Maverick Viñales (2.): «Dürfen uns nicht ausruhen»

Von Waldemar Da Rin
 Maverick Viñales: «Ich drehte drei, vier Runden, die in Ordnung waren, danach rutschte das Bike nur rum»

Maverick Viñales: «Ich drehte drei, vier Runden, die in Ordnung waren, danach rutschte das Bike nur rum»

Suzuki-Werkspilot Maverick Viñales drehte am Trainingsfreitag in Barcelona die zweitschnellste Runde. Trotzdem bleibt der künftige Yamaha-Teamkollege von Valentino Rossi vorsichtig.

Maverick Viñales erlebte einen gelungenen Auftakt ins siebte Rennwochenende in Spanien. Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya drehte der Suzuki-Werkspilot mit 1:41,954 min die zweitschnellste Runde. Nur Mugello-Sieger Jorge Lorenzo war knapp zweieinhalb Zehntel schneller als sein 21-Jähriger Landsmann.

Trotzdem bleibt Viñales vorsichtig, wenn es um die Prognose für das anstehende Rennen vor den Toren der spanischen Millionenmetropole geht: «Natürlich sind wir gut gestartet, aber wir können uns jetzt nicht ausruhen, denn jeder arbeitet hart und die Abstände zwischen den Rundenzeiten werden immer kleiner», mahnt er, räumt aber auch unumwunden ein: «Wir hatten heute einen guten Tag, denn nach dem Test in Valencia haben wir ein Set-up gefunden, das ziemlich gut funktioniert.»

Der Suzuki-Werkspilot, der im nächsten Jahr neben Valentino Rossi für Yamaha ausrücken wird, verzichtete im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Aleix Espargaró darauf, mit der neuen Version des Suzuki-Chassis auszurücken. Er verspricht aber: «Ich werde morgen damit fahren und bin überzeugt, dass es uns in den schnellen Kurven sowie zu Beginn der Beschleunigkungsphase helfen wird. Das ist vor allem mit Blick auf das Rennen wichtig, denn da müssen wir unseren Hinterreifen möglichst schonen.»

Denn wie alle MotoGP-Stars kämpfte auch Viñales mit dem schwarzen Gold: «Die Reifen sind hier schwierig zu managen, sie brechen sehr schnell ein», klagte er nach getaner Arbeit, und erklärte: «Ich hatte überhaupt keinen Grip auf dem Hinterreifen. Auf der weichen Mischung lief es super, aber nur drei, vier Runden, dann war der Reifen durch. Die Medium-Mischung funktionierte etwas besser. Mit Abstand am Schlimmsten war aber die harte Mischung, die ich gleich am Anfang des Nachmittagstrainings ausprobiert habe. Ich drehte drei, vier Runden, die in Ordnung waren, danach rutschte das Bike nur rum. Ich denke, im Rennen werden die Medium-Reifen die richtige Wahl für mich sein. Wir müssen also einen Weg finden, deren Lebensdauer zu verlängern.»

Auch Teamkollege Aleix Espargaró, der mit 1:42,539 min deutlich langsamer als sein Landsmann im Suzuki-Werksteam blieb und am Ende den zwölften Platz auf der Tageszeitenliste besetzte, beschwerte sich nach dem Training über die Reifen: «Der Vorderreifen ist ein Desaster für mich, ich hatte überhaupt keinen Grip. Das ist das erste Mal in diesem Jahr, dass ich die härtere Mischung eingesetzt habe. Doch selbst da sah der Vorderreifen nach acht Runden schlimmer aus als sonst nach einem ganzen Rennen.»

Der ältere der beiden Espargaró-Brüder wunderte sich: «Das war ganz eigenartig, ich hatte keinen Grip. Was auch sehr komisch war: Jeder ist nach nur vier, fünf Runden 1,5 Sekunden langsamer unterwegs. So etwas habe ich noch nie gesehen.» Auch der Hinterreifen bereitete ihm Mühe: «Er bricht sehr schnell ein, aber das ist für alle gleich. Auf zwei Runden ist der weiche Reifen etwas besser. Aber auch auf der harten Mischung war der Grip nicht schlecht, ich war konstant und ziemlich zügig unterwegs. Die Lebensdauer ist aber noch ein Problem, denn das Rennen ist lang.»

Im Gegensatz zu Viñales rückte Aleix Espargaró auch mit dem neuen Chassis aus: «Ich habe beide Versionen ausprobiert, am Morgen das eine Chassis, am Nachmittag dann das andere. Ich kann aber noch nicht sagen, welches besser ist, deshalb werde ich morgen noch einmal auf beiden unterwegs sein und die Entscheidung hinterher fällen.»

Aleix mag nicht wirklich über seine Zukunft reden, er habe aber Angebote von anderen Teams, beteuert er: «Ich würde natürlich sehr gerne bei Suzuki bleiben, aber es scheint, dass meine Chancen eher gering sind. Deshalb schaut sich mein Manager nach anderen Möglichkeiten um. Auch  zwei Werkteams in der Superbike haben offenbar Interesse an mir gezeigt. Dann müssen sich die Engländer aber in acht nehmen», sagte er zu einem englischen Journalisten.

«Aber ich möchte jetzt nicht an die Zukunft denken und ablenken lassen, sondern hier mit Suzuki möglichst guten Job machen.» Letztes Jahr standen die beiden Suzukis ja in der ersten Startreihe. Für einen Podestplatz reichte es dann trotzdem nicht.

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