Miguel Oliveira: «Schlage die MotoGP-Türe nicht zu»
Der wohl vorerst letzte Auftritt von Miguel Oliveira bei einer Pressekonferenz der MotoGP
Längst ist bestätigt, dass der einzige MotoGP-Pilot aus Portugal 2026 nicht mehr im Grand-Prix-Fahrerlager vertreten wird. Der fünffache MotoGP-Sieger muss nach seiner schwächsten Saison seit dem Einstieg zur Saison 2019 Platz machen für den König der Superbikes – Weltmeister Toprak Razgatlioglu. Hart aber fair: Miguel Oliveira erhält im Gegenzug das WM-Siegerbike des Türken und ist 2026 Werksfahrer für BMW.
Dramatisch wertvoll kann sich der 30-jährigen Familienvater nun noch einmal gemeinam mit seiner treuen Fangemeinde der MotoGP hingeben. Auf der legendären Achterbahn unweit der Algarve-Küste kann mit der Nummer 88 durchaus gerechnet werden. Denn nach einer ganzen Verletzungskette, die großen Anteil an der miserablen Saison – aktuell liegt Oliveira auf Platz 20 der Tabelle – ist der Frontmann der Portugiesen körperlich endlich wieder in bester Verfassung.
Oliveira, der es während der Asien-Tournee immerhin einmal im Q2 bis auf Platz 10 nach oben schraubte, geht dennoch als Außenseiter in den Heim-GP. Eine Rolle, die Oliveira auch 2020 hatte und den Portugiesen als MotoGP-Sieger doch einen einzigartigen Rennsport-Feiertag bescherte.
Im Rahmen der offiziellen Auftaktpressekonferenz sagte der Publikumsliebling, der zumindest schon einmal auf dem Veranstaltungsplakat die Führung beim Portugal-GP 2025 übernommen hat: «Ohne Frage – die Emotionen hier sind außergewöhnlich. Immer wenn ich zu dieser Strecke fahre, werde ich 2020 erinnert. Hier zu gewinnen, in der MotoGP, das war der bisherige Höhepunkt. Auch wenn danach weitere Siege in der MotoGP kamen – an diese Erfahrung kommt nichts heran.»
Und 2025? Oliveira: «Die Heimrennen haben immer es etwas spezielles. Am Ende des Tages wird noch mehr Energie freigesetzt. Das letzte Rennen hier wird auch für die Fans sein – also werde ich absolut alles geben.»
Seinen Abschied aus dem Fahrerlager sieht Oliveira realistisch und auch womöglich nur vorübergehend. «Die Situation ist nicht so gelaufen wie geplant, aus mehreren Gründen und am Ende gab es für mich keine Option in diesem Fahrerlager, man bekommt hier nichts geschenkt. Ich sehe es aber nicht als endgültiger Abschied. Ich habe alles gegeben, was nicht gereicht hat. Aber die Zukunft ist dennoch offen, ich schlage die Türe für eine Rückkehr als MotoGP-Pilot nicht aus – aber jetzt will ich vor allem dieses Wochenende genießen.»
Angesprochen wurde der größte Motorrad-Held des Landes auch auf die Nachwuchsförderung in Portugal sowie sein eigenes Talente-Team. Während Oliveira die Bühne verlässt, so gibt es aber mindestens einen möglichen Nachfolger: «Ja, es gibt Hoffnungsträger. Allen voran Afonso Almeida. Er hat bereits einen großen Schritt getan und sich einen Platz im Red Bull Rookies Cup gesichert. Diesen sehr talentierten Jungen, der auch ein sehr starkes Umfeld hat, werden wir also nächstes Jahr in diesem Fahrerlager haben.»










