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Wagner-Festspiele bei der Rallye Weiz

Von Toni Hoffmann
Bei seinem ersten Allrad-Start in Weiz holte der Oberösterreicher Simon Wagner den Sieg im zweiten Rallye-StaatsmeisterschaftsIauf, die 2WD-Wertung ging nach Tschechien.

Premieren-Charakter hatte die heurige Ausgabe der Rallye Weiz. Nachdem der oststeirische Motorsportklassiker im letzten Jahr wegen Corona nicht zur Austragung kommen konnte, erfolgte diesmal ein glamouröses Wiedersehen. Unter perfekter Einhaltung sämtlicher gesundheitsbehördlicher Covid-Vorgaben war erstmals nach fast eineinhalb Jahren wieder einmal ein Staatsmeisterschaftslauf mit Publikum möglich. Und dieses nahm die Möglichkeit ebenso dankbar wie aber auch verantwortungsbewusst wahr. Zum anderen sorgte die Rallye Weiz 2021 mit einer Weltpremiere auch für internationales Aufsehen. Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager suchte erstmals mit einem voll elektrisch angetriebenen Boliden gegen die herkömmlichen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor den sportlichen Vergleich über eine volle Rallyedistanz.

Die Rallye Weiz 2021 begann auf spektakulärste Art. Kris Rosenberger zertrümmerte seinen Skoda Fabia gleich zum Auftakt mittels Vierfach-Überschlag, entstieg dem Wrack mit Copilot Sigi Schwarz jedoch gottlob unverletzt. Den nächsten Höhepunkt setzte Ex-Staatsmeister Hermann Neubauer mit einem Crash im Rundkurs von Anger, bei dem er sich die Schulter aus- und sich selbst aus jenem Bewerb kegelte, den er bislang drei Mal gewonnen hatte.

Ein Zwischenfall mit Folgen, denn damit war der Weg für Simon Wagners Sieg praktisch bereits geebnet. Der 28-jährige Oberösterreicher mit EM-Erfahrung gilt heuer als Neubauers härtester Widersacher um den ORM-Titel und bewies in Weiz, warum dies so ist. Seelenruhig und hochkonzentriert schiffte er seinen Skoda Fabia Rally2 durch den samstägigen Starkregen und ließ seinen ersten Verfolger, den jungen Tschechen Erik Cais zwar Talent beweisen aber trotzdem nicht an sich rankommen. Letztendlich trennten die beiden 32,7 Sekunden.

Rallye-Weiz-Sieger Simon Wagner: «Das ist nach den Turbulenzen zuletzt im Schneebergland ein super Sieg für mich. Ich habe sowohl im Trockenen als auch heute im Regen kaum Fehler gemacht. Erik Cais ist ein sehr schneller junger Mann, der in der Europameisterschaft ganz vorne ist und demnächst in Rom fährt. Ihn auf Distanz zu halten, war nicht so leicht. Das hier sind ganz, ganz wichtige Punkte für die Meisterschaft. Ich bin sehr glücklich.»

Den dritten Platz holte nach einem starken zweiten Tag der, auf den vielleicht die meisten Augen (und Ohren) gerichtet waren. Raimund Baumschlager beendete den weltweit ersten Vergleich eines vollkommen elektrisch angetriebenen Boliden mit Benzinern über eine komplette Rallyedistanz auf dem Podium und übertraf damit seine eigenen Erwartungen. «Das ist ein unglaubliches Ergebnis für mich. Weltweit zum ersten Mal eine komplette Rallye mit einem elektrisch angetriebenen Auto zu bestreiten und dann noch am Podium zu stehen, da finde ich fast keine Worte. Momentan sehe ich nur Positives. Das war ein super Job von allen rund um uns. Von der AMF, die ein faires Reglement gefunden hat, angefangen bis zu meinem Team. Vielen Dank an die Ingenieure von Kreisel für die tolle Arbeit.»

Hochzufrieden konnte auch der Oberösterreicher Johannes Keferböck mit seiner Performance sein. Er lieferte sich ein zweitägiges, packendes Match um Rang vier mit dem steirischen Skoda-Kollegen Günther Knobloch. Und gewann dieses letztendlich um den Hauch von 2,9 Sekunden.

Das ewig junge Duell um den besten Skoda-S2000-Piloten entschied diesmal der Weizer Stefan Fritz für sich. Sein Birkfelder Freund Gernot Zeiringer hatte dabei um über eine Minute das Nachsehen.

Auch in der 2WD-Wertung gab es lange Zeit klare Verhältnisse. Der Steirer Roland Stengg im Opel Corsa Rally4 warf auf dem Rundkurs in Naas auf SP 11 seine Chance jedoch weg. Ein Ausrutscher kostete zwei Minuten und auch den möglichen Sieg. Profiteur davon war der Tscheche David Stefan (Peugeot 208). Er kam insgesamt um 23,3 Sekunden schneller ins Ziel als der Steirer Michael Röck, der ebenso einen Opel Corsa Rally4 aus dem Hause Stengg pilotierte. Platz drei ging an Christoph Lieb (Opel Adam).

Rallye Weiz 2021, Endstand ORM nach 14 Sonderprüfungen:
1. Simon Wagner/Gerald Winter A/A Skoda Fabia Rally2 1:36:16,1 Std
2. Erik Cais/Jindriska Zakova CZ/CZ Ford Fiesta Rally2 +32,7 Sek
3. Raimund Baumschlager/Jürgen Heigl A/A Skoda Kreisel RE-X1 +2:37,5 Min
4. Johannes Keferböck/Ilka Minor A/A Skoda Fabia Rally2 +2:49,9 Min

5. Günther Knobloch/Jürgen Rausch A/A Skoda Fabia Rally2 +2:52,8 Min
6. Björn Satorius/Jörn Limbach D/D Ford Fiesta Rally2 +5:58,8 Min
7. Martin Kalteis/Markus Zemanek A/A Mitsubishi Evo VII +6:07,3 Min
8. Michael Lengauer/A. Thauerböck A/A Subaru Impreza +6:38,5 Min
9. Christoph Zellhofer/Christina Ettel A/A Suzuki ZMX +8:43,5 Min
10. Stefan Fritz/Klaus Ostermann A/A Skoda Fabia S2000 +9:05,5 Min

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