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Jorge Lorenzo: Márquez kann noch immer Fehler machen

Von Sharleena Wirsing
Marc Márquez feierte in Assen ausgelassen Platz 2

Marc Márquez feierte in Assen ausgelassen Platz 2

Marc Márquez hat mit der Honda 2016 nicht das stärkste Bike im Feld, doch durch eine wohlüberlegte Rennstrategie brachte er es zu einer komfortablen WM-Führung.

Dass Marc Márquez einen zweiten Platz so euphorisch feiert wie in Assen, konnte man bisher nicht beobachten. Doch dem Repsol-Honda-Star war klar, wie wichtig diese 20 Punkte im Kampf um den MotoGP-Titel sein können, denn Valentino Rossi hatte seine Yamaha im Kies versenkt, Jorge Lorenzo erreichte nur Platz 10. «Es war das erste Mal, dass ich einen zweiten Platz wie einen Sieg feierte», bestätigte Márquez nach dem Rennen. «Mein Team sagte mir sicher 40 Mal, dass ich es bitte bis ins Ziel schaffen soll.»

Nach schweren Stürzen wie 2013 in Mugello, am Freitag flog er damals mit 338 km/h ab, oder den sechs Rennstürzen 2015 musste sich Marc Márquez viel Kritik gefallen lassen und Schadenfreude verkraften. Er sei unbelehrbar, hieß es. Gegner und Experten mussten seiner furchtlosen Fahrweise zwar Bewunderung entgegenbringen, aber er wurde für sein fehlendes strategisches Denken auch belächelt.

Dem will der zweifache MotoGP-Weltmeister 2016 ein Ende setzen – bisher mit Erfolg. Márquez ist der Einzige der Top-5 der Gesamtwertung, der bisher in allen Rennen punktete. Auch wenn er nach seinem Sturz in Le Mans nur noch drei Zähler ins Ziel retten konnte.

Márquez hat gelernt, seinen Ehrgeiz und seinen kompromisslosen Fahrstil in den richtigen Momenten zu zügeln. Derzeit liegt er mit 145 Punkten nach acht Saisonrennen an der Spitze der WM-Tabelle. Er hat 24 Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Jorge Lorenzo und ganze 42 Zähler auf Altmeister Valentino Rossi.

Seine neugewonnene Vernunft macht Márquez im WM-Kampf selbst auf der noch immer leicht unterlegenen Honda gefährlicher als je zuvor. Dies ist auch Jorge Lorenzo bewusst. «Ja, natürlich. Es ist seine vierte MotoGP-Saison. Also hat er viel mehr Erfahrung als beispielsweise im ersten Jahr. Er hatte Glück, dass er oft im Training, aber nicht im Rennen stürzte. Es sieht so aus, als würde er nun etwas konservativer vorgehen, wenn er nicht gewinnen kann. Wie in Assen. Es war sehr kompliziert, aber er blieb auf dem Bike», erklärte Lorenzo.

Der Yamaha-Star gibt aber zu bedenken: «Am Samstag hatte er einen großen Rutscher und wäre beinahe gestürzt. Er hätte sich auch sehr schwer verletzen können. Man weiß nie, ob man sich bei einem Sturz verletzt. Wir können also nicht sagen, dass Márquez jetzt nicht mehr stürzt und keine Fehler mehr macht. Wir sind immer am Limit, jeder kann Fehler machen und ohne Punkte bleiben, wie beispielsweise bei Rossi am Sonntag in Assen.»

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