Jorge Lorenzo (Yamaha): «Es war ein Teufelskreis»

Von Sharleena Wirsing
Yamaha-Star Jorge Lorenzo hetzt 2014 noch immer seinem ersten Saisonsieg hinterher, nachdem er am Anfang der Saison durchwachsene Leistungen ablieferte. Nun erklärte er die Gründe.

Beim Saisonauftakt in Katar stürzte Jorge Lorenzo in Führung liegend. In Austin legte er einen katastrophalen Frühstart hin. Erst beim dritten Rennen in Argentinien schaffte der Spanier es erstmals auf das Podest. Lorenzo machte mangelnde Fitness nach Operationen im Winter und die neuen Bridgestone-Vorderreifen dafür verantwortlich. Doch auf seinen ersten Saisonsieg 2014 wartet der zweifache MotoGP-Weltmeister noch immer.

In den letzten vier Rennen war er jedoch nah dran. Er belegte viermal den zweiten Platz und kämpfte gegen Márquez und Rossi um den Sieg. «Ein Problem sind die harten Reifen, denn wir müssen mit unserer Maschine viel Kurvenspeed fahren, um die Nachteile beim Beschleunigen, dem Top-Speed oder am Kurveneingang auszugleichen. Wenn wir den Vorteil des Kurvenspeeds nicht nutzen können, leiden wir stark darunter. Ein weiterer Punkt war eine körperliche Verfassung. Im Winter musste ich mich drei Operationen unterziehen und verlor somit wichtige Trainingszeit. Ich habe später als üblich mit dem Training begonnen.»

«Hinzu kommt, dass das Motorrad aufgrund der Änderungen, um einen Liter Sprit zu sparen, sehr instabil war», fuhr er fort. «Die Kombination dieser drei Dinge hat dafür gesorgt, dass ich vom Rennsieger vom Ende letzten Jahres zum Eine-Sekunde-Off-The-Pace-Mann in vielen Trainings geworden bin. Ich holte schlechte Ergebnisse und machte Fehler. Es lief alles schief und diese drei Dinge haben einen Teufelskreis gebildet, der sich auf meine Leistungen niedergeschlagen hat.»

Den holprigen Saisonstart mit nur 22 Punkten aus den ersten drei Rennen hat er abgehakt. Derzeit kämpft er wieder konstant um Podestplätze. «Was Yamaha beim Test am Montag nach Barcelona mitgebracht hatte, waren ein paar Teile, die den Motor smoother gemacht haben. Als wir die Leistungskurve etwas geschmeidiger hatten, konnte ich wieder lockerer fahren, konstanter und jede Runde schneller», analysiert Lorenzo im Rückblick.

«In Silverstone haben wir einen unglaublichen Job gemacht. Es war fast ein Wunder, aber wir mussten hart arbeiten, um die Abstimmung des Motorrads hinzubekommen. Ich denke, es war das Wochenende, an dem ich in meiner MotoGP-Karriere am meisten mit allen im Team gearbeitet habe. Sogar im Warm-up haben wir weiter Lösungen gefunden und im Rennen konnte ich dann mit Marc um den Sieg kämpfen. Hätten wir das Motorrad gelassen, wie es war, wären wir nicht einmal als Fünfter angekommen», ist der Spanier überzeugt.

Fitness, Reifen, Pech und eigene Fehler

Mit vier zweiten Plätzen in Folge meldete sich Lorenzo zurück. Der nächste Schritt wäre sein erster Rennsieg in der Saison 2014. «Ich habe nie an meinem Potenzial oder dem Potenzial des Teams gezweifelt. Ich wusste, dass unser Problem nur aus verschiedenen ungünstigen Umständen in Kombination entstanden war, aber das bedeutet nicht, dass wir plötzlich Loser geworden sind, die ihren Job nicht richtig machen. Das war nur zeitweise und lag an professionellen und persönlichen Problemen, gepaart mit Pech, Problemen am Motorrad, Reifen-Problemen und Fehlern, die ich gemacht habe. Wir haben die Saisonvorbereitung nicht gut genug geplant. Es lag an fehlender Fitness. Insgesamt war es einfach eine schlechte Phase.»

«Manche Sportler fallen einfach immer weiter ab und schlagen hart auf dem Boden der Tatsachen auf, wenn sie in solch einer Situation sind. Glücklicherweise gehöre ich nicht dazu. Ich denke, dass wir wieder Rennen gewinnen können und dafür kämpfen wir jetzt», lauetet Lorenzos Kampfansage vor dem Aragón-GP.

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