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SidecarCross-WM Kaplice: Bax/Cermak holen auf

Von Axel Koenigsbeck
Mit Siegen zum Endspurt: Vanluchene #2 und Bax #82 vor Rietman #7 und Varik #5

Mit Siegen zum Endspurt: Vanluchene #2 und Bax #82 vor Rietman #7 und Varik #5

Zwar dürfen Kert Varik/Lari Kunnas die ‹Red Plate› für das WM-Finale in Rudersberg behalten, der Vorsprung auf Etienne Bax/Ondrej Cermak schrumpfte in Kaplice aber auf magere fünf Punkte.

So viel vorweg: Hätten nicht engagierte ausländische Sponsoren dem Veranstalter des vorletzten Grand Prix in Kaplice unter die Arme gegriffen, wäre die WM 2022 in nur zehn statt der zuletzt verbliebenen zwölf Läufe entschieden worden – also fast auf das Corona-Format des letzten Jahres. Ohne solche Unterstützung hätte der MX Kaplice die Kosten dieses zweiten tschechischen GP wohl nicht stemmen können.

Nutznießer der Spendenbereitschaft dürften in erster Linie Etienne Bax/Ondrej Cermak sein. Immerhin 16 Punkte trennten das niederländisch tschechische Duo vor Kaplice von den Tabellenführern Kert Varik/Lari Kunnas. Aus eigener Kraft wäre dieser Rückstand in einem Finale kaum aufzuholen gewesen. Doch nach einem klaren Laufsieg und einem dritten Platz nach mäßigem Start in Tschechien gestaltet sich die Ausgangslage für Rudersberg schon deutlich günstiger. Denn Varik/Kunnas konnten sich nach dem ersten Start gegen die niederländisch-belgische Übermacht nicht durchsetzen. Im zweiten Lauf rangierten sie anfangs hinter Bax im Mittelfeld und verpassten das Podium trotz einer beachtlichen Aufholjagd abermals.

Im zweiten Lauf gaben zunächst Marvin Vanluchene/Robbie Bax den Ton an. Die Verfolger Koen Hermans/Nicolas Musset nutzten einen kleinen Patzer der letztjährigen Vizeweltmeister und setzten sich an die Spitze. Doch Vanluchene konterte und gewann das Rennen am Ende recht ungefährdet. Gert van Werven/Ben van den Bogaart bestätigten ihre starke Form mit den Rängen vier und fünf, auch Gert Gordejev/Kaspars Stupelis lieferten starke Rennen ab. Von den vier englischen Teams schnitten Brett Wilkinson/Joe Millard am besten ab.

Als stärkstes deutschsprachiges Gespann brillierten einmal mehr die schon in der Qualifikation starken Schweizer Marco Heinzer/Ruedi Betschart. Fabian Hofmann/Marius Strauss – in der IMBA-EM vor dem Finale in Amriswil/CH (25.9.) an zweiter Stelle – mussten sich mit den Rängen 23 und 18 begnügen. Die Österreicher Ewald Schönhofer/Ralf Schimpel scheiterten in der samstäglichen Qualifikationsrunde.

Als einziger deutscher Vertreter hatte Adrian Peter wieder einmal das Pech an den Stiefeln kleben. Bereits bei der Fahrt zum Rennen spielte die Elektronik der Kupplungs-Getriebe-Einheit verrückt, sodass der Transporter mehr kroch als fuhr. Entsprechend zeitraubend und nervig gestaltete sich auch die Rückfahrt. Im ersten Lauf wurden Peter und Beifahrer Nicky Debruyne durch einen Startsturz der jungen französischen Brüder Prunier eingebremst, kämpften sich dann aber vom 27. auf den 17. Platz vor. Bei einem Stau zu Beginn des zweiten Rennens wurde das Vorderrad von einem nachfolgenden Team derart in das Heck des Gespannes der Esten Ular Karing/Oliver Lamp geschoben, dass beide Motorräder nicht an Ort und Stelle getrennt werden konnten, sondern innig verbunden in den nahen Helferraum getragen werden mussten. Mit neuem Vorderrad und zwei Runden Verspätung nahmen Peter/Debruyne das Rennen wieder auf, mussten dann aber mit beschädigter Kupplung aufgeben.

