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Marco Melandri (2./Ducati): Fast hätte es gekracht

Von Ivo Schützbach
In der vorletzten Runde fuhr Marco Melandri Tom Sykes auf das Hinterrad. «Danach war ich noch verärgerter», sagte der Ducati-Werksfahrer nach seinem zweiten Platz im ersten Superbike-Rennen in Magny-Cours.

Das war eine feine Vorstellung, die Marco Melandri im ersten Superbike-Rennen am Samstagnachmittag in Magny-Cours von Startplatz 12 aus zeigte. Zehn Fahrer überholte er auf seiner Triumphfahrt zu Rang 2, beim Fallen der Zielflagge lag nur der alte und neue Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) vor ihm. Das allerdings mit 16,316 sec sehr deutlich.

Melandri lieferte sich die letzten drei Runden einen sehenswerten Kampf mit Kawasaki-Ass Tom Sykes, der lange Zeit wie der sichere Zweite aussah. In der vorletzten Runde kam es zur Berührung, an Melandris Vorderrad schlug es Funken, als er das Hinterrad des Engländers berührte.

«Tom hat mich nicht gesehen und ich ihn nicht», erklärte Melandri die Berührung mit Sykes. «Die Berührung war nicht stark, sie hat mich aber überrascht, was die Situation schwierig für mich machte. Das kostete mich auf die Gegengerade hinaus auch einige Zehntelsekunden. Deshalb brauchte ich eine Runde, bis ich wieder an Tom dran war. In der letzten Runde wollte er mir in der Haarnadelkurve Angst einjagen, er konterte stark – aber das machte mich nur ärgerlicher. Die Aktion war okay, aber ich wollte unbedingt Zweiter werden. Ich war in einigen Streckenteilen schneller als er, in den Kurven war er nicht so schnell wie ich. Als er in einer Kurve weit ging, nützte ich meine Chance.»

«Für mich war es wichtig, dass ich Vertrauen zum Motorrad aufbaue», schilderte der Italiener SPEEDWEEK.com. «In der Superpole hatte ich kein Vertrauen, daraufhin gingen wir zur Abstimmung vom Training am Samstagmorgen zurück. Mir war klar, dass die Strecke im Rennverlauf abtrocknen würde, für Slicks war es aber zu nass. Mit Regenreifen wird es bei solchen Bedingungen gegen Rennende immer sehr schwierig. In den ersten Runden kannst du ein solches Rennen nur verlieren, nicht gewinnen. Dass Rea davonfahren würde, wusste ich. Mein Plan war, aufs Podium zu kommen – es lief besser als erwartet.»

Mit 270 Punkten ist Melandri weiterhin Gesamt-4. in der Meisterschaft, zum Dritten, seinem Aruba-Teamkollegen Chaz Davies, fehlen ihm fünf Rennen vor Saisonende 32 Punkte.

Zu Weltmeister Jonathan Rea, der als erster Superbike-Fahrer drei Titel in Folge holte, meinte Melandri: «Sein Motorrad ist perfekt für seinen Fahrstil und er ist perfekt für dieses Bike. Es ist immer das Paket, das den Unterschied ausmacht. Wenn du mal den Schlüssel zum Erfolg gefunden hast, musst du diesen so lange wie möglich behalten. Das ist, was er tut.»

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