Maxime Berger ist tot, die Ursache ist weiter unklar

Von Frank Aday
Maxime Berger

Maxime Berger

Was vor Wochen als Gerücht kursierte, ist nun traurige Gewissheit: Ex-Superbike-Pilot Maxime Berger ist tot. Sein Vater Alain beschuldigte einen Arzt eines groben Kunstfehlers und falscher Behandlung.

Am 30. August wurde der ehemalige Superbike-WM-Pilot Maxime Berger in Dijon ins Krankenhaus eingeliefert. Noch immer ist unklar, wie zu dem Drama kommen konnte, bei dem Maxime Berger nun den Kampf um sein Leben verlor. Die Nachricht von Bergers Tod überschattet das Superbike-Rennwochenende in Magny-Cours.

Die italienische Website fanpage.it berichtete im August, der Franzose sei nach einem Selbstmordversuch mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Intensivstation des Krankenhauses in Dijon eingeliefert worden. Sein Zustand wurde sofort als kritisch bezeichnet, es kam dann zu widersprüchlichen Meldungen. Bergers Vater Alain beschuldigte einen Arzt eines groben Kunstfehlers und falscher Behandlung. Tatsächlich hatten die Ärzte schon damals wenig Hoffnung, dass der 28-Jährige überlebt, und behielten Recht. Die Todesursache bleibt jedoch weiter unklar.

Nach dem Tod von Maxime äußerte sich sein Vater nun erneut: «Nach all der Böswilligkeit, die Maxime Berger für einen Monat in ein Koma versetzte, musste ich in großer Trauer und im Einvernehmen mit den Ärzten des CHU entscheiden, Maxime gehen zu lassen. Bald wird er in Frieden ruhen. Danke für die Unterstützung. In Kürze wird eine Mitteilung bezüglich der Bestattung veröffentlicht.»

Maxime Berger wurde nur 28 Jahre alt.

Berger probierte 2005 als Teenager nach dem WM-Finale in Valencia schon eine 250-ccm-GP-Maschine des Teams von Dieter Stappert. Er bestritt dann 2010 für das Ten Kate Junior-Team den Superstock-1000-Cup, nachher war er in der Superbike-WM 2011 und 2012 für das Supersonic Team, für Red Devils Roma und für das Team Effenbert unterwegs.

Die größten Erfolge eroberte Berger allerdings im Superstock-1000-FIM-Cup, aus dem später die Superstock 1000 European Championship wurde: sechs Laufsiege, insgesamt 14 Podestplätze, sechs schnellste Rennrunden.

Einen namhaften Titelgewinn feierte Maxime Berger 2007 mit dem Gewinn des Superstock-1000-FIM-Cups auf Yamaha, später fuhr er auf Honda und Ducati.

Vor zwölf Jahren ging der Stern von Maxime Berger auf, mit einem dritten Platz des Franzosen in der europäischen Superstock-600-Meisterschaft 2005. Über die Supersportserie 2006 ging es 2007 zurück in die Superstock 600-Serie, in der sich Berger mit einer Yamaha den Titel holte.

Maxime stieg für 2008 in den Superstock 1000-FIM-Cup auf, in dem er mit seiner Honda den Titel nur um sieben Punkte verpasste, im Duell mit dem Australier Brendan Roberts (Ducati).

Für Ten Kate Honda trat Berger 2009 in der Superstock-1000-WM an, wo er sich mit drei Laufsiegen auszeichnete (Assen, Imola und Magny-Cours) und Meisterschaftsdritter wurde (hinter dem Belgier Xavier Siméon und dem Italiener Claudio Corti).

Maxime Berger blieb 2010 in der gleichen Meisterschaft, nun für Ten Kate Race Junior, er errang zwei Pole-Positions (Assen und Magny-Cours), aber nur einen Sieg (Assen) – gegen Dauersieger Ayrton Badovini war wenig auszurichten: Der Franzose wurde Meisterschaftszweiter.

Es folgte der Aufstieg in die Superbike-WM 2011, mit einer Ducati von Supersonic Racing. Das Ergebnis war enttäuschend. Rang 7 bei Rennen 1 beim Finale in Portugal war das Highlight.

Maxime Berger wechselte nach dieser ernüchternden Saison 2012 für 2013 ins Team Effenbert Liberty Racing, auf einer dritten Ducati der Tschechen, neben Jakub Smrz und Sylvain Guintoli. Aber vor dem Rennen in Portimão wurde Berger vor die Tür gestellt (mit einem siebten Rang beim WM-Auftakt in Australien als bestem Ergebnis); Red Devils Roma holte ihn fürs Finale von Magny-Cours als Ersatzmann für Niccolò Canepa, der sich Brüche am rechten Bein zugezogen hatte. Berger wurde WM-16. wie im Jahr zuvor.

In der Superbike-WM fand Berger keinen Platz mehr, ab 2013 trat in er deshalb der Endurance-WM an. Er konnte aber nicht an frühere Erfolge anknüpfen.

Tief enttäuscht wandte sich Berger vom Rennsport ab und arbeitete in seiner Heimatregion Dijon als Koch.

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