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Marc Márquez: «In Sepang nicht in Bestform»

Von Sharleena Wirsing
2014 begann für Marc Márquez wie 2013 endete: an der Spitze. Nun sprach der 20-jährige Weltmeister über Urlaub, Training und warum er beim Sepang-Test nicht in Topform war.

Weltmeister Marc Márquez legte beim ersten Sepang-Test in dieser Woche mit 1:59,533 min die Bestzeit vor. Neben dem Spanier durchbrachen nur Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Open-Sensation Aleix Espargaró die Schallmauer von zwei Minuten. Zudem stellte Márquez den Streckenrekord von Casey Stoner aus dem Jahr 2012 ein. Nach den ersten Testfahrten 2014 sprach der Weltmeister darüber wie er die Wintermonate verbrachte, wie er sich 2014 steigern kann und warum er in Sepang nicht in Bestform war.

Du hast dir in diesem Winter keine Pause gegönnt. Konntest du die Finger einfach nicht vom Rennsport lassen?

Dieser Winter gliederte sich in zwei Teile. Der erste war Events und Presseterminen gewidmet und der zweite Teil drehte sich mehr um Spaß und Dinge wie Dirt Track, Autorennen und Kartfahren. Es ist gut, wenn man aktiv bleibt.

Der Winter sollte eine Pause sein, aber du warst dem Rennsport weiterhin treu.

Ich hatte Zeit für alles. Über Weihnachten habe ich Urlaub gemacht. Im Januar habe ich dann mit dem Training begonnen und hatte viel Spaß. Dazu hatte ich vorher keine Zeit.

Im Dezember hast du einen Tag mit Trialfahren zusammen mit Dani Pedrosa, Toni Bou und Takahisa Fujinami verbracht. Wie hast du diese Erfahrung wahrgenommen?

Es war eine sehr schöne Sache. Ich bin zuvor schon einmal Trial gefahren, aber das ist lange her. Doch es war das erste Mal, dass ich es wirklich trainiert habe. Wir hatten sehr viel Spaß und das ist wichtig. Nun bin ich auf den Geschmack gekommen. Es steht bereits ein Trialbike in meiner Garage, mit dem ich ab und an trainieren werde.

Hast du seitdem nochmal mit einem Trial trainiert?

Ja, aber nur einmal, denn für mehr reichte die Zeit nicht. Um Spaß zu haben, werden ich und mein Bruder Álex das von Zeit zu Zeit wiederholen.

Wie geht es dir nach diesen drei intensiven Testtagen körperlich? Deine Hand wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Mir geht es ziemlich gut. Es ist normal, dass meine Hand nach dem ersten Test etwas wund ist. Ich habe mich jeden Tag wohler gefühlt. Am ersten Tag fühlte ich mich etwas schwach, denn ich habe mich von einer Grippe erholt und war etwas müde. Ich war nicht in Bestform, aber es wurde jeden Tag einfacher. Daher haben wir eine Rennsimulation absolviert, die gut verlief. Ich muss mich weiterhin gut vorbereiten und verbessern, aber das beste Training hat man auf dem Bike.

Welche Schlussfolgerungen konntest du aus der Rennsimulation ziehen?

Wir haben festgestellt, dass wir das Verhalten in der Kurve und am Kurvenausgang verbessern können. Auch der neue Bridgestone-Reifen machte einen sehr positiven Eindruck. Die neuen Reifen sind dem Vorgängermodell ähnlich, aber sie bieten Grip und halten gleichzeitig von Anfang bis Ende.

Ist die Honda trotz des reduzierten Treibstofflimits noch genauso konkurrenzfähig wie im letzten Jahr?

Ja, im Moment haben wir kein Problem mit dem Verbrauch. Vielleicht sorgt das Treibstofflimit auf bestimmten Strecken für Schwierigkeiten, aber derzeit haben wir keinen Nachteil. Die geringere Tankfüllung beeinflusst auch die Balance des Bikes, die angepasst werden muss.

Habt ihr bei den Testfahrten große Veränderungen vorgenommen, um zu sehen, was passiert?

