Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Stefan Bradl: «In Austin wird es besser gehen»

Von Günther Wiesinger
Das Rennen von Katar: Stefan Bradl hielt sich lange vor Héctor Barbera

Das Rennen von Katar: Stefan Bradl hielt sich lange vor Héctor Barbera

Die MotoGP-Saison begann für den 25-jährigen Stefan Bradl mit Platz 16 in Katar alles andere als wunschgemäss. Aber Bradl weiss, dass er in Katar unter seinem Wert geschlagen wurde.

Stefan Bradl fliegt heute mit der Lufthansa von München über Houston nach Austin/Texas, wo am Freitag das Training auf dem Circuit of the Americas (COTA) beginnt.

Stefan Bradl pendelte mit der Athina-Yamaha von Forward Racing in den freien Trainings beim Katar-GP meist um Platz 14, schaffte im Qualifying nur den 18. Rang, kam im Warm-up wegen eines Hinterreifenproblems nur auf Rang 24 – und unterlag im Rennen in der letzten Runde in der letzten Kurve beim Kampf um den 14. Rang (als bester Open-Fahrer) wegen eines Fahrfehlers gegen Héctor Barbera und Maverick Vinales.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com blickt Stefan Bradl zurück auf den Katar-GP und spricht über die Aussichten für den Texas-GP auf dem Circuit of the Americas (COTA).

Stefan, du ?du bist in der Startrunde von Platz 18 auf Platz 15 vorgestossen und warst immer in den Punkterängen. Bis zur letzten Kurve...

Ja, mir ist im Rennen ein erstaunlich guter Start gelungen, obwohl ich wenig Starts probieren konnte, weil die Elektronik so viele Probleme bereitet hat.
Ich war aber in der Anfangsphase einen Tick vorsichtiger als üblich. Die erste Runde war okay, aber ich ?bin während des ganzen Rennens noch nicht das 100-prozentige Risiko eingegangen. Ich habe im Rennen anfangs weniger Druck ausgeübt als normal. Erst in der zweiten Rennhälfte habe ich mehr Vertrauen zur Elektronik und zum Motorrad aufbauen können.
Dann war es ganz okay.

Du bist in der vorletzten Rennrunde noch 1:57,3 min gefahren, in den ersten zehn Runden lagen die Zeiten immer zwischen 1:57,1 und 1:57,5 min. Du hast also die Zeiten immerhin konstant halten können.

Das Gute war, dass ich konstant gefahren bin, meistens niedrige 1:57er-Zeiten. Wenn wir jede Runde eine halbe Sekunde schneller hingekriegt hätten, hätten wir viel weiter vorne mitfahren können. Aber das ist auf die Schnelle nicht gegangen. Hätte, Wenn und Aber, das bringt uns nicht weiter.
Aber es war zumindest ein gutes Anzeichen, dass ich mit der Yamaha konstant fahren kann. Für mich war zufriedenstellend, dass ich am Ende des Rennens noch ein sehr positives Gefühl hatte, so dass ich noch einige Fahrer attackieren konnte.
Wenn ich als 14. über die Ziellinie fahren hätte können, wäre es natürlich besser gewesen. Aber der Fehler in der Zielkurve geht auf meine Kappe. Da habe ich es verschenkt.

Es ist ?an den vier Tagen beim ?Katar-GP alles schief gegangen, was man sich vorstellen kann. ?Und das nach dem ohnedies schon verpatzten Test zwei Wochen vorher.

Ja, wir hatten einen defekten Speed-Sensor am Hinterrad, wir hatten einen Motorschaden, Chattering am Hinterreifen im Qualifying, einen gefühlten Plattfuss im Warm-up. Dirk Debus hat gemeint, unsere Probleme von Doha erlebt man normal in einer halben Saison.
Aber es wird schon besser werden in Austin.

Marc Márquez hat in den letzten zwei Jahren in Texas klar dominiert. Ist das eine Honda-Strecke?

Naja, Aleix Espargaró war dort im Vorjahr mit der Forward-Yamaha im Quualifying Vierter. Er ist im Rennen auf Platz 9 gelandet. Ich war im Rennen auf der LCR-Honda-Vierter, hinter mir sind die zwei Tech3-Yamaha von Bradley Smith und Pol Espargaró gelandet.
Die Piste kommt der Honda entgegen, weil es dort sehr harte Bremsmanöver gibt und man nachher heftig rausbeschleunigen muss. Aber es sind auch ein paar flüssige Sektionen dabei, die der Yamaha ganz gut entgegenkommen. Ich bin jetzt selber gespannt.
Wir werden beim Set-up für Texas einiges ändern müssen. Aber ich glaube nicht, dass wir dort schlecht abschneiden werden.

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