Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

MXGP Academy: Ausbildung für Jungracer

Von Rolf Lüthi
«No Help, please!»: Energisch scheucht Jan Postema Eltern und Helfer beiseite, die seinen Schützlingen die Motorräder abnehmen wollen. An der MXGP Academy geht es nicht nur um die Fahrer.

Der Motorradsport-Weltverband FIM und die Promotionsfirma Youthstream kümmern sich mit ihrem Programm MXGP Academy nicht nur um die Austragung der Motocross-WM, sondern auch um den Motocross-Nachwuchs. Am MXGP Frauenfeld kamen wie schon in den vergangenen beiden Jahren die ersten acht der Schweizer Meisterschaft der Kategorien Scott Kids Cup 65 und Mini 85 in den Genuss dieser Nachwuchsförderung,. Die ersten Fahrer, welche auf der WM-Piste trainieren durften, waren diese 16 Jungracer. Es wurde eine etwa 15-minütige Trainingssession unter Anleitung von Jan Postema und John van den Berk, dann musste unter niederprasselndem Starkregen abgebrochen werden.

Als Fahrer und Trainer unter die schützende Starttribüne flüchteten, ereignete sich die eingangs beschriebene Episode. «Die Eltern nehmen den Fahrern oft zu viel ab. Die Fahrer müssen das Motorrad selbst ankicken und rangieren», sagt Postema (57), Inhaber einer Motocross-Schule und in seiner aktiven Zeit unter anderem niederländischer Meister. «Das Niveau des Schweizer Nachwuchses ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass es hier nur wenige Trainingspisten gibt», analysiert Postema. «Es gibt zwar genügend Gelegenheiten, Rennen zu fahren, doch das Fahren einfach zum Spass kommt zu kurz. Doch ohne Spass besteht die Gefahr, dass Nachwuchsfahrer mit dem Sport aufhören, wenn sie ins Jugendalter kommen.»

Es wurde aber nicht nur gefahren. In Theorie-Workshops wurde Flaggenkunde und das Verhalten auf der Rennstrecke und dem Rennplatz angesprochen. Dabei wurden die Nachwuchsfahrer für die Schule motiviert: Umgangssprache in der Motocross-WM ist englisch. Auch für die Eltern gab es ein Seminar, wo neben erzieherischen Aspekten auch Ernährung und Training angesprochen wurden. «Viele Trainer wollen die Eltern nicht dabei haben, doch das geht nicht», sagt Projektkoordinator Martin van Genderen. «Wir integrieren die Eltern in unser Programm. Ziel ist es, aus schnellen Fahrern gebildete Fahrer zu machen.»

Solche Trainings mit Nachwuchsfahrern im Vorfeld von WM-Rennen gab es dieses Jahr schon bei sechs weiteren Rennen. Über die Zwischensaison ruht die MXGP Academy keineswegs. An mehreren Standorten werden Motocross-Trainer ausgebildet. Dabei geht es nicht nur um Fahrtechnik, sondern auch um das Verhalten gegenüber Medien, um körperliches und mentales Training.

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