Pol Espargaró (10./Yamaha): «Im Kopf wirr geworden»

Nach drei weiteren Testtagen hatte Pol Espargaró vom Sepang Circuit die Schnauze voll. «Ich bin froh, wenn ich in einer Woche in Katar eine andere Rennstrecke sehe», hielt der Moto2-Weltmeister aus dem Tech3-Yamaha-Team fest.

Der 22-jährige Soanier büsste als Gesamtzehnter eine Sekunde auf die Bestzeit von Rossi und Pedrosa ein.

Pol, du hast dich am letzten Tag nicht mehr steigern können?

Nein, der Freitag heute war nicht mein bester Tag. Wir haben hier in Sepang am Mittwoch mit Platz 3 so stark begonnen... Aber dann haben wir viele, viele Dinge getestet und vielleicht ein bisschen die Richtung verloren. Erstmals das Seamless-Getriebe, neue Hinterreifen, neue Teile für die Kupplung, das war ein bisschen zu viel für mich. Ich bin ein Rookie! Zu viele Informationen! Ich bin durcheinander geraten... Am zweiten Tag bin ich gestürzt, dadurch haben wir keine Fortschritte gemacht. Heute wollte das Vertrauen wieder gewinnen. Aber der neue Hinterreifen macht uns Kummer.

Du hast jetzt von dieser Strecke genug?

Ja, ich bin in Stress geraten – zweimal drei Tage hier mit einem neuen Motorrad und in einer neuen Klasse, dazu diese vielen neuen Teile, alles sollte ich in kurzer Zeit probieren.
Aber der Abstand zur Spitze ist nicht schlimm. Trotzdem bin ich froh, wenn ich in Katar eine neue Piste sehe. Hier war mir alles zu viel. Ich habe keinen guten Rhythmus mehr gefunden für die letzten zwei Tage.

Bist du nach drei Tagen müde geworden?

Ja, aber eher mental als körperlich. Ich weiss noch nicht so genau, wie ich es anstellen muss, um mit diesem Motorrad schnell zu fahren. Also habe ich viel probiert. Ich habe es auf viele unterschiedliche Arten probiert, ich habe den Fahrstil mehrmals geändert.
Mit der Zeit bin ich im Kopf ganz wirr geworden. Mir sind ein paar seltsame Gedanken durch den Kopf gegangen. Diese vielen Runden haben mich nicht unbedingt weiter gebracht.
Aber das gehört alles zum Lernprozess.

Nach sechs Tagen Pause geht es nächsten Freitag in Doha mit dem Testen bereits weiter. Fliegst du direkt nach Katar?

Nein, ich fliege heim. Ich werde daheim in Andorra trainieren, um für das erste Rennen fit zu sein.
In Doha wird es nicht so heiss und nicht so schwül sein. Dadurch wird alles ein bisschen leichter.

Wie ist der Plan für den Katar-Test?

Wir werden sicher neue Teile testen. Und wie gesagt: Ich freue mich auf eine neue Strecke, auf der ich mit der M1 noch nicht gefahren bin. ich werde dort sicher schneller sein als hier.

Mit dem neuen Seamless-Getriebe bist du zufrieden?

Ja, wir verbessern uns. Aber das kam vielleicht hier in Sepang nicht so klar zum Vorschein, weil der Grip nicht so gut war wie beim ersten Test hier. Ich bin vor drei Wochen hier 2:00,655 min gefahren. Diesmal war ich mehr als drei Zehntel langsamer.

Die Sepang-Zeiten vom 3. Tag, Freitag:

Die kombinierte Zeitentabelle vom Sepang-Test: