Quartararo sicher: 2026 kommt V4-Yamaha zum Einsatz

Von Toni Schmidt
Bester Pilot eines MotoGP-Bikes aus Japan: Fabio Quartararo

Bester Pilot eines MotoGP-Bikes aus Japan: Fabio Quartararo

Vor dem MotoGP-Wochenende in Portimao sprach Fabio Quartararo über die Zukunft bei Yamaha. Die Hoffnung liegt auf der nächsten Saison und dem neuen V4-Motor, der aber aktuell noch nicht überzeugt.

«Ich mag die Strecke», begann Fabio Quartararo das Wochenende in Portimao mit einem kurzen Lächeln. «Ich habe hier gute Erinnerungen, und ich freue mich immer, hier zu fahren, weil es einfach Spaß macht.» Der Kurs an der Algarve gilt als eine der anspruchsvollsten Strecken im MotoGP-Kalender – viele Höhenunterschiede, lange Radien, fließende Übergänge.  Nicht umsonst wird der Kurs als «Asphalt-Achterbahn» bezeichnet.

«Es ist ein Kurs, auf dem du viel auf der Reifenkante fährst», erklärte der Franzose. «Was uns sonst fehlt, ist der Grip beim Übergang vom Kurvenscheitelpunkt zum Beschleunigen – da schüttelt das Motorrad und hat keinen Halt. Hier in der letzten Kurve zum Beispiel hebst du das Bike ganz sanft auf, und das passt besser zu uns. Ich sage nicht, dass wir hier schnell sein werden, aber wir haben weniger Nachteil auf einer flüssigen Strecke wie dieser. Wir haben keinen Vorteil, aber weniger Nachteile – mehr wie in etwas Silverstone.»

Der Hersteller mit der Stimmgabel befindet sich im Umbruch. Das Konzept des Reihenvierzylinders hat ausgedient bei Yamaha, der V4-Motor soll die Zukunft sein. Für Quartararo sei das ein Grund, weshalb Yamaha in der zweiten Saisonhälfte weniger Fortschritte zeigte als Honda. «Ich denke, dass die Ingenieure in diesem Jahr den Fokus mehr auf das 2026er-Bike gelegt haben», gab Quartararo offen zu. «Deshalb war die Verbesserung an unserem aktuellen Motorrad ziemlich gering. Ich hoffe, das war aus gutem Grund – nämlich, um ein wirklich leistungsfähiges Bike für 2026 zu haben.»

Schon beim Test in Sepang hatte sich angedeutet, dass der neue V4-Motor noch nicht das erhoffte Wundermittel ist. In Portimao klang Quartararo etwas optimistischer, aber noch längst nicht überzeugt. «Was ich verstanden habe, ist, dass wir 2026 mit dem V4 fahren», sagt er. «Für mich ist es zu 99 Prozent sicher. Nur wenn der V4 weniger Performance bringt, könnten wir vielleicht noch den Reihenvierer bevorzugen – aber das ist Yamahas Entscheidung.»

Mit Teamkollege Augusto Fernández, der bereits auf dem neuen Prototypen unterwegs war, stand Quartararo in Kontakt. «Ich habe mit Augusto in Sepang gesprochen. Er hatte Vibrationen am Motorrad, also gab ich ihm eines meiner Schwingenbauteile zum Testen. Es war ein bisschen besser, aber die Ergebnisse zeigen: Wir sind noch weit weg.»

Die Gegenwart beschrieb Quartararo nüchtern. «Wir haben beim Motor ein kleines bisschen zugelegt, aber nicht genug», sagte er. «Das größte Plus gab es im Bereich der Elektronik. Wir haben verstanden, wie ich mit weniger Eingriffen schneller sein kann – das war der größte Fortschritt in diesem Jahr.»

Ob er den Reihenvierzylinder vermissen wird, wenn 2026 der V4 kommt? Quartararo zuckte mit den Schultern. «Vielleicht ja, vielleicht nicht. Wir wissen noch nicht, wie das nächste Bike wirklich ist. Es wird ein neuer Schritt in meiner Karriere. Aber vielleicht werde ich das alte Bike vermissen – wer weiß.»

In der Weltmeisterschaft ist der Franzose vor dem Portugal-GP mit 182 Punkten auf Rang 9. Nach vorne fehlen ihm nur wenige Zähler auf Fermín Aldeguer, während der Vorsprung auf seine Verfolger bereits komfortabel ist. Bester Honda-Athlet ist Johann Zarco Platz 11.

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