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Hotz gewinnt den Saisonauftakt

Von Philipp Wyss
Grégoire Hotz war im Pays du Gier ohne Konkurrenz

Grégoire Hotz war im Pays du Gier ohne Konkurrenz

Gesamtsieg für den Schweizer Titelfavoriten bei der Rallye du Pays du Gier in Frankreich.

Keine Überraschung im Pays du Gier: Grégoire Hotz und Co-Pilot Pietro Ravasi haben zum Auftakt der Schweizer Rallye-Meisterschaft 2010 mit ihrem Peugeot 207 S2000 ungefährdet den ersten Saisonsieg eingefahren. Beim Gastspiel in Frankreich liess der Neuenburger auch sämtliche einheimischen Piloten hinter sich und sorgte für den zweiten Triumph eines Helvetiers bei der Rallye du Pays du Gier in Folge nach dem Sieg von Ivan Ballinari 2009. Der Tessiner, Vizemeister 2009, war der grosse Abwesende in Frankreich. Nachdem sich seine Hoffnungen, für diese Saison einen Skoda Fabia S2000 akquiriern zu können, zerschlagen haben, wird sich «Bally» in dieser Saison die Clio R3 Swiss Trophy vornehmen, welche am 23./24. April beim Critérium Jurassien die Saison eröffnet.

Der einzige Konkurrent, der Hotz einigermassen an den Fersen bleiben konnte, war der Franzose David Salanon auf dessen Peugeot 306 Maxi Kit-Car. Am Ende fehlte ihm aber dennoch über eine Minute auf den Eidgenossen. Den zweiten Platz in der SM-Wertung belegten Nicolas Althaus/Grégory Jollien, wie Hotz auf einem Peugeot 207 S2000 des italienischen Balbosca-Teams unterwegs. Anders als Hotz, der seinen sechsten Meistertitel anvisiert, wird Althaus aber kaum die gesamte Saison bestreiten und nutzte die Rallye du Pays du Gier hauptsächlich als Probelauf für seine Heimrallye im Jura.

Die grosse Überraschung in Frankreich war das Baselbieter Duo Ruedi Schmidlin/Erich Götte, die ihren Mitsubishi Lancer Evo VIII auf den sechsten Gesamtrang und den dritten Platz in der SM-Wertung steuerten und damit beste Gruppe-N-Equipe des gesamten franco-schweizerischen Feldes waren. Allerdings musste Schmidlin kurz vor Schluss noch um seine Topplatzierung zittern. «Vor dem Start zur letzten Sonderprüfung ist uns hinten links die Achswelle gebrochen. Zum Glück konnte ich im Cockpit per Knopdruck die Sperre einsetzen.»

Grégoire Hotz zeigte sich natürlich über seinen Saisonauftakt sehr zufrieden. «So habe ich mir das vorgestellt. Das Auto lief super, wir hatten nie grössere Probleme.» Selbst als er sich auf der drittletzten Prüfung die hintere Stossstange abgerissen hatte, liess er sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen und fuhr den Sieg locker nach Hause. So locker, dass sich die Frage stellt, wer Hotz in dieser Saison eigentlich vom Siegen abhalten soll. Der fünffache Meister winkte aber ab: «Im Wallis werden sicher starke EM-Piloten am Start sein, zudem rechne ich für das Critérium Jurassien fast mit einer Teilnahme von Olivier Burri.»

Dass Hotz zumindest auf nationaler Ebene ohne Gegner dasteht, dafür sorgten selbige bei der Rallye Pays du Gier gleich selber. Als kurz vor der Abfahrt zur ersten WP Regen einsetzte, wechselte das Balbosca-Duo auf Intermediates, während die zwei weiteren Schweizer S2000-Piloten Laurent Luyet (Abarth Grande Punto) und Pascal Perroud (Peugeot 207) die Slicks aufgezogen behielten – und teuer dafür bezahlten. In erster Linie Perroud, Clio-R3-Swiss-Trophy-Sieger 2009, der bereits nach wenigen Kilometern seines S2000-Debüts heftig abflog und sein neues Arbeitsgerät nachhaltig demolierte. Luyet seinerseits rutschte auf der schmutzig-nassen Strecke hilflos herum. «Ich hatte keine Chance mit den Slicks. Ich muss froh sein, dass ich nicht abgeflogen bin.»

Dies holte der Walliser dann einen Tag später in der fünften Prüfung nach und landete im Strassengraben, nachdem er sich auf WP 4 noch die Bestzeit hatte gutschreiben lassen können. «Es war mein Fehler. Das Auto ist komplett kaputt. Ich weiss nicht, wie meine weitere Saison aussieht.»
 

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