Neben dem Titelkampf stand das WM-Debüt der gerade einmal 16-jährigen Zwillinge Daniels und Bruno Lielbardis im Fokus. Das war allerdings bereits in der Qualifikation beendet. Auf der Jagd nach einem optimalen Startplatz stürzten die Letten, Beifahrer Bruno musste mit Verdacht auf eine Handfraktur aufgeben. Sollte die Erstdiagnose zutreffen, werden die Lielbardis-Twins in Rudersberg nicht mit von der Partie sein. Was bedauerlich wäre …

Am nächsten Wochenende findet in Hennweiler das vorletzte Rennen zur Seitenwagen-DM und zum DMSB-Pokal Seitenwagen statt. Bereits am Samstag werden die Wertungsläufe zum Seitenwagen-Veteranen-Cup ausgetragen. Info: mschennweiler.de.

Eine Woche später steigt das WM-Finale in Rudersberg. Neben den beiden GP-Läufen veranstaltet der MSC Wieslauftal ein ‹Race of Champions›. Zahlreiche Seitenwagen-Helden vergangener Jahrzehnte haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. Info: msc-wieslauftal.de.

Resultate Motocross-Gespann-WM Kaplice/CZ:

1. Lauf: 1. E.Bax/O.Cermak (NL/CZ), WSP-Husqvarna. 2. Vanluchene/R.Bax (B/NL), SP-Zabel. 3. Hermans/Musset (NL/F), WSP-AMS. 4. Gert van Werven/Van den Bogaart (NL), WSP-TM. 5. Varik/Kunnas (EST/FIN), WSP-Husqvarna. 6. Heinzer/Betschart (CH), VMC-KTM. 7. J.Keuben/Rietman (NL), VMC-Zabel. 8. Gordejev/Stupelis (EST/LV), WSP-Husqvarna. 9. Sanders/Rostingt (B/F), WSP-Zabel. 10. Wilkinson/Millard, (GB), WSP-AMS. 11. S.Brown/J. Chamberlain (GB), VMC-AMS. 12. Foden/Cooper (GB), WSP-Zabel. 13. T.Leferink/S.Leferink (NL), VMC-Zabel. 14. I.Kops/Phelps (NL/GB), WSP-Husqvarna. 15. Cerny/Chopin (CZ/F), WSP-Jawa. 16. J.Brown/Horton (GB), VMC-Zabel. 17. Peter/N.Debruyne (D/B), WSP-Zabel. 18. K.Prunier/E.Prunier (F), WSP-Zabel. 19. Karing/Lamp (EST), WSP-KTM. 20. T.van der Lagemaat/de Veene (NL/B), WSP-Zabel.

2. Lauf: 1. Vanluchene. 2. Hermans. 3. E.Bax. 4. Varik. 5. Van Werven. 6. Gordejev. 7. Wilkinson. 8. Heinzer. 9. Wijers/Soenens (NL/B), VMC-Zabel. 10. Prunier. 11. Leferink. 12. Van de Lagemaat. 13. J.Brown. 14. Cerny. 15. Wisselink/Vincent (NL), WSP-Zabel. 16. Reesna/Niitsoo (EST), WSP-Zabel. 17. Polivka/Zatloukal (CZ), WSP-Zabel. 18. Hofmann/Strauss (CH), VMC-Zabel. 19. Van Daele/de Schacht (B), WSP-Mega. 20. I.Kops

WM-Stand nach 10 von 12 Läufen: 1. Varik 197 Punkte. 2. E.Bax 192. 3. Vanluchene 170. 4. Van Werven 163. 5. Hermans 147 6. Wilkinson 115. 7. Heinzer 109. 8. Veldman 108. 9. Gordejev 88. 10. Wijers 85. 21. Peter 38. 27. Weiss 12. 31. Prümmer 8. 32. Reimann 7.

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