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Romain Febvre (Yamaha): Die Stationen seines Erfolgs

Von Thoralf Abgarjan
Romain Febvre (Yamaha) ist der Aufsteiger der Saison

Romain Febvre (Yamaha) ist der Aufsteiger der Saison

Für den frischgebackenen MXGP-Weltmeister Romain Febvre (Yamaha) werden die beiden letzten Grand-Prix in Leon (Mexiko) und Glen-Helen (USA) zum Schaulaufen. Der Aufstieg von Febvre war gigantisch.

Mit 3 Jahren begann Romain Febvre mit dem Motorradfahren. Mit 23 wurde er wegen des Alterslimits von der MX2-Klasse in die Premiumklasse MXGP zwangsversetzt und wurde als 'Rookie' prompt Weltmeister.

«Als die Saison in Katar begann, war ich noch nicht bereit für die MXGP-WM», erklärt der Weltmeister. «Ich habe die ersten WM-Runden deshalb total easy angehen lassen. Auf der anderen Seite hatte ich - vielleicht sogar deshalb - keine Crashes und so kam alles zusammen. Als die erste Überseerunde vorbei war, haben wir viel getestet. Und jedes mal, wenn wir nach Italien zum Testen gefahren sind, konnten wir das Bike verbessern. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Mein Selbstvertrauen und mein Fokus sind dadurch immer besser geworden.»

Febvres unaufhaltsamer Aufstieg begann erst in Runde 6, im spanischen Talavera de la Reina: Erst hier holte er sein erstes MXGP-Podium. «Ich merkte, dass ich tatsächlich den Speed der Spitze mitgehen konnte. Nicht nur das: Es war mir möglich, die Top-Leute sogar zu überholen und in Führung zu gehen.»

Beim nächsten Rennen in Materley Basin gewann Febvre den ersten MXGP-Grand-Prix-Lauf seiner Karriere. Danach folgte gleich sein Heim-Grand-Prix in Villars sous Ecot. «Der Heim-Grand-Prix war das beste WM-Rennen meines Lebens.» Aber wie kam er mit dem enormen Druck bei seinem Heimrennen zurecht? «Die meisten Leute hatten Gautier Paulin auf dem Zettel, nicht mich. Immerhin hatte Gautier schon viele WM-Läufe gewonnen, ich noch nicht. So konnte ich mein Ding ohne Druck durchziehen.»

Es gab aber einen Moment, bei dem alles auf dem Spiel stand: Das Rennen in Maggiora im Schlamm. Beim Absprung zu einem weiten Bergabsprung kommt Febvre quer und wird in der Luft vom Motorrad katapultiert. Pilot und Bike fliegen wild durch die Luft. Febvre geht vor seinem Bike zu Boden, sein Bike verfehlt ihn nur um Haaresbreite.

Diese Situation war vielleicht der Schlüssel zum Gewinn der WM: «Ich dachte, wenn du diesen Crash unbeschadet überstehst, dann hast du wirklich das Glück an deiner Seite.» Febvre hatte Glück, rappelte sich auf und versuchte, so schnell wie möglich wieder auf sein Bike zu steigen, um weiterzufahren. Mit total verbogenem Lenker und ohne Vorderradbremse konnte er nicht nur seine Gegner überholen, sondern sogar noch zum Grand-Prix-Sieg fahren. Der Knoten war hier endgültig geplatzt: Selbst mit Handicap war Febvre an diesem Tag der Schnellste, auch wenn sich Antonio Cairoli genau hier seine Armverletzung zuzog.

Wäre Febvre auch Weltmeister geworden, wenn sich Cairoli, Desalle, Nagl und Villopoto nicht verletzt hätten? «Kann ich nicht beantworten», erwidert der Champ, «aber ich habe sie alle geschlagen, bevor sie ausfielen.»

Es folgte ein weiterer Grand-Prix-Sieg und die Übernahme des 'redplate' des WM-Führenden in Teutschenthal. Mit dem roten Nummernschild gewann Febvre in Uddevalla und danach einen weiteren Laufsieg in Kegums. In Loket hatte Febvre bereits so viel Selbstvertrauen, dass er seine Stärke auf Hartboden eindrucksvoll nutzte und beide Läufe gewann.

Febvre mag das Fahren im Sand nicht, doch selbst in der Sandhölle von Lommel fuhr er aufs Podium. So ging es weiter: Doppelsieg in Mantova und der Laufsieg im zweiten Lauf von Assen setzten Febvre hochverdient die Krone auf. Febvre hatte sich zwei Rennen vor Schluss uneinholbar abgesetzt und wurde vorzeitig MXGP-Weltmeister 2015!

Die beiden verbleibenden WM-Läufe in Leon (Mexiko) und Glen- Helen (USA) sind für Febvre reines und verdientes Schaulaufen.

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