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Mister Maximum: Alvaro Bautista lässt Ducati träumen

Von Ivo Schützbach
WM-Leader Alvaro Bautista

WM-Leader Alvaro Bautista

Seit dem Texaner Ben Spies 2009 hat in der Superbike-WM kein Fahrer mehr so eingeschlagen wie Alvaro Bautista. Der Spanier gewann auf seiner Ducati V4R in Phillip Island alle drei Rennen – und wie!

In seinem ersten Superbike-WM-Rennen rumpelte Ben Spies 2009 von der Strecke, die folgenden drei Läufe in Australien und Katar gewann der Amerikaner und wurde nach einer dramatischen Saison und atemraubenden Kämpfen mit dem Japaner Noriyuki Haga auf Yamaha Weltmeister.

Alvaro Bautista schickt sich an, in seiner ersten Superbike-Saison ebenfalls Großes zu leisten.

Nach seinem überragenden Sieg mit der neuen Ducati Panigale V4R bei seiner Premiere am Samstag, setzte der 34-Jährige am Sonntag doppelt eins drauf. Er gewann sowohl das Sprintrennen am Sonntagmorgen über zehn Runden, als auch das Hauptrennen am Nachmittag über 22 Runden. Jeweils vor den Kawasaki-Werksfahrern Jonathan Rea und Leon Haslam.

Wer am Samstag dachte, 14,983 sec Vorsprung auf den Zweiten wären eindrucksvoll, der staunte am Sonntag noch mehr. Bevor Bautista die letzten zwei Umläufe als Ehrenrunden nützte und deutlich Speed rausnahm, hatte er bereits über 18 sec Vorsprung! So waren es letztlich 12,195 sec.

Bautista reist mit maximalen 62 Punkten und als WM-Leader aus Australien heim. «Das ist unglaublich, so ein Wochenende gibt es normal nur im Traum», erzählte der 125er-Weltmeister von 2006. «Ich habe mir gar nichts erwartet. Ich wollte nur meine Arbeit tun und lernen, wie das Motorrad und die Reifen funktionieren. Ich habe nicht über Ergebnisse nachgedacht. Ganz ehrlich, das tue ich nie. Mein Ziel ist nur, das Maximum aus dem Bike herauszuholen. Im Rennen am Sonntagnachmittag war es heiß und die Streckenbedingungen waren schlechter als am Morgen. Ich habe mich sehr auf den Start und die ersten Runden konzentriert, weil ich mir dachte, dass sich Johnny an mich ranhängen würde. Ich wollte sofort konstant schnelle Runden fahren und war sogar ein bisschen schneller als am Samstag, weil ich den Reifen dieses Mal nicht so arg schonte.»

Ducati wartet sehnsüchtig auf einen Erfolg, seit 2011 mit Carlos Checa wurde kein Superbike-WM-Titel mehr gewonnen.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem alle überstrahlenden Alvaro Bautista.

Alvaro, weshalb klagen alle über Probleme mit den Reifen und du hattest keine?

Ich hatte auch in der MotoGP-WM nie große Probleme mit dem Reifenverschleiß. Ich vermute, das liegt an meinem Fahrstil und wie ich mit meinem Team das Motorrad für das Rennen vorbereite. Ich fahre viel mit gebrauchten Reifen, dann passen wir die Elektronik an. Deshalb sind meine Rundenzeiten konstant und der Reifen wird geschont, über eine schnelle Runde im Qualifying sind wir dafür nicht so konkurrenzfähig. Die Leistungsentfaltung, die Traktionskontrolle, wir richten alles für das Rennen aus.

Natürlich ließ auch bei meinem Hinterreifen zum Ende hin der Grip nach, aber es passierte nichts Verrücktes.

Die MotoGP-Reifen von früher Bridgestone und heute Michelin unterscheiden sich sehr von den Pirelli-Reifen in der Superbike-WM. Wie empfindest du das?

Ein Superbike hat weniger Motorleistung, deswegen werden die Reifen weniger verschlissen. Ich fühle mich sehr gut mit diesen Reifen. Es ist erstaunlich, wie gut man den Vorderreifen fühlen kann. Wenn dir der Vorderreifen wegrutscht, dann spürst du das genau und kannst es retten. Mit den Michelin-Reifen rutscht dir einfach das Vorderrad weg. Wenn du es merkst, liegst du bereits im Gras. Die Pirelli verzeihen dir mehr Fehler.

Hast du schon mit Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna gesprochen?

Er hat mir einige Nachrichten geschickt: Complimenti, Bravissimi! Bei Ducati sind alle sehr glücklich.

Im Sprintrennen musstest du hart kämpfen, im zweiten Rennen warst du überlegen. Welches Rennen entspricht eher dem vor uns liegenden Saisonverlauf?

Ich vermute beide. Ich habe beide gewonnen, also ist das okay.

Ernsthaft: Wohl eher das Sprintrennen. Das Layout von Phillip Island passt sehr gut zu unserem Motorrad und Jonathan Rea hatte hier schon immer Schwierigkeiten. Wir werden es die kommenden Rennen sehen, aber ich gehe davon aus, dass es enger zugehen wird.

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