Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Wechselland: Baumschlager bei Polo-Weltdebüt Zweiter

Von Toni Hoffmann
Die spektakuläre Opel Wechselland-Rallye bot alles, was Rallyefans erwarten Hermann Neubauer setzte sich entschlossen gegen Baumschlager im VW Polo R WRC durch, der noch am Setup tüftelt.

Die Opel Wechselland-Rallye erfüllte alle Erwartungen: Beim weltweit ersten Privateinsatz des VW Polo R WRC gab es Spannung bis zur letzten Sonderprüfung, Regen und Nebel macht aus der ersten Etappe ein wahres Abenteuer, am niederschlagsfreien Samstag wurde in nahezu allen Kategorien bis zum Schluss hart gefightet.

 

Sportlich hatte ein entschlossen fahrender Hermann Neubauer im ältesten der vier World Rally Cars von Beginn an stets die Nase vorne, allerdings blieb Raimund Baumschlager im VW Polo R WRC stets in Schlagdistanz. Vier der 15 Bestzeiten ließ sich Baumschlager gutschreiben, darunter auch die Powerstage am Schluss. Neubauer eroberte sieben Bestmarken und verzichtete auf der Powerstage darauf, den historischen Sieg zu gefährden.

Der regierende Staatsmeister erklärte dann auch: «Dieser Sieg hier, mit dem ältesten Auto in einem unglaublichen Duell gegen Raimund Baumschlager im VW Polo WRC ist für mich von großer Bedeutung, im Grunde ist das mein wertvollster Sieg!» Neubauer übernahm damit auch die Führung in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM) und liegt nun vier Zähler vor Baumschlager sowie zehn Punkte vor Andi Aigner.

Raimund Baumschlager hatte vor allem am ersten, wahrlich abenteuerlichen ersten Tag mit Regen und Nebel und der unheimlich schwierigen Hochwechsel-Prüfung einen denkbar schwierigen Einstieg in die «Liebesbeziehung» mit dem neuen Auto, am Samstag wurden die Bedingungen weniger unberechenbar, doch auch am Samstag musste sich der Rekordstaatsmeister in erster Linie an den neuen Boliden gewöhnen – und mit ihm Ogiers ehemaliger Leibingenieur.

Baumschlager erläutert: «Der Polo fuhr im Vorjahr auf Michelin-Reifen – wir fahren jedoch Pirelli und so gibt es keine Vergleichswerte aus dem Vorjahr, wir betreten somit Neuland und ich lerne mit jedem Kilometer dazu, auch im Schneebergland, auf Schotter, werden wir ohne Erfahrungswerte auskommen müssen. Doch ich finde es unheimlich interessant und ich freue mich sehr über das große Interesse von Fans und Medien. Hermann ist sehr stark gefahren – man hat draußen auf den Prüfungen gesehen, dass wir derzeit alle am Limit fahren, für die Fans ist das natürlich großartig.»

Einen Podiumsplatz bei dieser geschichtsträchtigen Opel Wechselland-Rallye hatte Gerwald Grössing im Vorfeld aus eigener Kraft de facto ausgeschlossen, doch letztendlich zeigte sich auch hier, dass die reine Papierform im Rallyesport oftmals über den Haufen geworfen wird und so konnte Grössing nicht nur eine Bestzeit in den Asphalt brennen, sondern tatsächlich Platz drei belegen. «Wir sind eine sehr gute Rallye gefahren, jetzt freuen wir uns auf die Schneebergland-Rallye», erklärte ein sichtlich zufriedener Gerwald Grössing.

Andreas Aigner, der bei der Opel Wechselland-Rallye ebenfalls ein Fiesta WRC zündete, haderte den gesamten ersten Tag mit rätselhaften Zündaussetzern und verlor so schon früh rund eine Minute. Am zweiten Tag konnte Aigner zwei Bestzeiten markieren, musste sich aber mit Platz vier zufrieden geben, zu groß war bereits der Zeitrückstand. Aigner konstatierte: «Wir sind am Samstag immer besser ins Fahren gekommen – nur auf der Powerstage lief es nicht nach Wunsch.» Dort wollte der Ex-Weltmeister die Bestzeit erobern, immerhin wurden es noch zwei Zusatzpunkte – die ORM-Führung musste Aigner abgeben, er liegt jetzt mit zehn Punkten Rückstand auf Platz drei der Tabelle.

2WD: Wollinger wieder souverän

Lokalmatador Daniel Wollinger lieferte in der Staatsmeisterschaft für zweiradgetriebene Fahrzeuge (ORM2WD) wie schon bei den ersten beiden Saisonläufen eine souveräne Vorstellung und zog letztendlich die Maximalpunkteausbeute an Land, sodass er bereits 22 Punkte Vorsprung auf seinen stärksten Verfolger, Michael Kogler, aufweist.

Ergebnis Opel Wechselland-Rallye 2017 nach 15 Sonderprüfungen:

1. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel (A/A, Ford Fiesta WRC) 1:30:38,4  h.
2. Raimund Baumschlager/Pirmin Winklhofer (A/A, VW Polo R WRC), + 8,7 sec.
3.
Gerwald Grössing/Josefine Corinn Beinke (A/D, Ford Fiesta WRC) + 47,5
4. Andreas Aigner/Ilka Minor (A/A, Ford Fiesta WRC) + 1:25,9 min
5. Niki Mayr-Melnhof/Poldi Welsersheimb (A/A, Ford Fiesta R5) + 3:10,5
6. Daniel Wollinger/Patrick Forstner (A/A, Renault Clio R3) + 11:03,2
7. Michael Kogler/Jennifer Hofstädter (A/A, Citroen DS3 R3T max) + 12:44,2
8. Julian Wagner/Anne Katharina Stein (A/D, Opel Adam R2) + 12:46,3
9.
Günther Knobloch/Jürgen Rausch (A/A, Subaru Impreza WRX M1) + 13:03,6
10.
Robert Zitta/Peter Stemp (A/A, Subaru Impreza WRX) + 13:07,3

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Crash, Boom, Bang: Sturzkönige und Kuriositäten

Von Michael Scott
Eine sturzeiche MotoGP-Saison 2024 ging Mitte November in Barcelona zu Ende. Überraschenderweise waren es die erfahrenen Piloten der Königsklasse, die über alle Kategorien hinweg die meisten Crashs fabrizierten.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 14.12., 09:50, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Sa. 14.12., 10:15, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Sa. 14.12., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Sa. 14.12., 12:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Sa. 14.12., 13:30, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Sa. 14.12., 14:20, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Sa. 14.12., 15:05, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Sa. 14.12., 16:00, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
  • Sa. 14.12., 16:25, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Sa. 14.12., 17:20, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1412054514 | 6