Valentino Rossi (8.): Traut er Iannone den Sieg zu?

Wieder nur achter Startplatz für WM-Spitzenreiter Valentino Rossi, er fuhr im Qualfying 2 eine Zeit von 1:46,923 min, Iannone legte erstaunliche 1:46,489 min vor.

Aber der Movistar-Yamaha-Werkspilot machte keine verdriessliche Miene, denn er hat von der dritten Reihe aus schon etliche Rennen gewonnen.

«Ich bin recht zufrieden mit unserer heutigen Leistung», stellte Valentino fest. «Wir haben gute Arbeit geleistet. Wir haben uns im Vergleich zum Freitag positiv entwickelt, denn gestern war ich nicht stark genug, ich hatte nicht genug Gefühl und Vertrauen für den Vorderreifen. Also haben wir das Set-up modifiziert. Und ich bin heute bei jedem Exit schneller und stärker geworden, dazu konstanter. Leider stehe ich wieder nur in der dritten Reihe auf dem achten Platz, das entspricht nicht unseren Zielsetzungen. Das ist kein fantastischer Platz für den Start, es wird schwierig am Sonntag. Aber ich habe das Gefühl, ich bin nicht am Maximum gefahren, das war mein Fehler, ich weiss, dass ich es besser kann. Es sieht so aus, als würde der extraweiche Hinterreifen hier in Mugello sehr gut funktionieren. Wir haben diese Reifen nicht, nur Ducati und Suzuki, deshalb stehen so viele Ducati weit vorne. Sie sind mit diesem Reifen sehr schnell. Aber wie gesagt: Ich habe noch Reserven, denn Jorge hat mich um 0,3 Sekunden distanziert. Ich hätte mir eine bessere Startposition gewünscht. Aber gut, ich stehe wieder in Reihe 3. Und wir haben das Motorrad deutlich verbessert. Wenn uns im Warm-up noch ein Schritt gelingt, bin ich für das Rennen zuversichtlich.»

Rossi gewann den Mugello-GP von 2002 bis 2008 sieben Mal hintereinander. Kann auch am Sonntag ein Yamaha-Pilot die Ducati-Übermacht in Schach halten?

Rossi: «Jetzt sehr schwierig zu sagen. Jorge hat sicher eine Chance, aber vielleicht auch ich. Ich habe eine gute Pace, die von Jorge ist vielleicht noch eine Spur besser als meine. Es hängt von vielen Dingen ab. Ich muss einen guten Start hinzaubern, denn Dovizioso und Iannone stehen in der ersten Reihe, dazu Jorge. Und wir wissen, wie schnell Jorge in den ersten Runden fährt. Wir müssen auch verstehen und rausfinden, wie wir uns auf den Geraden gegen die schnellen Ducati zur Wehr setzen können. Es wird dann wichtig sein, wer über diese langen 22 Runden die beste Pace und Konstanz hat. Es ist auch wichtig, mit viel Schwung wir aus der Zielkurve rauskommen.»

Kann Iannone den Mugello-GP gewinnen? «Iannone ist in diesem Jahr sehr schnell», weiss Rossi. «Und er war im Q2 sehr clever, denn er war hinter Jorge. Aber ich gratuliere ihm zu seiner ersten Pole-Position in der MotoGP. Wir verstehen uns gut, wir verbringen oft Zeit miteinander. Aber ich weiss nicht, wie sich die Schulterverletzung bei Andrea über die 22 Runden auswirkt. Er hat den nötigen Speed, kein Zweifel. Aber ich weiss nicht, wie gross seine Schulterschmerzen im Rennen sein werden.»