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PJ Jacobsen (Honda): «Hayden hätte Probleme gelöst»

Von Ivo Schützbach
«Ich habe viel Vertrauen in Honda», sagt Newcomer Patrick Jacobsen vor seiner ersten Superbike-WM-Saison mit dem deutschen Team Triple-M. «Das ist eine Marke, die gewinnen will.»

Mit der neuen CBR1000RR Fireblade SP2 landete Honda 2017 einen beispiellosen Flop: Letzter unter sieben Herstellern, in keinem Rennen unter den Top-5.

Die Ursachen für das Versagen sind so vielschichtig, dass Honda für 2018 keinen Stein auf dem anderen lässt. Mit Triple-M des Frankfurters Matthias Moser wurde ein offizielles Satelliten-Team installiert, die Elektronik wird von Cosworth auf Magneti Marelli umgestellt, Red Bull Honda hat einiges neues Personal, darunter beide Fahrer.

Tiefpunkt war, als Nicky Hayden im Mai 2017 bei einem Rennradunfall in Italien ums Leben kam und das Honda-Team seinen Leitwolf verlor.

Der zweite Stammpilot Stefan Bradl kehrt für nächste Saison ins MotoGP-Fahrerlager zurück und wird Test- und Ersatzfahrer von HRC.

Red Bull Honda hat für 2018 den Engländer Leon Camier und den Kalifornier Jake Gagne verpflichtet.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem ehemaligen Supersport-Vizeweltmeister Patrick Jacobsen, der für Triple-M seine erste Superbike-WM-Saison bestreiten wird.

Patrick, bereitet es dir kein Bauchweh, dass die neue Fireblade dieses Jahr so schlecht abschnitt?

Nicht wirklich. Honda ist eine Marke, die gewinnen will. Wenn es nicht läuft kommen sie an einen Punkt, an dem sie noch mehr in ihr Rennprogramm investieren. Ich habe viel Vertrauen in Honda, sie gewannen dieses Jahr die Japanische Superbike-Meisterschaft.

Honda war während meiner Karriere immer gut zu mir, ich habe mich nicht gefürchtet, diesen Vertrag zu unterschreiben.

Und was dachtest du dir, als du von Nicky Hayden und Stefan Bradl gehört hast, dass es keine Entwicklung gibt, die Elektronik nicht richtig arbeitet und der Motor zu aggressiv ist?

Zu Saisonbeginn habe ich mit Nicky geredet, er hat immer geschuftet. Ich glaube, dass er viele Probleme bis zur Saisonmitte hätte lösen können. Er war sehr gut, in dem was er tat.

Mit dem Motorrad wurde ein Schritt nach vorne gemacht. Auch Leon Camier ist ein guter Entwicklungsfahrer. Und außerdem ein sehr schneller Racer. Das Motorrad wird sich in eine gute Richtung entwickeln.

Bradl ist in deinen Augen kein guter Entwicklungsfahrer?

Das weiß ich nicht. Er hatte ein sehr schwieriges Jahr mit der Situation mit Nicky und den ganzen Sachen, die anschließend abliefen. Von außen betrachtet muss es schwierig gewesen sein für ihn, sich auf den Job zu konzentrieren.

Die Honda ist ein kleines Motorrad, kommt dir das entgegen?

Ja. Sie hat beinahe Abmessungen wie eine Moto2-Maschine, sie ist sehr klein.

Ich bin sehr leicht und wiege nur 58 Kilogramm. Zumindest auf der Geraden wird unser Paket sehr gut sein.

Einige Menschen meinen, dass man groß und stark sein muss, um eine Rennmaschine mit über 200 PS zu fahren. Aber du bist von schmächtiger Statur, wie Marco Melandri und Dani Pedrosa. Ist das ein Vor- oder Nachteil?

Da bin ich mir nicht sicher. Viele Leute sagen, dass es besser ist, wenn man klein ist. Es gibt aber auch viele große Fahrer, die den Job genau so gut erledigen. Wahrscheinlich gibt es keinen Vorteil, die Rundenzeiten sind identisch.

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