Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

SidecarCross-DM Jauer: Spannende Aufholjagden

Von Axel Koenigsbeck
Tim Prümmer führt mit Beifahrer Rodolphe Lebreton das Feld an

Tim Prümmer führt mit Beifahrer Rodolphe Lebreton das Feld an

Mit zwei klaren Siegen beim Lauf zur SidecarCross-DM 2023 in Jauer verkürzte Tim Prümmer den Abstand zu den Deutschen Meistern Benjamin Weiss/Patrick Schneider.

Nachdem Jarno Steegmans sich beim Grand Prix im belgischen Lommel verletzt hatte, konnte Tim Prümmer für den DM-Lauf in Jauer den französischen Spitzenbeifahrer Rodolphe Lebreton gewinnen. Schließlich ging es für den Titelanwärter darum, den Rückstand auf die Tabellenführer Benjamin Weiss/Patrick Schneider zu verringern. Was Prümmer auf dem mit zahlreichen Sprüngen gespickten Kurs auch perfekt gelang.

Im ersten Lauf zog die deutsch-französische Notgemeinschaft bald an den Schnellstartern Nick Uhlig/Nick Kutschke vorbei an die Spitze. Die Vorarlbergern fuhren über die gesamte Distanz im Windschatten auf Angriff, fanden aber keinen Weg an dem Führungsduo vorbei. Die Lokalmatadoren Uhlig/Kutschke konnten den dritten Rang bis ins Ziel gegen Joshua und Noah Weinmann verteidigen.

Nach einem durchwachsenen Start behaupteten sich Tobias Blank/Justin Blume auf dem sechsten Rang vor Lukas Erlecke. Der letztjährige DMSB-Pokal-Vizemeister hatte mit dem 17-jährigen Belgier Tayim Kaethoven einen erstklassigen Ersatz für den verletzten Leon Freygang gefunden. Ihren zweiten DM-Auftritt in dieser Saison absolvierten Eddie Janecke/Gordon Bothur mit dem achten Laufrang vor Christian Hentrich/Simon Lenz.

Joachim Reimann/Martin Betschart waren nach einem schlechten Start zweimal gestürzt. Zudem litt Fahrer Reimann unter einer Grippe, sodass sich das deutsch-schweizerische Duo am Ende mit dem neunten Platz vor Joel Hoffmann/Bruno Kälin begnügen musste. Die teils weiten Sprünge forderten bei einigen Akteuren ihren Tribut. So beim Team Peter: Noel Hoffmann knallte bei einer Landung mit dem Kopf auf die Haltestange. Martin Walters junger Beifahrer Robin Walzhauer überstreckte sein rechtes Knie und Jan Hoormann musste mit Verdacht auf eine Fraktur des linken Handgelenks aufgeben.

Den zweiten Start gewannen wiederum Prümmer/Lebreton, diesmal mit Janecke/Bothur im Schlepptau. Uhlig/Kutschke fuhren als Dritte in die ersten Kurven. Ebenfalls im Vorderfeld fanden sich André Knübben/Roberts Uzans, die endlich einmal nicht durch technische Probleme eingebremst wurden. Dagegen kollidierten Weiss/Schneider im Startgetümmel mit dem Gespann von Patrick Hengster, wobei Beifahrerin Celina Jahn mit dem Fuß in das Hinterrad des gegnerischen Gespannes geriet. Doch konnten beide Teams alsbald unversehrt Fahrt aufnehmen. Die Titelverteidiger zeigten in der Folge eine grandiose Aufholjagd, die erst hinter den mittlerweile zweitplatzierten Weinmann-Brüdern endete. Selbst der angeschlagene Reimann musste Weiss den Vortritt lassen. Uhlig wurde von seinem Motor ausgebremst und verlor dadurch einige Plätze. Die Gelegenheitsfahrer Janecke/Bothur konnten das Tempo im Vorderfeld am Ende nicht mehr mitgehen und Erlecke musste in der letzten Runde mit akutem Leistungsmangel des Motors aufgeben.

Dagegen verbuchte Knübben hinter Blank/Blume erstmalig in der diesjährigen DM einen Top-Ten-Platz, Hoffmann/Kälin steigerten sich auf Rang sieben und die angeschlagenen Adrian Peter/Noel Hoffmann retteten sich dahinter auf den achten Platz.

So bot Jauer neben der sehenswerten Fahrt von Weiss/Schneider die Aufholjagd von Tim Prümmer im Titelkampf und zudem die bislang besten DM-Ergebnisse für die Weinmann-Brüder sowie für Uhlig/Kutschke.

Nach einer Verschnaufpause am kommenden Wochenende werden einige Top-Teams ihr Glück beim GP von Straßbessenbach versuchen. Dazu gehören Weiss/Schneider ebenso wie Peter/Hoffmann, Blank/Blume und Hengster/Jahn. Auch Uhlig/Kuschke wollen in Bessenbach starten, sofern sie für diese Exkursion noch einen Sponsor finden. Ob Jarno Steegmans wieder fit ist, will das Team Prümmer am kommenden Wochenende testen. Ansonsten muss ein anderer Beifahrer gefunden werden, da Lebreton für den GP nicht zur Verfügung steht. Bleibt zu hoffen, dass der Belgier auch wirklich einsatzbereit ist. Experimente sind im Kampf um einen Top-10-Platz allemal kontraproduktiv ...

Resultate Motocross-Gespann-DM Jauer/D:

1. Lauf: 1. Prümmer/Lebreton (D/F), KTM. 2. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 3. Uhlig/Kutschke (D), WSP-Mega. 4. J.Weinmann/N.Weinmann (D), VMC-KTM. 5. Blank/Blume (D), VMC-Zabel. 6. Erlecke/Kaethoven (D/B), WSP-KTM. 7. Hentrich/Lenz (D), VMC-KTM. 8. Janecke/Bothur (D), WSP-Mega. 9. J.Reimann/M.Betschart (D/CH), VMC-Zabel. 10. Hoffmann/Kälin (D/CH), Zabel. 11. Hengster/Jahn (D), WSP-Zabel. 12. A.Knübben/Užāns (D/LV), WSP-KTM. 13. Seifert/Kinder (D), WSP-Mega. 14. Peter/Hoffmann (D), VMC-Zabel. 15. Prokesch/Benning (D), VMC.

2. Lauf: 1. Prümmer. 2. Weinmann. 3. Weiss. 4. Reimann. 5. Blank. 6. Knübben. 7. Hoffmann. 8. Peter. 9. Uhlig. 10. Hentrich. 11. Janecke. 12. Hengster. 13. Prokesch. 14. Janecke. 15. Reipen/van Dommelen (D), WSP-Zabel.

DM-Stand nach 10 von 16 Läufen: 1. Weiss 173. 2. Prümmer 170. 3. Blank 128. 4. J.Reimann 110. 5. Weinmann 113. 6. Erlecke u. Hentrich je 97. 8. Uhlig 93. 9. Hengster 79. 10. Peter 76.

DMSB-Pokalstand nach 10 von 16 Läufen: 1. Seiffert 173. 2. Degenhardt 162. 3. Veit 126. 4. Prokesch 115. 5. Reipen 92.

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