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Erich Zivko, das Gehirn der Edge 540

Von Nadja James
Eric Zivko, seines Zeichens Designer und Entwickler der Edge 540, kooperiert mit dem Red Bull Air Race seit 2004. Er spricht über die Richtung, die der Sport seines Erachtens einschlagen soll.

«Es wäre gut, wenn sich alles mehr in Richtung Formel 1 entwickelt. Wenn das Air Race zur Entwicklungsarena für Flugzeuge wird. Ich hoffe auch sehr, dass in Zukunft jedes Team auf zwei Flieger zurückgreifen kann», meint Zivko.

Zwei Flieger pro Team, Entwicklungsarena – eine Vision, die nur mit mehreren Herstellern durchführbar ist...

«Wenn ich gefragt wurde, ob ich denke, dass es gut wäre, nur einen Hersteller zu haben, habe ich geantwortet, dass dies eine schlechte Idee ist. Es gibt Fans, die auf die Persönlichkeiten abfahren, und es gibt Fans der Technologie. Man kann die Technologie nicht abhacken, und das macht man, wenn man ein einziges Design einsetzt. Ich hätte nichts dagegen, wenn jedes Team seinen eigenen Hersteller hätte. Je mehr, desto besser. Das wäre gut für den Wettkampf», fährt Zivko fort.

Durch einen enormen Herstellerzuwachs könnte aber auch die Gefahr steigen? «Ich weiss nicht, ob es gefährlicher werden würde. Wer auch immer das Reglement jetzt schreibt, er hätte dadurch einen schwierigeren Job. Die Regeln sind momentan noch eher locker, aber nur, weil die Flieger, die jetzt eingesetzt werden, bekannt sind. Wenn ein neuer Hersteller kommen würde, müsste vorher viel getestet werden. Unser Flieger hat eine Menge Flugzeit auf dem Buckel, die MX ebenfalls. Ein neuer Hersteller hat keine Geschichte, also müsste alles getestet werden, alles dokumentiert und an die Organisatoren zur Absegnung geschickt werden.»

Wie sieht denn das bekannte technische Reglement aus der Perspektive eines Herstellers aus, der seit 1987 Flieger baut?
«Es ist ganz gut», räumt Zivko ein. «Da gibt es einige Dinge, die nicht ganz so streng sein müssten, aber die stehen eben da, der Sicherheit zuliebe. Das ist auch, was das Air Race will, deshalb wurde zum Beispiel der G-Rennanzug eingeführt. Das war vorher nur dem Militär vorbehalten. Ich weiss zwar nicht, ob sich jetzt jeder schon einen G-Rennanzug kaufen kann, aber das ist ein Konzept der die Sicherheit steigert.»

4700 Arbeitsstunden beansprucht die Herstellung einer Zivko Edge 540, wie sie von «Zivko Aeronautics» gebaut werden. Es handelt sich um einen Kunstflieger, ein Meisterstück für Wettkämpfe, das Design stammt aus dem Jahr 1992. Die Maschine hat seither viele Kunstflug-Meisterschaften gewonnen. So siegte Hannes Arch 2006 bei der «FAI European Aerobatics Freestyle» mit der Edge 540.
The Edge gilt als «Shoulder Wing»-Flugzeug mit extrem steifen Flügeln. Die Verwendung eines Stahlrohrrahmens mit Karbon-Verkleidungen führte zu einem extrem leichten, langlebigen und stabilen Flugzeugrumpf.

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