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Lavanttal: Neubauer verkürzt in der Meisterschaft

Von Toni Hoffmann
Hermann Neubauer

Hermann Neubauer

Der Salzburger feiert bei der LKW FRIENDS on the Road Lavanttal Rallye powered by Skoda Dohr in Wolfsberg seinen ersten Sieg gegen Simon Wagner seit der Jännerrallye 2020.

Die 45. LKW FRIENDS on the Road Lavanttal Rallye powered by Skoda Dohr in Wolfsberg hatte am ersten Tag mit dem Italien-Tief Rudolf einen ungebetenen Gast. Der extreme Spätwintereinbruch hatte zur Folge, dass die Sonderprüfungen 1 und 3 Theissenegg – Vorderlimberg abgesagt werden mussten. Durch die Last des schweren Schnees brachen einige Bäume ein und blockierten zum Teil die Straße. Eine Durchfahrt durch die Prüfung wäre für die Teams zu riskant gewesen, weshalb sich die Rallyeleitung richtigerweise zur Nichtaustragung entschloss.

Der Rest der Rallye verlief, auch angesichts einer deutlichen Wetterberuhigung am Samstag, in geordneten Bahnen und spiegelte den Verlauf der bisherigen Saison bzw. zumindest auch des letzten Jahres wider. Das Duo Simon Wagner und Hermann Neubauer dominiert die Meisterschaft und treibt sich zu gegenseitigen Höchstleistungen, während es im Kampf um Platz drei eine größere Gruppe gibt, welche die Überlegenheit der beiden Überflieger neidlos anerkennt.

Überschattet war die Lavanttal Rallye 2023 leider auch von einem schweren Unfall auf SP 6, dem Rundkurs in Eitweg. Der Führende in der Historischen Meisterschaft, Andreas Hulak aus Niederösterreich, krachte mit seinem Ford Escort RS2000 in einen Baum und musste anschließend von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden. Während seine Beifahrerin Jennifer Hofstädter dabei unverletzt blieb, wurde der verletzte Pilot per Hubschrauber ins Landesklinikum Klagenfurt geflogen. Der Einsatzleiter des Roten Kreuzes Franz Töfferl dazu: «Laut unseren Informationen hat der Pilot einen offenen Unterschenkelbruch und eine Fraktur des Sprunggelenks erlitten. Er ist außer Lebensgefahr und wird in Klagenfurt operiert.»

Während aber in der Regel der aktuelle Staatsmeister Simon Wagner stets am Ende die Nase vor dem ehemaligen Staatsmeister Hermann Neubauer hatte, konnte der Salzburger diesmal den Spieß umdrehen. Neubauer drückte der Rallye in Wolfsberg von Beginn an seinen Stempel auf, agierte hoch konzentriert und verlor, als er eine Sonderprüfung an seinen Topkonkurrenten abtreten musste, viel weniger Zeit, die er dann gewann, als er eine Sonderprüfung für sich entschied. So einfach klingt der Schlüssel zum Sieg, der keineswegs so einfach war.

Hemann Neubauer: «Mir fällt ein Stein vom Herzen. Es war ein harter Kampf. Ich habe zuletzt in einem direkten Duell mit Simon Wagner bei der Jännerrallye 2020 gewonnen. Das ist schon sehr lange her. Deshalb war der Druck heute am Schluss schon sehr groß, aber jetzt bin ich brutal stolz, dass es endlich wieder geklappt hat.»

Simon Wagner: «Auch der zweite Platz ist für mich definitv ein schöner Erfolg. Ich habe wieder sehr viel über unser neues Auto gelernt, und dass einmal der Zeitpunkt kommt, wo der Hermann vor uns liegt, war mir auch klar. Gratulation an ihn, er und seine Colotin haben hier einen tollen Job gemacht.»

Die fast eigene Rallye um Platz drei entschied letztendlich der Ungar Kristof Klausz für sich. Fast schien sich der Steirer Günther Knobloch den Stockerlplatz zu krallen, doch am Nachmittag des Samstags verspekulierte er sich in der Reifenwahl, verlor dadurch viel Zeit und fiel noch hinter Raimund Baumschlager auf Platz fünf zurück. In der 2WD-Klasse dominierte der Niederösterreicher Luca Waldherr. Der Opel-Corsa-Rally4-Pilot gewann vor dessen Markenkollegen Mark Skulj (Slowenien) sowie dem Steirer Roland Stengg.

Endstand nach 12 Prüfungen:

 

Platz

Team

Nat.

Fahrzeug

Zeit

1.

Hermann Neubauer / Ursula Mayrhofer

A/A

Skoda Fabia Rally2 Evo

1:17:27,0 Std

2.

Simon Wagner / Gerald Winter

A/A

Skoda Fabia RS Rally2

+17,6 Sek

3.

Kristof Klausz / Tamas Papp

H/H

Skoda Fabia Rally2 Evo

+2:50,8 Min

4.

Raimund Baumschlager / Jürgen Heigl

A/A

Skoda Fabia RS Rally2

+3:10,1 Min

5.

Günther Knobloch / Jürgen Rausch

A/A

Skoda Fabia Rally2 Evo

+3:43,5 Min

6.

Albert von Thurn und Taxis / Jara Hain

D/D

Skoda Fabia Rally2 Evo

+4:11,9 Min

7.

Dominik Dinkel / Pirmin Winklhofer

D/D

Ford Fiesta Rally2

+5:06,9 Min

8.

Andras Hadik / Krisztian Kertesz

H/H

Ford Fiesta Rally2

+6:15,7 Min

9.

Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser

D/D

Mitsubishi Evo X

+7:54,5 Min

10.

Luca Waldherr / Claudia Maier

A/A

Opel Corsa Rally4

+8:20,7 Min

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