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MotoGP-Kalender 2016: Ducati kritisiert Dorna

Von Ivo Schützbach
Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta verriet gegenüber SPEEDWEEK.com, dass es auch 2016 keine MotoGP-Rennen in Brasilien, Chile oder Indonesien geben wird. Sehr zum Ärger der Motorradhersteller.

Asien und Südamerika sind die weltweit wichtigsten Wachstumsmärkte. Seit Jahren drängen die Motorradhersteller WM-Vermarkter Dorna, mehr Rennen in diesen Erdteilen auszurichten. Während die Formel 1 vormacht, wie man neue Märkte erobert, hängt die MotoGP-WM nach wie vor an Europa.

2015 gibt es mit Argentinien lediglich ein Rennen in Südamerika, mit Malaysia nur eines in Asien. Dafür vier Rennen in Spanien und jeweils zwei in Italien und den USA.

Für 2016 wird sich an dieser Konstellation nicht viel ändern, hinzu kommen wird voraussichtlich ein MotoGP-Rennen auf dem Chang Circuit in Buriram/Thailand, wo vor knapp zwei Wochen die Superbike-WM Premiere feierte – das Rennen war beinahe ausverkauft.

«Thailand ist sehr wichtig für Ducati, wir haben eine Fabrik und haben dort letztes Jahr 3200 Motorräder verkauft», verriet Sport-Direktor Paolo Ciabatti SPEEDWEEK.com. «Bis auf die 1299 stellen wir in Thailand alle Modelle her. Unser größter Händler weltweit sitzt in Bangkok, er verkauft 1200 Motorräder im Jahr. Zum Vergleich: In Thailand werden ungefähr gleich viele Bikes verkauft wie in Deutschland. In Großbritannien verkaufen wir 2800 Motorräder. In England werden mehr die Highend-Maschinen verkauft, in Thailand mehr Monster-Modelle.»

Der Italiener weiter: «Thailand ist ein boomender Markt für uns, das Rennen dort entsprechend wichtig. Seit wir dort eine Fabrik haben, können wir in andere asiatische Länder wie Indonesien, Malaysia, Indien und auf die Philippinen exportieren. Weil unsere dortigen Bikes ‹Made in Thailand› sind, fallen sie unter die Gesetze der asiatischen Wirtschaftsunion und wir müssen weniger Zölle bezahlen. Buriram ist für Ducati eine willkommene Ergänzung im Superbike-Kalender. Auch für die japanischen Hersteller, die in Asien Millionen kleine Zweiräder verkaufen. Das sind zwar nur Mopeds, sie laufen aber auch unter der Marke Yamaha zum Beispiel, können also mit Rennen dort promotet werden. Entsprechend wichtig wäre es, auch ein MotoGP-Rennen dort zu haben.»

«Indonesien wäre eine weitere gute Ergänzung, wenn die Rennstrecke in Sentul renoviert oder eine neue Strecke gebaut wird», ist Ciabatti überzeugt. «Dorna hat auch ein Auge auf Korea geworfen. Indien ist wegen der Bürokratie und Zölle sehr schwierig. Je mehr Rennen wir in den asiatischen Schlüsselmärkten haben, umso besser ist es für die Hersteller. Die Teams haben zwar Sponsoren, finanziert werden die werksunterstützten Teams aber in erster Linie von den Herstellern. Und dies müssen Motorräder verkaufen, um den Rennsport zu finanzieren. Ein zusätzliches Rennen in Asien wäre großartig für uns.»

Mehr Rennen, aber weniger in Europa

Zu Rennen in Südamerika meint der Manager: «In Südamerika haben wir bereits ein MotoGP-Rennen, obwohl Argentinien ein wirtschaftlich instabiles Land ist und sich die Importbedingungen sehr schnell ändern können. Das macht Planung schwierig. Für uns wäre auch ein Rennen in Brasilien wichtig, in Manaus haben wir bereits eine Fabrik. Letztes Jahr haben wir in Brasilien 1200 Motorräder verkauft, wir haben uns von ein paar hundert auf über 1000 gesteigert. Dort gibt es viel Potenzial, deshalb haben wir in unsere Vertriebsstruktur investiert.»

«Chile ist ein kleines Land, reizend, sie bauen dort eine Strecke. Aber wenn wir uns ein Rennen in Lateinamerika aussuchen könnten, wäre es Brasilien. Die Rennstrecke in Argentinien ist in der Mitte von nirgendwo, der Zuschauerzuspruch bei MotoGP war aber sehr gut, die Fans kamen aus ganz Südamerika. Die Leute dort sind verrückt – in einem guten Sinn.»

Dorna hat den Herstellern und Teams versichert, dass es in Zukunft maximal 20 Rennen pro Saison geben wird. «Mit mehr Rennen, davon mehr Übersee, werden die Logistikkosten steigen und die Teams müssen noch mehr reisen», weiß Ciabatti. «20 Rennen sind okay, sie müssen aber auf mehr Länder verteilt werden und weniger auf Europa fixiert sein.»

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