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Team USA: Mit Einsatz und Glück das Podium knapp erreicht

Von Thoralf Abgarjan
Bis kurz vor Schluss des dritten Rennens befand sich das Team USA außerhalb einer Podiumsplatzierung. Durch die beeindruckende Aufholjagd von Tomac und etwas Glück schafften es die Amerikaner in Kegums auf das Podium.

Die von Team USA angekündigte Revanche für die Niederlagen der letzten beiden Jahre blieb in Kegums aus.

Team USA ist immer wieder das «Salz in der Suppe» beim Rennen des Jahres. Spott und Häme für das zuvor proklamierte, nun aber doch klar verfehlte Ziel wären daher unangebracht und unverdient.

Die Mannschaft um Teamchef Roger DeCoster schaffte es -wenn auch mit etwas Glück - in letzter Sekunde noch auf eine Podiumsplatzierung bei einer Konkurrenz von 34 Nationen zu kommen.

Aber sie wollten mehr.

Vielleicht wollten sie zu viel.

Ihre Probleme begannen in den samstäglichen Qualifikationsrennen. Eli Tomac stürzte am Start, nachdem die Nervosität durch den Ausfall von Jeremy Martin bereits merklich anstieg.

Rang 8 nach der Qualifikation war der Anfang vom Ende, denn besonders in Kegums braucht man für gute Starts einen sehr guten Startplatz. Der Sturz von Jeremy Martin im MX2-Qualifikationsrennen hatte böse Folgen: Er brach sich die Zehe an 3 Stellen! Mit der Rhythmus-Sektion gegenüber der Boxengasse kam Martin aber insgesamt nicht gut klar: Bereits zu Beginn des Qualifyings war er in dieser Sektion gestrauchelt und hatte sogar einen kurzen Abstecher in den Wassergraben neben der Strecke machen müssen.

Trotz seiner gebrochenen Zehe trat er im Finale an und biss sich zweimal bis ins Ziel durch: Rang 11 und 13 waren für den 250cc-US-Champion mehr, als nur Schadensbegrenzung. Der 13. Rang war dann sogar das schlechteste Ergebnis des US-Teams, welches als Streichergebnis der Amerikaner gewertet wurde.

Nach dem ersten Rennen befanden sich die Amerikaner mit Rang 2 noch komplett auf Kurs. Ryan Dungey wurde 2. hinter Gautier Paulin und vor Max Nagl. Jeremy Martin kam als Elfter ins Ziel.

In Rennen 2 kamen Tomac und Martin zwar auf Rang 13 und 14 nicht gut aus dem Startgatter, aber das war bis dahin kein großes Problem. Die Strecke bot unterschiedliche Linien und bei guten Rundenzeiten auch viele Wege nach vorn. Antonio Cairoli hatte es mit seiner 250er Maschine gezeigt - später auch Tomac. Aber bei Rang 6 war für Tomac in diesem Rennen Endstation. Wollte er Kräfte für das Finalrennen sparen? Jeremy Martin duellierte sich mit Dennis Ullrich und beendete das Rennen auf Platz 13. Die Amerikaner fielen nach dem zweiten Rennen auf Rang 4 zurück.

Nach dem Start zum finalen 3. Rennen, bei dem Tomac erneut stürzte, war klar: Es darf kein Taktieren mehr geben. Team USA musste nun volles Risiko gehen, um noch irgendwie das Podium zu erreichen. Das tat dann Eli Tomac mit einer beeindruckenden Aufholjagd durch das gesamte Feld. Wie entfesselt bretterte er seine Honda um den Sandkurs, überholte bis zu 6 Fahrer pro Runde und war in Runde 8 bereits auf Position 6. Aber hier war diesmal nicht Endstation: Er schnappte sich Dean Wilson, Steven Frossard und Alexandr Tonkov und wurde im Ziel Dritter. Eine unglaubliche und beeindruckende Leistung!

Auch Ryan Dungey war am Start gestrauchelt und musste sich von Platz 29 nach vorn arbeiten: Er kam bis auf Platz 11.

Erst 3 Runden vor Schluss, als Dungey einen Weg an Max Nagl vorbei gefunden hatte, kam für die Amerikaner die ersehnte Wende und die Podiums-Chance rückte in greifbare Nähe.

Aber Team USA hatte auch das Glück an seiner Seite. Die Antriebskette der Maschine von Shaun Simpson riss. Der Brite befand sich zu diesem Zeitpunkt (zweites Renndrittel) auf Rang 9! Durch diesen Zwischenfall hat Team Großbritannien mindestens 4 Punkte eingebüßt, die für das Podium für Team UK bequem gereicht hätten. Ohne Simpsons technischen Defekt hätten die Amerikaner in Kegums also nicht auf dem Podium gestanden.

Somit bleibt als Resümé: Die Amerikaner haben beeindruckend hart gekämpft, sahen sich aber einer weiter erstarkten Konkurrenz aus dem Grand-Prix-Lager ausgesetzt. Sie haben eine starke Show abgeliefert, alles gegeben und trotz einiger Handicaps wie gebrochene Zehen, vermasselte Starts und Stürze, das Podium hochverdient erreicht.

Das Pech, das sie hatten, wurde an anderer Stelle durch eine Portion Glück kompensiert.

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