Im Moment wissen wir, dass unser Basis-Set-up sehr gut ist. Aber manchmal ist es natürlich gut, große Veränderungen durchzuführen, denn bei kleinen Schritten bleiben immer Zweifel, ob es besser oder schlechter ist.

In wieweit bist du ein anderer Marc Márquez als im letzten Jahr um diese Zeit?

Ich habe nun mehr Erfahrung und das macht sich auf und neben der Strecke bemerkbar. Im letzten Jahr war ich in jeder Runde am Limit, das ist nun anders. Ich werde schneller, wenn ich verschiedene Dinge ausprobiere und das ist auch für Honda wichtig.

Mit welcher Zielsetzung gehst du die Saison 2014 an?

Zunächst muss ich mich auf die Vorsaison konzentrieren. Wenn die Saison startet, dann werden wir wieder um den Titel kämpfen und wir wollen sofort konkurrenzfähig sein.

Eine Sache, die du noch verbessern kannst, sind deine Starts. Hast du das geübt?

Ja, ich habe einige Übungsstarts gemacht und mich etwas verbessert. Aber es ist ein Unterschied, ob man das hier ohne Lärm übt oder bei einem Rennen am Start steht.

In diesem Jahr bist du mit einigen deiner alten Moto2-Rivalen auf der Strecke. Wie machen sie sich?

Sie machen einen ziemlich guten Job. Man kann die Erwartungen an den Moto2-Leistungen anlehnen. Pol Espargaró wird schnell sein, denn er war hier in Malaysia schon sehr gut. Scott Redding sieht auf der Honda auch gut aus. In der MotoGP-Klasse geht es nicht darum wie man startet, sondern wie man ins Ziel kommt. Ich denke, dass beide während der Vorsaison Fortschritte machen werden. Pol wird mit der Tech3-Yamaha sicher bereits in diesem Jahr zur Spitze aufrücken.

Lastet nun mehr Druck auf dir, nachdem du im letzten Jahr den Titel geholt hast?

Es ist anders. Im letzten Jahr war ich vor diesem Test nervöser und hatte mehr Zweifel. Nun bin ich entspannter, aber das war auch nur der erste Test. Wenn die Rennen kommen, dann wird auch der Druck größer, aber ich kann damit gut umgehen. Sollte ich Vierter, Fünfter oder Sechster werden, dann sehen es die Leute als Desaster. Wenn ich Zweiter werde, dann sagen sie, dass ich es hätte besser machen können. Im letzten Jahr hatte ich den Vorteil, dass jedes Resultat gut war.

Die Bestzeiten des Sepang-Tests, 4.–6. Februar 2014
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Marc Márquez
Honda* 1:59,533
2. Valentino Rossi
Yamaha* 1:59,727
3. Jorge Lorenzo
Yamaha* 1:59,866
4. Aleix Espargaró
FTR-Yamaha 1:59,998
5. Stefan Bradl
Honda* 2:00,112
6. Dani Pedrosa
Honda* 2:00,223
7. Andrea Dovizioso
Ducati* 2:00,370
8. Bradley Smith
Yamaha* 2:00,603
9. Pol Espargaró
Yamaha* 2:00,655
10. Andrea Iannone
Ducati* 2:00,725
11. Alvaro Bautista
Honda* 2:00,788
12. Cal Crutchlow
Ducati* 2:01,057
13. Nicky Hayden
Honda 2:01,514
14. Colin Edwards
FTR-Yamaha 2:01,731
15. Michele Pirro
Ducati 2:01,782
16. Hiroshi Aoyama
Honda 2:02,383
17. Randy de Puniet
Suzuki* 2:02,486
18. Yonny Hernandez
Ducati 2:02,556
19. Kousuke Akiyoshi
Honda* 2:02,619
20. Katsuyuki Nakasuga
Yamaha* 2:02,788
21. Scott Redding
Honda 2:02,833
22. Michael Laverty
PBM-Aprilia 2:03,187
23. Héctor Barberá
Kawasaki 2:03,204
24. Broc Parkes
PBM-Aprilia 2:03,402
25. Mike di Meglio
Kawasaki 2:04,516
26. Karel Abraham
Honda 2:05,261
27. Nobuatsu Aoki
Suzuki* 2:05,686
* = Factory-Status

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