Manuel Kößler will Mitropa-Titel perfekt machen

Fällt bei der Rallye Città di Bassano (26.-27. September) die Entscheidung? Hauptkonkurrent Hermann Gassner sen. (Mitsubishi) will dagegen das Rennen weiter offen halten.

Die italienischen Wochen gehen weiter: Knapp einen Monat nach der Rallye del Friuli Giulia Venezia gastiert der Mitropa Rally Cup (MRC) erneut in «Bella Italia». Austragungsort des siebten Saisonlaufs ist das malerische Städtchen Bassano del Grappa im Hinterland von Venedig, das vor allem für seine zahlreichen Grappa-Destillerien bekannt ist. Rallyefans könnten den Ort in Venetien aber auch aus einem anderen Grund kennen: In Bassano del Grappa erblickte 1958 mit Miki Biasion der einzige italienische Rallyeweltmeister das Licht der Welt.  

Biasion lernte auf genau jenen Bergstraßen das schnelle Autofahren, auf denen am kommenden Wochenende die Rallye Città di Bassano ausgetragen wird. Zehn Wertungsprüfungen über 80,6 Kilometer stehen bei der Asphaltrallye am Freitagabend und Samstag auf dem Programm, darunter die mit 12,63 Kilometern längste WP namens Valstagna. «Das ist die einzige Prüfung, die wir aus dem Vorjahr kennen», verrät Subaru-Pilot Manuel Kößler, der den Mitropa Rallye Cup mit fünf Siegen bislang dominiert. «Die WP beginnt mit 25 Bergauf-Kehren. Auf der einen Seite ist die Felswand, auf der anderen geht es senkrecht runter. Und der einzige Schutz ist eine Leitplanke, die man mit dem Fuß den Berg runter schubsen könnte.» 

Auf diesem Terrain wollen Kößler und Copilot Benedikt Hofmann (Subaru Impreza R4) ihren ersten Titel im Mitropa Rallye Cup unter Dach und Fach bringen. Aktuell liegt das Duo wegen des Ausfalls bei der Rallye Saturnus noch auf Platz zwei hinter den Titelverteidigern Hermann Gassner sen./Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo X R4). Da im MRC jedoch nur die besten sechs Ergebnisse gewertet werden, kann sich das Rallyeteam Kößler schon am Wochenende die Meisterschaft sichern.  

«Wenn wir den Hermann Gassner schlagen, sind wir auf jeden Fall durch», rechnet Navigator Benedikt Hofmann vor. «Theoretisch könnte uns sogar ein fünfter oder sechster Platz in der Mitropa-Cup-Wertung reichen, um vorn zu bleiben. Das hängt aber auch von den jeweiligen Gesamtplatzierungen ab und darauf wollen wir uns nicht verlassen. Wir werden ganz normal losfahren und dann schauen, wo wir stehen. Taktieren können wir später immer noch.»  

Bei der Rallye Città di Bassano bekommen es Kößler/Hofmann jedoch nicht nur mit Hermann Gassner und dem Südtiroler Asphalt-Glüher Bernd Zanon (Renault Clio S1600) zu tun, sondern auch mit den Schwaben Sandro und Thomas Wallenwein, die gleich zwei Subaru Impreza in die Vizentiner Alpen bringen. Deutschlands Rallye-Elite ist in Italien also stark vertreten.