Andrea Dovizioso: «Mugello ist wie ein Ritual»
Dofi
Der 23-jährige Repsol-Honda-Werkspilot Andrea Dovizioso wurde nur 60 Kilometer von Mugello entfernt in Forli geboren. Kein Wunder, ist der Teamkollege des Spaniers Dani Pedrosa für sein Heimrennen hochmotiviert. Zumal er das Podest beim Grand Prix von Le Mans nur um Haaresbreite verpasst hat.
«In Mugello gibt es mehrere Highspeed-Richtungswechsel, die dir als Fahrer alles abverlangen», sagt Dovizioso, 125er Weltmeister des Jahres 2004. «Zudem sind auf der 1100 Meter langen Geraden 325 km/h Topspeed möglich, da ist höchste Konentration gefordert.»
Der 1,65 Meter kleine und 63 kg leichte Dovizioso, nach Le Mans WM-Sechster mit 43 Punkten, erhofft sich Unterstützung vom Motorrad-fanatischen Heimpublikum: «Mugello ist einzigartig, für mich persönlich ein absolut ausserhalb des Üblichen stehender Event. Mir kommt es seit Jahren vor wie ein Ritual, das seine eigenen Gesetze, Farben, Gerüche, Menschen und Leidenschaften besitzt.»
Auch die Strecke hat es gemäss Dovizioso in sich: «Du musst von Anfang an den Rhythmus finden, musst es nach der Zielgeraden und der 180-Grad-Rechtskehre zwischen den Schikanen fliessen lassen. Dann kommen die wirklich kniffligen Passagen Casanova Savelli, Arrabiata 1 und 2. Obwohl ich Italiener bin, fahre ich nicht oft hier. Mugello ist keine Honda-Teststrecke. Ich bin seit dem GP 2008 hier nicht mehr gefahren. Wir wissen natürlich, wo die Schlüsselstellen für das Set-up liegen, aber es braucht immer eine gewisse Zeit, bis man sich wirklich wieder zurecht findet. Mugello ist zudem körperlich anstrengend, und die vielen Buckel machen die Arbeiten am korrekten Set-up zu einer kniffligen Aufgabe. Die Unterstützung der Fans wird mir aber einen Extra-Boost verleihen, die Stunde vor dem Rennen kann ich die Energie richtig in mich aufsaugen.»