Moto Trophy Hockenheim: Rennsport für Kenner

Von Manfred John
Sound der Zweitakter

Sound der Zweitakter

Ab Donnerstag treffen sich auf dem Hockenheimring die Fahrer und Fans der Moto Trophy. Mit am Start Zweitakter, Grand-Prix-Maschinen vergangener Tage, Exoten. Namen wie Gazzaniga, Rotax und Bartol wecken Erinnerungen.

Das Hockenheimer Mai-Pokal Rennen war im letzten Jahrhundert der Startschuss zur bevorstehenden Rennsaison. Traditionell ausgetragen am ersten Mai-Wochenende, oftmals noch zum Muttertag, erlebte das Motodrom glorreiche Tage, besonders mit den Zweitaktklassen. An die langjährige Tradition will das jetzige Mai-Pokal-Rennen am Wochenende vom 26. - 29. Mai erinnern.

Vieles hat sich seitdem geändert. Andere Klasseneinteilungen und vor allen Dingen, andere Konzepte, mit Viertakt-Motoren, sind heute angesagt. Umso mehr erinnern die beiden Zweitaktklassen der Moto Trophy an die glanzvollen Zeiten jener Ära. Grob unterteilt in die älteren Klassiker mit Rohrrahmen und 18-Zoll Rädern oder die Grand Prix Maschinen der letzten Epoche mit Alu-Fahrwerken und 17-Zöllern, haben beide Klassen mit weit über 90 Fahrern enormen Zulauf.

Neben den etablierten Marken von Honda, Yamaha, Suzuki und Aprilia, sind aber gerade bei den Zweitaktern einige Exoten dabei. So bringt Jos Schurger seine 125 cm³ Bridgestone Rennmaschine an den Start, mit der er den Großen Preis von Belgien in Spa 1973 gewann. Ebenso exotisch ist die 125er Gazzaniga des deutschen Meisters Rainer Scheidhauer, eine italienische Eigenkonstruktion, von der es nur wenige Exemplare gab. Beide kämpfen gegen weitere 17 Piloten in der Achtelliter-Klasse, vorwiegend auf Honda RS 125 Produktions-Rennmaschinen.

In der 250er-Klasse haben Stefan Tennstädt und Bernd Döllinger ihre österreichischen Rotax-Motoren in Eigenbau-Fahrwerke gesteckt. Eine weitere Einzel-Konstruktion aus dem Nachbarland, ist die Bartol 250, gefahren von dem Dänen August Kroon. Diese Eigenbau-Rennmaschine hat Harald Bartol in den 80er Jahren gebaut und auch erfolgreich als Fahrer eingesetzt. Allesamt kämpfen sie gegen die Armada der vorwiegend japanischen und wenigen italienischen Zweitakter.

In der heiß umkämpften Viertelliter-Klasse startet Europameister Herbert Hauf (Yamaha), der nun den Rennsport ohne Leistungsdruck genießt. Ein weiterer Leckerbissen aus der Zweitakt-Ära ist mit der KTM 250 RR zu bestaunen. Dr. Franz Kaserer, der Zahnarzt aus Salzburg, besitzt dieses Einzelstück, mit der er gegen die Übermacht der Yamahas und Honda antritt.

Komplett in der Hand von 16 Yamahas ist die 350 cm³ Klasse mit Fahrern aus England, Österreich, Niederlande, Tschechien, Frankreich und Dänemark gegen die sich die deutschen Fahrer behaupten wollen. Allerdings tummeln sich neben den Original-Rennmaschinen vom Schlage der TZ 350 auch Umbauten von verschiedenen Fahrwerks-Herstellern.

Stark besetzt mit 17 Fahrern ist die bis 750 cm³ offene Zweitakt-Klasse. Neben den Vierzylinder Suzuki RG 500 und Yamaha RD 500 Umbauten, bringen Hans Wiesner und Ingo Gerstl zwei sündhaft teure Neukonstruktionen mit: die Suter MXX 570. Diese Vierzylinder-Zweitakt-Rakete wurde von dem Schweizer Ex-Rennfahrer Eskil Suter, der ein Konstruktionsbüro mit Fertigung betreibt, in Kleinstserie gebaut. Die rund 195 PS und 130 kg katapultieren das Renngerät auf rund 310 km/h Spitzengeschwindigkeit.

Eine weitere Rarität ist die Bimota Due unter Martin Gibler, eine italienische Konstruktion mit einem Zweizylinder-Motor in V-Anordnung, von der es nur etwa 50 Stück geben soll. Ebenso nur 2 Zylinder hat Hondas Production Racer NSR 500 V2, von der noch weniger Exemplare gefertigt wurden. Guido Fiedler startet mit dieser Rarität in Hockenheim.

Doch das sind nur die Highlights der Zweitaktklassen. Ebenso mit dabei, die Seitenwagen, die Superbike- und Supersport 600, die Twins und die älteren Klassik 83-Klassen, die zusammen mit rund 350 teilnehmenden Fahrern ebenfalls in Hockenheim für Action sorgen. Nicht zu vergessen die Youngster der Honda Talent Challenge, und der Supersport 300 Kategorie.

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