Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Vergorene Kamelmilch

Kolumne von Stefanie Szlapka
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Die wird mir immer in Erinnerung bleiben - einfach eklig. Auf den heutigen 1000km passierte aber auch noch mehr.

Der heutige Tag hatte seine wunderschönen, aber leider auch seine Schattenseiten. Insgesamt waren wir heute über 1000 Kilometer quer durch Kasachstan unterwegs. Eins vorweg: die Vegetations hat sich in dieser Zeit eigentlich kaum verändert: alles sandiger oder harter ausgedorrter Boden und ein Pflanzen. Wie sagte ein Mechaniker von Matthias Kahle so schön: «Kasachstan ist das größte Fußballfeld der Welt – nur die Tore habe ich noch nicht gefunden.» Obwohl ich dazu sagen muss, dass es ein extrem schlechtes Feld wäre.

Doch zu Beginn unserer Reise konnten wir so viel noch nicht davon sehen. Um drei Uhr morgens saßen wir abfahrbereit in den Touaregs – draußen noch alles stockdunkel. Wenige Stunden nach Abfahrt, es dämmerte zum Glück schon, kamen wir an ein Straßenstück mit extremen Fahrbahnschäden. Nach kurzer Zeit entschieden sich alle vier Fahrzeuge auf die Gegenspur zu wechseln – die war in Ordnung! Da uns keiner entgegenkam sind wir bestimmt zehn Kilometer auf der falschen Fahrbahn unterwegs gewesen.

Das nächste Highlight war dann der endgültige Sonnenaufgang. War der toll! Der perfekte Grund recht ranzufahren und Fotos zu machen. Unsere Pressefahrzeuge gegen die aufgehende Sonne fotografiert – ein Abenteuer pur! Immer noch ganz fasziniert ging es weiter – Kilometer um Kilometer an endloser Weite vorbei (die war sogar noch endloser als in Tatarstan!). Dann... zum ersten Mal in meinem Leben... ein freilebendes Kamel. Stand da einfach direkt am Straßenrand. Einfach cool. Auch den Rest des Tages sahen wir laufend freilebenede Kamele, Dromedare und Pferde. Wobei mache anscheinend jemandem gehörten... zumindest hatten sie einen Halfter um. Doch von einem Zaun war weit und breit nix zu sehen.

Dann kamen wir an den Stadtrand von Atyrau, einer größeren Stadt mit viel Industrie. Wir hielten kurz vor der Stadtgrenze, um einiges zu besprechen. Das wurde schamlos ausgenutzt: Polizisten warnten den Bürgermeister, den zweiten Bürgermeister und den Polizeipräsidenten vor. Die erwateten uns mit Essen, Trinken, Geschenken und Kameras. Da kamen wir nicht mehr raus! Zuerst freuten wir uns auch, bis wir das milchartige Getränk probierten. Ich spreche es gleich aus: vergorene Kamelmilch! Schmeckte noch ekliger als es sich anhört. Mein Gott war das schlimm – aber freundlich wie man nun mal ist, habe ich mir fast alles runtergewürgt. Ich denke, ab jetzt kann ich alles essen, denn schlimmer kann es kaum noch werden.

Wenige Kilometer später wichen wir von der Serviceroute wieder ab, um uns zur Rennroute durchzukämpfen. Das war auch dieses Mal wieder wörtlich zu nehmen – reines Off-Road-Gelände und zwischenzeitlich hatte ich mich in Gedanken schon von meinem Laptop im Kofferraum verabschiedet. Wie man liest, bleib er heil. Eigentlich wollten wir zu einer Oase fahren, doch dafür waren wir nun zu spät dran. Deswegen entschieden wir uns einfach irgendwo an die Strecke zu fahren. Zuerst waren wir sehr orientierungslos, doch ein Hubschrauber der Organisation zeigte und den Weg zu einem islamischen Friedhof, an dem dann auch die Rennwagen vorbeikamen.

Doch dann nahm der Tag keine schöne Wendung. Ein Fahrzeug hatte einen schweren Unfall und die Piloten waren verletzt. Wir waren mit unseren Touaregs die ersten am Unfallort. Ein Mitsubishi hatte sich überschlagen. Die Piloten waren zwar eigenständig herausgeklettert. Doch der Fahrer lag mut gebrochener Hüfte am Boden. Der Beifahrer hatte zum Glück nur das Schlüsselbein gebrochen und war sonst in Ordnung. Der Fahrer wird heute Nacht noch ausgeflogen.

Wir blieben am Unfallort bis die Ärzte ankamen, halfen noch etwas mit. Zumal unsere russischen Kollegen zwischen dem russischen Fahrer und den Ärzten dolmetschen konnte. Kaum war der Heli in der Luft, ging es auch für uns weiter. Rund 100 Kilometer vor dem Ziel kamen wir noch zu dem Vergnügen, unsere rechten Hinterreifen wechseln zu dürfen. Wir hatten uns einen fetten Nagel eingefahren. Zum Glück war es einfacher, als ich dachte. Nach den ganzen Erlebnissenbin ich nur froh, dass es morgen erst um sieben Uhr losgeht. Das kann man nun fast ausschlafen nennen.

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