ich denke, wir sind alt genug, um von persönlichen Dingen und dem Rennen einen Unterschied machen zu können. Aber die Moto3-Fahrer sind Kinder», betonte der Spanier. «Ich bin selbst noch sehr jung und nicht viel älter als sie – ich habe an diesem Morgen mit Rueda gefrühstückt und ich kenne auch Carpe (Teamkollege von Rueda, Anm.) sehr gut. Die beiden habe ein sehr gutes Verhältnis. Aber es ist nicht gut gewesen, diese Kids das Rennen fahren zu lassen. Für die Show ist die MotoGP verantwortlich.»
Die Kommunikation und Informationsweitergabe nach dem Unfall in Malaysia sorgte im Nachgang für Kopfschütteln und Kritik. Zunächst wurde kommuniziert, dass beide Fahrer bei Bewusstsein wären, von lebensbedrohlichen Zuständen war keine Rede. Hätte Acosta lieber gleich die Wahrheit wissen wollen? «Das ist schwer zu sagen. Es ist vielleicht leichter zu sagen, wenn du die involvierten Personen nicht kennst. Ich kenne aber Rueda seit er in die Weltmeisterschaft gekommen ist – wir waren Teamkollegen. Mit Noah bin ich gemeinsam im Rookies Cup gefahren», erklärte Pedro Acosta. «Mein weiß nie, ob es besser ist, zu wissen, was vor sich geht. Deshalb möchte ich nicht mehr dazu sagen.»
WM-Stand nach 40 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 413. 3. Bezzecchi 291. 4. Bagnaia 286. 5. Acosta 260. 6. Morbidelli 227. 7. Di Giannantonio 226. 8. Aldeguer 186. 9. Quartararo 182. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 134. 12. Binder 133. 13. Marini 128. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 79. 17. Vinales 72. 18. Miller 68. 19. Rins 63. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. A. Espargaro 0. 28. Michele Pirro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 708 Punkte. 2. Aprilia 355. 3. KTM 325. 4. Honda 266. 5. Yamaha 221.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 831 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 599. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 453. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 333. 6. Monster Energy Yamaha 245. 7. Trackhouse MotoGP Team 225. 8. Honda HRC Castrol Team 221. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 201. 10. LCR Honda 141. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 107.









