Marco Melandri deckt Jonathan Reas Geheimnisse auf

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri zu Johnny Rea: «Wie machst du das?»

Marco Melandri zu Johnny Rea: «Wie machst du das?»

Ducati-Star Marco Melandri hat alle Höhen und Tiefen des Sports durchlebt. Nach den ersten vier Superbike-Rennen 2017 ist Jonathan Rea auf seiner Kawasaki ungeschlagen – der Italiener weiß warum.

Nach über eineinhalb Jahren Rennpause hat sich Marco Melandri bereits in den ersten vier Rennen mit eindrucksvollen Ergebnissen in der Weltspitze zurückgemeldet. Zwei dritte und ein vierter Platz des 19-fachen Superbike-Laufsiegers ringen Respekt ab, wegen seines Sturzes auf Phillip Island ist er nach Thailand «nur» WM-Fünfter.

Doch auch Melandri musste erkennen, dass Weltmeister Jonathan Rea derzeit in einer eigenen Welt fährt. Vier Rennen – vier Siege. In Thailand zweimal in überragender Manier.

Was ist das Geheimnis des Nordiren, wieso ist er so schnell? SPEEDWEEK.com fragte Marco Melandri.

Marco, Jonathan Rea fährt derzeit in einer eigenen Liga: Du bist nach deiner langen Pause bereits nach zwei Events mit Tom Sykes und Chaz Davies gleich auf?

Johnny ist dieses Jahr deutlich besser, letztes Jahr hat er noch mit Sykes gekämpft. Er fährt viel schneller als alle anderen und das ganz leicht.

Wir müssen uns verbessern, ich hoffe, in Europa ändert sich etwas. Unser Rückstand ist groß, das habe ich nicht erwartet. Aber ich bin mir sicher, dass sie bei Ducati in Bologna schwer schuften.

Was macht Johnny Rea besser als ihr anderen?

Das perfekte Motorrad gibt es nicht. Perfekt ist ein Motorrad dann für dich, wenn es dir Vertrauen vermittelt und du ganz locker damit fahren kannst. Das ist, was er tut. Er hat für seinen Fahrstil das perfekte Bike gefunden und ist jetzt herausragend. Schau ihn dir an, er muss nie pushen, für ihn ist alles easy.

Ich konnte im zweiten Rennen ein paar Runden mit ihm mithalten, dann war mein Reifen hinüber – weil ich über das Limit gehen musste. Und Johnny hat nur gegrinst.

Wie weit ist die Ducati von deinem perfekten Bike entfernt?

Dass es in Buriram schwierig wird, war uns bewusst. Wir müssen die ersten Europa-Rennen abwarten, um ein deutliches Bild zu haben. Einige Zehntelsekunden müssen wir uns auf jeden Fall steigern.

Welche Verbesserungen wünscht du dir für Aragón mehr als alles andere?

Kleine Verbesserungen in allen Bereichen. Es gibt keinen Bereich, in dem wir besonders straucheln.

Nach 19 Monaten Rennpause warst du vom ersten Rennen an Weltklasse. Wie wichtig ist dir das?

Sehr wichtig. Auch ein guter Rennfahrer kann sein Potenzial nur zeigen, wenn er ein gutes Motorrad und ein starkes Team hat. Das Bike vermittelt mir viel Vertrauen und das Team steht hinter mir.

Natürlich, mir fehlt noch ein bisschen etwas. Fast zwei Jahre Pause sind lang. Aber ich kann das Motorrad so fahren, wie ich mir das vorstelle. Es ist schön, dass ich zurück bin.

Schau dir Hayden oder Bradl an, das sind gute Rennfahrer, aber sie haben kein Vertrauen in ihr Bike, deshalb können sie nicht pushen. Deshalb schaut es so aus, als würden sie spazieren fahren.

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