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NEC Sachsenring: Deutsches Trio auf dem Podest

Von Esther Babel
In der Nachwuchsserie sind vor allem in der Standard-Wertung die deutschen Piloten erfolgreich. Geiger vor Erhardt und Freitag. GP-Sieg geht mit Dupasquier in die Schweiz.

Der ADAC Northern Europe Cup (NEC) startete an diesem Wochenende im Rahmen des GoPro Motorrad Grand Prix Deutschland auf dem Sachsenring zum fünften Rennen der Saison. Vor über 200.000 Fans fuhren die Fahrer der Nachwuchs-Serie 20 anstrengende Runden. Dirk Geiger (14) gewann in der Standard-Klasse, während der Schweizer Jason Dupasquier (14) in der Grand-Prix-Kategorie siegte.

Das Wetter spielte von Freitag bis Sonntag eine wichtige Rolle und nachdem der 3,671 Kilometer lange Kurs am Sonntag gerade wieder abgetrocknet war, tröpfelte es kurz vor Rennstart des NEC am Sonntagnachmittag erneut. Glücklicherweise blieb die Strecke großenteils trocken und der Regen ließ schnell wieder nach. Alles war also bereit für einen spannenden Kampf der jungen Moto3-Piloten vor einem fantastischen Publikum.

Standard-Klasse: Doppelter Triumph für Kiefer Racing Team

Geiger hatte sich am Samstag bereits die Pole Position zum fünften Rennen der Saison 2016 gesichert und konnte diese ab der ersten Runde in die Führung umwandeln. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport fuhr dem Feld voran und baute seinen Vorsprung sukzessive aus. Er siegte siegte mit 6,987 Sekunden Vorsprung vor Toni Erhard (15), seinem Teamkollegen im Kiefer Racing Team.

Erhard hatte jedoch das ganze Rennen über kein leichtes Spiel, denn er kämpfte sich vom vierten Platz nach der ersten Runde immer weiter nach vorn und ging in Runde 14 erst an Philipp Freitag (19) vorbei, der ihn nicht ziehen ließ. Trotz größter Anstrengung musste sich Freitag schließlich um 0,427 Sekunden mit dem dritten Rang geschlagen geben.

Mit seinem Sieg übernimmt Geiger die Meisterschaftsführung der Standard-Klasse mit 85 Punkten. Matthias Meggle (15), der vor dem Wochenende Spitzenreiter war, stürzte auf dem Sachsenring im Rennen des Red Bull MotoGP Rookies Cup und musste mit einer Armverletzung auf einen Start im ADAC NEC verzichten. Er liegt mit 81 Punkten dennoch auf dem zweiten Rang der Gesamtwertung.

Dupasquier feiert ersten Sieg

In der Grand-Prix-Klasse sicherte sich Dupasquier den Sieg. Der schnelle Schweizer lag nach den ersten beiden Runden auf dem zweiten Rang hinter seinem Standard-Kollegen Geiger und konnte sich lange gegen Freitag und Erhard wehren. Erst in den letzten Runden zogen beide Verfolger an ihm vorbei. Dennoch siegt Dupasquier in der GP-Wertung.

William Svärd (17) wurde Zweiter. Der Schwede startete an diesem Wochenende zum ersten Mal im ADAC NEC und war vom Umfeld der Serie so begeistert, dass er weitere Einsätze in dieser Saison in Erwägung zieht. Auf dem dritten Platz folgte mit Johanna Innerfors (21, SWE) seine Teamkollegin aus dem Nordgren Racing Team, die auf dem Sachsenring zum ersten Mal auf dem Podium stand.

Dupasquier holt mit seinem ersten Sieg auf und belegt zur Saisonhalbzeit den zweiten Rang mit 77 Punkten vor Tim Georgi (16), der an diesem Wochenende in der Moto3-Weltmeisterschaft an den Start ging und nun mit 75 Punkten auf dem dritten Rang liegt.»

Dirk Geiger, Sieger, ADAC NEC Standard:

«Mein Start war sehr gut. Von Anfang an habe ich versucht zu pushen. Das hat auch gut geklappt. Ich konnte ab der ersten Runde starke Zeiten fahren. Im Laufe des Rennens habe ich versucht, meinen Vorsprung zu vergrößern. Ich habe mich darauf konzentriert, meine Rundenzeiten herunterzuschrauben und nicht zu stürzen. Das fällt mir nicht schwer. Am Ende wollte ich meinen Vorsprung dann nur noch halten. Es ist natürlich auch super, dass ich vor den GP-Fahrern ankommen konnte. Ich freue mich riesig über meinen ersten Sieg. Vielen Dank an mein Team, meine Sponsoren und alle, die mich unterstützt haben. Hier auf dem Sachsenring im Rahmen der MotoGP zu gewinnen, wo mein ganzes Team zuschaut, ist etwas ganz Besonderes.»

Toni Erhard, Zweiter, ADAC NEC Standard:

«Mein Rennen war richtig toll. Ich hatte schon einen guten Start. Am Anfang hatte ich jedoch noch ein paar Probleme, weil ich an einigen Fahrern vor mir nicht vorbeikam. Ich bin etwa die gleichen Rundenzeiten gefahren wie Philipp und blieb bis zum Ende des Rennens hinter ihm. Dann habe ich versucht, noch einmal den Hammer fallen zu lassen und mich etwas von ihm freizufahren in den letzten Runden. Das hat recht gut funktioniert. Ich konnte sogar Jason noch überholen. Ich bin super glücklich, dass ich bei meinem Heimrennen auf dem Sachsenring im Rahmen der MotoGP den zweiten Platz einfahren konnte. Ein tolles Ergebnis. Ich hoffe, dass ich in den kommenden Rennen so weitermachen kann.»

Philipp Freitag, Dritter, ADAC NEC Standard:

«Ich hatte keine gute Startposition. Mein Start war aber sehr gut und ich lag erst einmal auf Position zwei. Jason war zwischen Dirk und mir und weil ich nicht an ihm vorbeikam, konnte Dirk vorne davonfahren. Zur Rennmitte fuhr ich ähnliche Rundenzeiten wie er, denn sein Vorsprung blieb lange gleich. Ich bin lange hinter Jason hergefahren und habe versucht, mich in der Standard-Klasse zumindest auf dem zweiten Rang zu behaupten. Toni hat mich dann aber überholt und noch einmal die Geschwindigkeit erhöht. Ich konnte mich erst später freifahren und das war leider genau eine Runde zu spät, denn als ich endlich wieder in Tonis Windschatten war, hatten wir bereits die letzte Runde erreicht. Insgesamt bin ich aber zufrieden. Ein Podium auf dem Sachsenring ist ein gutes Ergebnis.»

Jason Dupasquier, Sieger, ADAC NEC GP:

«Mein Start war zunächst gut und ich lag auf der zweiten Position. Ich habe versucht, an Dirk dranzubleiben, er war aber etwas schneller als ich, also verlor ich den Anschluss. Dann bin ich lange allein gefahren und fühlte mich relativ gut. Danach habe ich mich umgedreht und habe plötzlich Toni und Philipp hinter mir gesehen. Toni ging an mir vorbei und danach auch Philipp. Da die beiden in der Standard-Klasse fahren, spielt das für mich aber keine so große Rolle. Ich konnte meinen ersten Sieg in der Grand-Prix-Klasse einfahren und das ist super. Dass mir das noch in diesem Umfeld zur MotoGP auf dem Sachsenring gelingt, freut mich sehr.»

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