KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Brad Binder über Miller: «MotoGP-Aufstieg verrückt»

Von Sharleena Wirsing
Brad Binder und Jack Miller beim Sachsenring-GP

Brad Binder und Jack Miller beim Sachsenring-GP

Der Südafrikaner Brad Binder kennt Moto3-WM-Leader Jack Miller als harten Gegner. Wie bewertet er den umstrittenen MotoGP-Aufstieg des Australiers?

Honda umwarb Jack Miller seit Monaten mit einem direkten Aufstieg in die MotoGP-Klasse, obwohl der Australier noch nicht einmal den Moto3-WM-Titel in der Tasche hat. Doch nun ist offiziell: Miller wird 2015 für LCR mit einer Open-Honda in der MotoGP-Klasse antreten. Der Transfer wurde lange nicht offiziell bestätigt, obwohl das Press Release mit Zitaten von Jack Miller und LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello längst fertiggestellt wurde. Am Mittwoch um 17:02 Uhr wurde es nun versendet.

Miller wird zu Recht als großes Talent gehandelt. Doch der Kampf um den Moto3-Titel spitzte sich nach Platz 3 in Misano wieder gefährlich zu. Honda-Pilot Alex Márquez wetzt die Messer und liegt nur mehr neun Punkte hinter dem KTM-Star.

Die Meinungen über Millers MotoGP-Aufstieg gehen weit auseinander. Valentino Rossi stellte in Assen klar: «Ich mag Jack sehr, er ist ein großartiger Fahrer. Doch ich bin davon überzeugt, dass das keine gute Idee ist. Der Sprung ist zu groß. Aber vielleicht bin ich zu altmodisch.»

Brad Binder, der auf dem Sachsenring hinter Sieger Miller als Zweiter über die Ziellinie schoss, erklärte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Er ist ein unglaublicher Fahrer, egal auf welche Maschine man ihn setzt, er wird schnell sein. Daher denke ich, dass es nicht so schwierig für ihn ist. Trotzdem denke ich, dass es irgendwie verrückt ist, direkt in die MotoGP-Klasse aufzusteigen. Man braucht die Moto2-Erfahrung. Doch MotoGP ist der Traum jedes Fahrers. Niemand träumt davon, in der Moto3- oder Moto2-Klasse zu fahren. Also denke ich, dass ich es auch riskieren würde.»

Zuletzt wagte den direkten Aufstieg der Australier Garry McCoy. Er war 1997 WM-Siebter auf einer 125-ccm-Aprilia, dann wechselte er in die 500-ccm-Weltmeisterschaft. Er beendete sie 1998, mit einer Honda, auf Rang 18, wobei er den Umstieg mit einer V2-500er erträglich gestaltete. 1999 wurde der «King of Slide» auf Red Bull-Yamaha WM-14. und 2000 WM-Fünfter – mit drei grandiosen GP-Siegen in Welkom, Estoril und Valencia.

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