MotoGP-Stars fordern dritte Reifenmischung

Von Michael Scott
Grip-Probleme in Jerez lösten Diskussionen aus

Grip-Probleme in Jerez lösten Diskussionen aus

Die MotoGP-Piloten üben nach den zahlreichen Stürzen während des Jerez-GP harte Kritik an Reifenhersteller Bridgestone und fordern eine zusätzliche Reifenmischung.

Eine wahre Flut von Stürzen ergoss sich im letzten freien Training und im Qualifying der MotoGP-Klasse in Jerez. Daher wurde die Reifenfrage unter Claiming-Rule-Piloten und Prototyp-Fahrern heiß diskutiert. Dabei waren die Einheitsreifen von Bridgestone Teil eines Puzzles.

Valentino Rossi, Dani Pedrosa, Marc Márquez, Andrea Iannone stürzten und der Brite Cal Crutchlow ging sogar zwei Mal zu Boden. Auch die Claiming-Rule-Piloten Colin Edwards und Lukas Pesek verloren die Front und fanden sich im Kiesbett wieder. Schuld hatten daran die eigenartigen Streckenbedingungen, denn die Nachmittagshitze ließ den Grip der Reifen deutlich sinken.

Yamaha-Pilot Valentino Rossi hatte eine Erklärung für die Grip-Probleme: «Am Anfang des letzten Jahres veränderte Bridgestone die Zusammensetzung des Vorderreifen, damit jedem ein besseres und sanfteres Gefühl vermittelt wurde. Aber nun sich die Maschinen viel schwerer und wenn es heiß ist und man schnell fährt, erreicht man das Limit des Reifens viel früher.»

Andrea Dovizioso aus dem Ducati-Team fügte hinzu: «Es war ein hartes Wochenende für Bridgestone. Der Reifen war für diese Situation falsch. Wir konnten nicht richtig bremsen und waren am Kurveneingang schlecht. Der Reifen war einfach zu weich.» Auch der Hinterreifen löste Diskussionen aus, da die härtere Mischung nicht zu gebrauchen war und der weichere Reifen die Distanz nicht überstand. Beim Meeting der Safety Commission waren die Reifen erneut ein Thema, denn die Fahrer forderten Veränderungen, wie Dovizioso erklärt: «Sie wollen nur zwei Reifen liefern, aber wir schlagen vor, dass eine dritte Mischung bereitgestellt wird. Denn am Freitag muss man seine Entscheidung treffen und kann danach nur zwei Reifen nutzen.»

Auch Tech3-Yamaha-Pilot Cal Crutchlow verwirrte das Verhalten der Reifen in Jerez: «Wir können nicht verstehen, dass wir im letzten Jahr bei jedem Test und jedem Rennen den harten Hinterreifen verwendet haben. In diesem Jahr habe ich einmal mit ihm die Box verlassen, bin drei Runden gefahren und sagte: ‹Keine Chance!› In Sepang verändern sich die Streckenverhältnisse nicht so sehr, aber niemand hat bei den Testfahrten den harten Hinterreifen benutzt. In Katar hat ihn auch fast niemand aufgezogen. Im letzten Jahr sind wir mit dem harten Reifen Rennen gefahren und haben den weichen nur für eine schnelle Runde eingesetzt. Nun können wir nur den weichen verwenden, obwohl es dieselben Reifen sind und sich auch die Bikes nicht so sehr verändert haben.»

Weltmeister Jorge Lorenzo fordert Veränderungen: «Wir haben auf jeder Strecke nur einen brauchbaren Hinterreifen. In diesem Jahr funktioniert der harte Reifen für niemanden. Wir hätten gerne mindestens zwei Reifen, die für jeden brauchbar sind, beispielsweise ein weicher für das Qualifying und ein harter für das Rennen.»

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