Dorna-Chef Ezpeleta: Stadtkurse für MotoGP denkbar!
Im Rahmen des prestigeträchtigen Formel-1-Events in Las Vegas gab Dorna-Sports-CEO Carmelo Ezpeleta einen bemerkenswerten Einblick in die Sichtweise des MotoGP-Managements in Sachen «MotoGP-Kalender».
Gegenüber der Sport-Plattform DAZN vermeldete der Senior-Chef der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft: «Wir haben kein Problem damit, auf Stadtkursen zu fahren – das Einzige, was wir brauchen, sind Auslaufzonen. Es ist schwierig, diese hier zu haben, aber es gibt einige Formel-1-Stadtkurse, die wir nutzen könnten.»
Ezpeleta weiter: «Als wir 1992 angefangen haben, war es unser Ziel, die Sicherheit zu verbessern, und das ist uns gelungen. Das ist etwas, woran wir festhalten werden. Der Mandalika Street Circuit zum Beispiel ist theoretisch eine Stadtstrecke. Wenn es eine Strecke gibt, die ausreichend Auslaufzonen hat, dann sind wir dabei.»
Korrekt ist: Der Kurst von Mandalika liegt in unmittelbarer Nähe der Stadt, der Rundkurs ist aber nicht Teil des öffentlichen Straßennetzes. Welche heutige F1-Strecken auch für die MotoGP denkbar wären, dazu äußerte sich das MotoGP-Mastermind nicht.
Naheliegend ist allerdings, dass man bereits an Alternativen zum historischen Austragungsort auf Phillip Island denkt. Die Inselrennstrecke vor der Küste Australiens wird geliebt für den Kurs selbst – mit schlechter Zugänglichkeit, alter Infrastruktur und vergleichsweise winzigen Besucherkapazitäten mit maximal 40.000 Fans am Tag dürfte Phillip Island für die Profi-Vermarkter Liberty Media allerdings ein rotes Tuch sein. Dazu kommt, dass der Vertrag Ende 2026 ausläuft.
Die Alternative im Kontext der Formel 1 und einer attraktiven Stadtrennstrecke: Albert Park. Dabei handelt es sich um einen richtigen Straßenkurs im Herzen von Melbourne, der dank seiner Lage in einer Parklandschaft über großzügigere Auslaufzonen als die meisten anderen Stadtkurse verfügt – und zugleich als Teil einer Metropole alle Vermarktungsmöglichkeiten ausspielen kann. Rund eine halbe Millionen Besucher werden der gesamten Veranstaltung zugeschrieben.
Der Grand Prix von Las Vegas ist seit seiner Aufnahme in den Kalender der Formel 1 im Jahr 2023 zum Flaggschiff-Event von Liberty geworden. Carmelo Ezpeleta sieht darin ein Paradebeispiel dafür, wozu Liberty als Eigentümer der MotoGP in der Lage ist. «Las Vegas ist ein Sinnbild dafür, was Liberty Media leisten kann. Nicht direkt für uns – denn leider können wir hier nicht fahren – aber es ist beeindruckend, wie sie alles rund um den Rennsport einfangen. Das sind Leute, die sich mit Unterhaltung bestens auskennen, und ich finde, wir haben einen fantastischen Sport, der mit ihrer Hilfe noch besser werden wird.»










