Frauen in der SBK-WM: Tom Sykes glaubt nicht daran

Von Ivo Schützbach
Supersport-300-Weltmeisterin Ana Carrasco träumt davon, bis in fünf Jahren MotoGP-WM zu fahren. Ex-Superbike-Weltmeister Tom Sykes (BMW) meint, dass es ihr an den nötigen körperlichen Voraussetzungen fehlt.

Es gibt einige kleine Rennfahrer, etwa Dani Pedrosa oder Marco Melandri. Doch man sollte sich von ihrer Statur nicht täuschen lassen, das sind drahtige Männer, durchtrainiert vom Scheitel bis zur Sohle.

Supersport-300-Weltmeisterin Ana Carrasco sorgte für einige Schlagzeilen, als sie der spanischen Zeitung El Espanol erzählte: «Ich weiß nicht, wann eine Frau in der Lage sein wird, in der MotoGP-Klasse zu gewinnen. Aber ich hoffe, dass ich die erste Frau sein werde, der das gelingt. Ich bin 21 Jahre alt, also noch immer sehr jung. Es gibt viel Raum für Verbesserungen. Ich halte es für möglich, dass ich in vier oder fünf Jahren MotoGP fahre.»

In drei Jahren in der Moto3-WM kam die adrette Spanierin nie über Rang 8 hinaus. Seit sie 2017 in die Supersport-300-WM einstieg, ist sie deutlich erfolgreicher: Sie gewann drei Rennen und wurde letztes Jahr auf Kawasaki erste Weltmeisterin auf der Rundstrecke in einer Solo-Kategorie.

Wie weit sie es in ihrer Karriere bringen kann? Schwer zu sagen.

Ralf Waldmann pflegte zu sagen, dass Frauen genauso gut Motorrad fahren können wie Männer, dass ihnen im Rennsport aber das letzte bisschen Killerinstinkt fehle.

So sieht das auch BMW-Pilot Tom Sykes, der Superbike-Weltmeister von 2013. «Es ist fantastisch für den Sport, dass sie Weltmeisterin wurde», unterstrich der Engländer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Sie hat alles dafür gegeben, hart gearbeitet und gezeigt, dass alles möglich ist. Das sollte allen Jungs in der Klasse eine Lehre sein. Ana ist sehr leicht, das kommt ihr in dieser Klasse entgegen. Und David Salom hat ein sehr gutes Team. Ich bin ehrlich, ihr Titelgewinn hat mich überrascht.»

Kannst du dir vorstellen, dass eine Frau auch auf einer 600er oder in der Superbike- oder MotoGP-WM erfolgreich ist? «Auf der 600er kann ich mir vorstellen, da kann eine Frau erfolgreich sein», überlegte Sykes. «Ohne negativ klingen zu wollen: Ein Superbike ist etwas anderes. Das ist eine körperlich sehr anstrengende Klasse. Dafür müsste eine Frau lange und hart körperlich trainieren und auch die nötigen körperlichen Voraussetzungen mitbringen.»

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