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Rallye Weiz: Einstieg in die heiße Endphase

Von Toni Hoffmann
Hermann Neubauer

Hermann Neubauer

Bei der Rallye Weiz geht es nächste Woche in der heimischen Staatsmeisterschaft um mögliche Vorentscheidungen, der vierfache Weiz-Sieger Hermann Neubauer kommt als Favorit und Jagdobjekt Nummer 1.

Die oststeirische Bezirkshauptstadt Weiz und deren Umgebung bieten nächste Woche von 13. bis 15. Juli die Bühne für den fünften Akt im sechsteiligen Titel-Thriller zur Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft 2023. Das heißt nicht nur, dass die Rallye Weiz bereits der vorletzte Saisonlauf ist, sondern dass es in vielen Kategorien nun in die glühende Phase geht.

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Eines ist schon vor der Rallye Weiz fix. Sollten nicht andere Kräfte im Spiel sein, dürfen sich die Fans einmal mehr auf ein packendes Duell um den Sieg zwischen dem heurigen Doppel-und vorjährigen Weiz-Triumphator Hermann Neubauer und dem regierenden Champion Simon Wagner einstellen. Der Salzburger Hermann Neubauer geht als Gesamtführender in die zwei Wettkampftage am nächstwöchigen Freitag und Samstag. Simon Wagner, der letztes Jahr in Weiz nicht am Start war, sitzt ihm mit nur einem Punkt Rückstand im Nacken und kommt mit einem Erfolgserlebnis in die Steiermark. Der Oberösterreicher gewann letzte Woche die renommierte Zelezniki-Rallye in Slowenien. Die beiden Favoriten sind sich ihrer tragenden Rolle bewusst und versuchen unisono, sich selber Last von den Schultern zu nehmen.

Hermann Neubauer (Skoda Fabia Rally2 Evo): «Die Rallye Weiz ist meine absolute Lieblingsrallye, die ich schon vier Mal gewonnen habe. Das Veranstalterteam rund um Mario Klammer und Peter Eibisberger macht die vielleicht beste Rallye in Österreich. Ich komme als Führender noch dazu mit dem Last Exit Motorsport Team als Bewerber, das ja direkt aus Weiz ist. Von da her habe ich null Druck. Nichtsdestotrotz werde ich nichts unversucht lassen, um auch heuer zu gewinnen.»

Simon Wagner (Skoda Fabia RS Rally2): «ch freue mich auf die Rallye Weiz, obwohl ich dort relativ wenig Erfahrung habe. Ich bin sie erst drei Mal gefahren, davon nur ein Mal mit einem Allrad-Fahrzeug. Ich werde dem Hermann aber sicher keine einzige Zehntelsekunde schenken. Wir konnten zuletzt auch ein bisschen am Auto und am Setup arbeiten, ich hoffe, dass das fruchtet. Wir gehen jedenfalls ohne Druck an die Sache heran und freuen uns auf eine tolle Veranstaltung.»

Fordern werden die beiden Überflieger einander aber nicht nur gegenseitig, sondern auch ein Verfolgerfeld mit starken einheimischen Darstellern. So zünden Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager und Günther Knobloch ihre Skoda Fabia Rally2, die beiden Weizer Kevin Raith und Stefan Fritz einen Ford Fiesta Rally2 bzw. einen Skoda Fabia S2000, Ex-2WD-Champion Enrico Windisch einen Audi Rally2 Kit sowie der Niederösterreicher Christian Windischberger einen Citroen DS3 R5.

Baumschlager und Knobloch schätzen die momentane Lage realistich ein und sehen sich beide im Kampf um Platz drei.

Günther Knobloch (Skoda Fabia Rally2 Evo): «Die Rallye Weiz ist als Grazer meine Heimrallye, daher freue ich mich sehr, hier auch heuer an den Start gehen zu können. Letztes Jahr konnten wir mit P3 ein Podium einfahren. Das zu wiederholen wird heuer ungleich schwieriger werden, letztes Jahr waren ja weder Simon Wagner noch Raimund Baumschlager am Start. Raimund konnte ich heuer zwar im Rebenland schlagen, im Lavanttal lag am Ende jedoch er wieder vor mir. Ich hoffe, dass wir wie zuletzt zumindest bis zum Schluss mit Raimund um das Podium kämpfen können. In Sachen Seat-Time hat er heuer natürlich sehr viel Vorsprung, das macht es nicht einfacher. Ich denke aber auch, dass Kevin Raith bei seiner Heimrallye mit uns mitkämpfen wird. Deshalb freue ich mich schon auf spannungsgeladene sportliche Duelle vor den steirischen Fans.»

Raimund Baumschlager (Skoda Fabia RS Rally2): «Ich hatte ja zuletzt im Waldviertel einen folgenschweren und deshalb umso ärgerlichen Ausrutscher im Wassergraben. Da habe ich schon kurz überlegt, die Rallye Weiz auszulassen, weil dazwischen auch noch Albert von Thurn und Taxis in Deutschland einen Crash mit dem Auto gehabt hat und bei Skoda-Motorsport momentan ein akuter Teile-Mangel herrscht. Aber jetzt ist alles geklärt, der W4-Ausfall abgehakt und meine Freude auf Weiz wieder da. Vielleicht gelingt es mir ja diesmal, mit einem dritten Platz wieder meinen Status als Prioritätsfahrer zu erreichen.»

Hochinteressante FIA Rally Star-Teams

Mit Spannung darf man auf sechs internationale Teams in der Klasse 3 warten, die allesamt mit direkt von M-Sport eingesetzten allradgetriebenen Ford Fiesta Rally3 in die Rallye Weiz gehen. Alle sechs Teams entstammen dem Projekt FIA Rally Star, das der Welt Motorsport Verband im Jahr 2021 als erstes weltumspannendes Talenterkennungsprogramm für 17- bis 26-Jährige ins Leben gerufen hat. Mit dem ultimativen Ziel, mögliche Spitzenfahrer zu erkennen, auszubilden und weiterzuentwickeln, um eventuell zukünftige Stars der Rallye-Weltmeisterschaft zu werden. In Weiz sind die nun die fünf Gewinner des Continental-Finales sowie die Siegerin des Frauen-Finales am Start. Dementsprechend weitläufig ist auch deren Herkunft. Taylor Gil (19 Jahre) kommt aus Australien, Romet Jürgenson (23 Jahre) aus Estland, Abdullah Al Tawqi (24 Jahre) aus dem Oman, Max Smart (21 Jahre) aus Südafrika sowie Jose Sorolla (25 Jahre) und dessen Landsfrau Annia Cilloniz (24 Jahre) aus Peru.

Unter den Startern in der Klasse 8, in der leistungsstarke vierrad-getriebene Rallye-Prototypen zum Einsatz kommen, haben ebenfalls einige Piloten die top ten im Visier. Hoffnungsvolle Kandidaten dafür sind u. a. Christoph Zellhofer im Suzuki Swift ZMX, Andreas Schart (Mitsubishi Lancer Evo IX), Peter Ölsinger (Mitsubishi Space Star) oder auch der Steirer Peter Hopf im Mitsubishi Evo VII.

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