Ducati-Manager: «Bradl kann konkurrenzfähig sein»

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri soll für Ducati auftrumpfen

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Ducati hat Jahre gebraucht, um aus der 1199 Panigale R eine siegfähige Maschine zu machen. Für Ducati-Manager Ernesto Marinelli ist Kawasaki auch in der Superbike-WM 2017 der Maßstab.

2012 trat Ducati erstmals mit der revolutionären 1199 Panigale in der Superbike-WM an. Das Motorrad hat kein übliches Monocoque-Chassis, sondern den Motor als tragendes Element, an den Vorder- und Hinterteil angeschraubt werden.

Es dauerte bis April 2015 bis zum ersten Sieg der Panigale, dieser gelang Chaz Davies in Aragón. Inzwischen ist die Ducati das beste Bike im Feld, Davies gewann 2016 sieben der letzten acht WM-Läufe.

Trotzdem wurde Kawasaki mit Jonathan Rea Weltmeister. Und das, obwohl die Japaner eine neue ZX-10R an den Start brachten. Für Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli keine Überraschung, Ducati gelang das Kunststück des WM-Titels im ersten Jahr ebenfalls mehrfach, als die Motorräder noch eine Evolution des Vorgängermodells waren – und keine Revolution wie die Panigale.

«Kawasaki hatte ein starkes Motorrad, das letztjährige war keine andere Welt zum vorherigen», hielt der großgewachsene Italiener im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Natürlich weiß ich nicht, was sie im Detail geändert haben. Ich konnte aber sehen, dass sie alles, was sie im Rennsport gelernt haben, in dieses Motorrad einfließen ließen. Für dieses Jahr werden sie es gleich machen.»

Kawasaki stellte auf der Intermot in Köln Anfang Oktober die ZX-10RR vor. Das Rennteam wird in erster Linie vom stärkeren Motor profitieren, die Werksfahrer Jonathan Rea und Tom Sykes haben schon jetzt das Motorrad zur Verfügung, mit dem sie beim Saisonauftakt in Australien antreten werden.

«Ich gehe davon aus, dass die Superbike-WM 2017 schwierig wird, Kawasaki ist das Motorrad, welches es zu schlagen gilt», so Marinelli. «Wir können uns nicht zurücklehnen, wir müssen pushen und uns verbessern, alle anderen werden das auch tun. Der Wettbewerb ist stark.»

Neben der Kawasaki ZX-10RR sehen wir 2017 die neue Aprilia RSV4 RR, die sich aber nur marginal vom Vorgängermodell unterscheidet. Gänzlich neu ist Hingegen die Honda CBR1000RR SP2 Fireblade.

«Es wird interessant zu sehen, wie sich Honda schlägt», meinte Marinelli. «Honda hatte schon letztes Jahr ein paar starke Rennen. Mit dem neuen Motorrad können sie definitiv einen Schritt nach vorne machen und an der Spitze mitmischen. Ich gehe auch davon aus, dass Yamaha stärker wird. Hoffentlich wird es eine gute Meisterschaft, in der viele Fahrer vorne mitkämpfen.»

Wo siehst du Stefan Bradl in seiner ersten Superbike-Saison? «Wenn ein Fahrer von der MotoGP- in die Superbike-WM wechselt, ist das immer schwierig», weiß der Ducati-Manager. «Aber Stefan ist ein starker Fahrer, er kann konkurrenzfähig sein. Natürlich sind das Motorrad und die Reifen neu für ihn, alles wird davon abhängen, wie schnell und wie gut er sich daran anpassen kann.»

Zeiten Jerez-Test:

1. Jonathan Rea, Kawasaki, 1:39,809 min
2. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:39,920*
3. Tom Sykes, Kawasaki, 1:40,219
4. Marco Melandri, Ducati, 1:40,313*
5. Chaz Davies, Ducati, 1:40,324
6. Nicky Hayden, Honda, 1:40,548*
7. Alex Lowes, Yamaha, 1:40,600
8. Javier Fores, Ducati, 1:40,738*
9. Stefan Bradl, Honda, 1:40,854*
10. Michael van der Mark, Yamaha, 1:41,450
11. Randy Krummenacher, Kawasaki, 1:41,566
12. Markus Reiterberger, BMW, 1:41,578
13. Eugene Laverty, Aprilia, 1:41,886
14. Jordi Torres, BMW, 1:42,516
* mit Qualifyer-Reifen

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