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Attacke Márquez gegen Pedrosa: Keine Absicht?

Von Günther Wiesinger
Pedrosa vor Márquez: Man kam sich noch näher!

Pedrosa vor Márquez: Man kam sich noch näher!

Man kann über die Attacke von Marc Márquez geteilter Meinung sein. Aber der Rookie könnte die WM eines Tages zugunsten von Yamaha entscheiden.

Die Art und Weise, wie er Dani Pedrosa unerschrocken attackierte, forderte wieder einmal Respekt ab. Und noch mehr Applaus verdiente Marc Márquez für sein Rettungsmanöver, als er seinem Repsol-Honda-Teamkollegen fast ins Heck donnerte – und dann mit einem heftigen Bremsmanöver das Schlimmste verhinderte.

«Ich habe versucht, in den letzten fünf Runden eine Attacke gegen Dani vorzubereiten», legte Márquez seinen Schlachtplan offen. «Ich kannte einige Stellen, wo ich mir Chancen für ein Überholmanöver ausgerechnet habe. Aber ich habe in dieser vorletzten Runde in der falschen Kurve angegriffen. Ich dachte, ich sei dort beim Bremsen stärker als er, aber genau in dieser Runde hat dort auch Dani sehr spät gebremst. Ich bin fast gestürzt, aber ich habe in der letzten Runde noch einmal gepusht. Aber ich war nicht dicht genug dran. Ich habe einen Fehler gemacht, aber dieser dritte Platz war gut für mich.»

Obwohl er nur 0,1 Sekunden hinter WM-Leader Pedrosa ins Ziel kam, sagte Márquez: «Ich habe das ganze Wochenende nicht verstanden, wie man auf dieser Strecke eine MotoGP-Maschine bewegt. Aber hinter Dani im Rennen habe ich es gelernt. Ich habe heute viele Dinge gelernt.»

Pedrosa: Gute Miene zum bösen Spiel

Dani Pedrosa bemüht sich als feiner Sportsmann redlich, die stürmischen Attacken von Márquez herunterzuspielen, er will die Situation bei Repsol-Honda nicht eskalieren lassen. Hat er eine Berührung durch Márquez gespürt? «Nein, ich habe im Turn 1 einen Fehler gemacht, zwei Runden vor Schluss, ich bin zu schnell reingefahren», schilderte Dani. «Ich konnte dann in der Schikane nicht die beste Linie fahren. Da habe ich den Motor von Mark sehr dicht hinter mir gehört. Aber wo er mich fast berührt hat, das war in einer anderen Kurve.»

«Ich habe Dani nicht berührt, es war aber sehr, sehr knapp», grinste Márquez. «Ich habe gleich zu ihm gesagt: Für den Fall, dass du das Video siehst, ich entschuldige mich gleich zum vornherein.»

Márquez: «Ja, es war gefährlich»

Márquez machte deutlich, dass er auf seinen Teamkollegen keine besondere Rücksicht nimmt. Márquez: «nein, in den letzten Runden spielt es keine Rolle, ob der Gegner ein Teamkollege ist oder nicht. Aber du willst natürlich niemals deinen Teamkollegen anrempeln. Deshalb habe ich nach Leibeskräften gebremst, um die Kollision zu verhindern. Ja, es war zu gefährlich.»

Livio Suppo, Teamprinzipal von Repsol-Honda, nahm den Wunderknaben Márquez in Schutz. «Marc hat einen Fehler gemacht. Wir hatten natürlich Glück, dass er Dani nicht berührt hat. So etwas sollte man besser vermeiden. Aber es kann passieren. Marc ist schlau genug, um das zu verstehen. Nein, wir haben ihn nachher nicht zur Rechenschaft gezogen. Es geht nicht um die Frage, ob der Gegner ein Teamkollege ist oder nicht. Marc hat diesen Fehler nicht absichtlich begangen.»

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