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Yamaha: Wieso Sylvain Guintoli seinen WM-Platz verlor

Von Ivo Schützbach
Das Yamaha-Werksteam stellt in der Superbike-WM 2017 mit Michael van der Mark und Alex Lowes das jüngste Fahrer-Duo. Rennchef Andrea Dosoli erklärt die neue Firmenphilosophie dahinter.

Statt den erfolgreicheren Sylvain Guintoli zu behalten, verlängerte das Pata-Yamaha-Werksteam für 2017 den Vertrag mit dem neun Jahre jüngeren Alex Lowes. Der Superbike-Weltmeister von 2014 wurde durch den schnellen Honda-Zögling Michael van der Mark ersetzt. Durchschnittsalter des neuen Duos: 25,2 Jahre

SPEEDWEEK.com sprach mit Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli.

Andrea, warum hat sich Yamaha für Lowes und van der Mark anstatt Guintoli entschieden?

Wir sehen das Superbike-Fahrerlager, mit all’ seinen Klassen, als die richtige Plattform für Jugendliche, um sich zu entwickeln.

Nächstes Jahr werden wir in der 300er-Klasse dabei sein, in Supersport haben wir zwei Teams und vier Fahrer. Das alles zielt darauf ab, die Fahrer so vorzubereiten, dass es für sie vorwärts geht.

Diese Philosophie verfolgen wir mit zwei jungen Fahrern auch in der Superbike-WM. Wir sehen eine brillante Zukunft für Alex Lowes und Michael van der Mark.

Ihr seht das Superbike-Fahrerlager als Nachwuchsklasse für MotoGP?

Wenn es ein Fahrer verdient, dann kann er auch aus dem Superbike-Paddock kommen. Wir haben in allen Klassen konkurrenzfähige Bikes und können die Fahrer entsprechend für ihre Karriere vorbereiten.

Hat ein gestandener Superbike-Fahrer als MotoGP-Rookie bessere Chancen als die Fahrer, die aus Moto2 kommen?

Egal welchen Weg sie gehen, talentierte Fahrer werden in MotoGP immer ihren Speed unter Beweis stellen.

Alex Lowes fuhr dieses Jahr einige MotoGP-Rennen ohne richtige Vorbereitung. Er zeigte, dass ein Superbike-Fahrer sich auch in MotoGP gut schlagen kann.

In der Vergangenheit war es meist so, dass die besten Superbike-Piloten zu alt waren, um in MotoGP zu wechseln.

Deshalb haben wir unsere Philosophie geändert.

Guintoli eroberte dieses Jahr mehr WM-Punkte als Alex Lowes und sorgte für das erste und einzige Yamaha-Podium mit der neuen R1. Tut es dir nicht weh, dass er trotzdem seinen Platz räumen musste?

Doch, ich bin sehr traurig. Aber als wir unsere Entscheidung trafen, waren wir überzeugt, dass es die richtige ist.

Guintoli ist mit 34 Jahren zu alt?

Nein, so kannst du das nicht sagen.

Für eure neue Philosophie schon, ihr setzt jetzt auf jüngere Fahrer.

Ja.

Die Saison lief unglücklich. Die Verletzungen der Fahrer hatten Einfluss auf die Entwicklung der Maschine. Das war weder für die Fahrer noch das Team oder Yamaha einfach, es war für alle ein Lehrjahr. Nächstes Jahr werden wir in einer deutlich besseren Ausgangslage sein.

Obwohl Yamaha und Crescent Racing einen Drei-Jahres-Vertrag haben, der bis Ende 2018 läuft, gab es in der italienischen Presse im Sommer Gerüchte, dass sich die beiden Parteien vorzeitig trennen werden.

Die Gerüchte kamen auf, weil die Resultate nicht stimmten.

Wir haben einen Langzeitvertrag und sind mit der Zusammenarbeit zufrieden, es wird gemeinsam weitergehen.

Zu sehen war aber auch, dass der Einfluss von Yamaha Japan während der Saison größer wurde.

Das war von Anfang an so geplant. Dass sich Yamaha Japan zu diesem Projekt bekennt, war bei der Entwicklung des Motorrades sehr hilfreich – und wird es auch in Zukunft sein.

Reicht die Hilfe von Yamaha Japan aus?

Man wünscht sich immer mehr.

Nach diesem Lehrjahr wissen wir, an welchen Bereichen wir mehr arbeiten müssen. Yamaha wird uns dabei helfen, die Lücke zu den Besten zu schließen.

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