Valentino Rossi: «Der Qualifying-Modus ist unfair»

Von Günther Wiesinger
Brünn: Valentino Rossi vor Andrea Dovizioso

Brünn: Valentino Rossi vor Andrea Dovizioso

Valentino Rossi kam im Brünn-Quali über Rang 7 nicht hinaus und beschwerte sich dann über den neuen 15-Minuten-Qualifying-Modus.

«Ich verliere die ganze Zeit beim Bremsen», beklagte sich Yamaha-Star Valentino Rossi nach seinem siebten MotoGP-Startplatz mit 0,659 sec Rückstand in Brünn. «Deshalb haben wir uns am Samstagabend die Daten noch einmal genau angeschaut und für das Warm-up einige Änderungen gemacht. Aber ich weiss, dass ich beim Rennspeed besser dastehe als bei einer einzelnen Runde.»

«Wir haben mit einer neuen Gabel während der Saison beim Bremsen schon Fortschritte erzielt», schilderte Rossi. «Aber wir holen noch nicht 100 Prozent heraus. Die Art und Weise, wie ich die Vorderbremse benütze, ist vielleicht nicht ideal. Ich muss meinen Bremsvorgang ein bisschen modifizieren, glaube ich. In den freien Trainings hat es ganz gut geklappt. Aber im 15-Minuten-Quali beanspruchen die andern Jungs den Vorderreifen beim Bremsen stärker als ich.»

Rossi bezeichnet Márquez als Favoriten für das Rennen, zumindest bei trockener Fahrbahn. «Er hat über die Distanz die beste Pace», ist der neunfache Weltmeister überzeugt. «Aber auch Jorge ist sehr stark. Samstagnachmittag war auch Cal Crutchlow eindrucksvoll, dazu darf man Pedrosa nicht ausser acht lassen. Es liegen alle eng beisammen. Auf dem Papier schaut es nach einem aufregenden Rennen aus. Hoffentlich kann ich Teil der Action sein.»

Rossi hält es für einen Nachteil, dass das Quali jetzt nur noch 15 Minuten dauert. «Diese kurze Zeitspanne ist nicht sehr fair», meint Valentino. «Denn manche Fahrer können ihre Rundenzeit und ihre Position vom freien Training deutlich verbessern, indem sie sich einen Windschatten zunutze machen. Es geht also nicht nur um das Potenzial des Fahrers und des Motorrads. Es geht auch darum, im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein und mit einer starken Lokomotive eine Spitzenzeit zu erzielen. Ich habe Zeit mit Márquez und Bradl verloren, weil niemand nach vorne fahren wollte. Marc Márquez hat den zweiten Run gar nicht nützen können, weil er dauernd das Gas zudrehen musste. Das ist schade. Manchen Fahrern gelingt es regelmässig, am richtigen Ort zu sein...»

Startplatz 9 in Indy, Startplatz 7 in Brünn – mit solchen Quali-Ergebnissen erschwert sich Rossi die Aufgabe im Rennen. «Es ist alles offen, was meine Podestchancen betrifft», ist Rossi überzeugt. «Denn auf dieser Strecke findest du sehr viele Überholmöglichkeiten. Und ich fühle mich gut auf dem Motorrad, ich habe eine gute Pace. Sicher ist es viel einfacher, wenn du aus der ersten Reihe losfährst. Aber es ist auch wichtig, dass heute Fahrer wie Crutchlow und Bautista vor den echten Favoriten wie Márquez, Dani und Jorge stehen. Dadurch kann ich in den ersten Runden nach vorne kommen... Die ersten Runden werden sehr wichtig. Ich kann ein gutes Rennen zeigen.»

Übrigens: Gegen 9 Uhr Sonntagfrüh ist es in Brünn noch trocken. Aber es ist Regen angekündigt.

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