Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Nach Bimota-Flop: Wiedergeburt des Alstare-Teams

Von Kay Hettich
Bimota war für Alstare der falsche Partner

Bimota war für Alstare der falsche Partner

Nach sechs Jahren Pause kehrt Alstare mit neuem Team und Hersteller in die Superbike-WM zurück. Als die Belgier zuletzt in der seriennahen Meisterschaft engagiert war, wurde man von der FIM aus der WM geschmissen.

Das Alstare-Team war über viele Jahre eine feste Größe in der Superbike-WM. Bekannt war die Truppe um Teamchef Francis Batta vor allem als Suzuki-Werksteam, das mit Troy Corser 2005 die Weltmeisterschaft gewann und mit Leon Haslam 2010 Vizeweltmeister wurde.

Als sich Suzuki werksseitig aus der Superbike-WM verabschiedete, zog auch Alstare den Stecker. Aus Respekt vor dem japanischen Hersteller aus Hamamatsu wollte Batta mit keinem anderen Werk aus Japan zusammenarbeiten. Keinen Gefallen tat sich der Belgier aber, als man sich stattdessen mit Bimota für die Superbike-WM 2014 verbündete.

Bimota hat zwar einen klangvollen Namen unter Motorrad-Fans, doch was sich der italienische Hersteller in der Superbike-WM 2014 leistete, war blamabel.

Zur Info: Bimota gewann 1988 mit Davide Tardozzi in Donington Park das Debüt-Rennen der Superbike-WM. Der Italiener wurde im selben Jahr WM-Dritter, Bimota hinter Honda zweitbester Hersteller!

Dabei hatte sich Bimota in den 1970er Jahren als Hersteller exklusiver Fahrwerke für Motoren diverser Hersteller einen Namen gemacht. Der Anfangsbuchstabe des Motorenlieferanten wurde im Modellnamen berücksichtigt. Die erste zulassungsfähige Bimota war 1975 die HB-1 mit Honda-Motor. In Folge wurden auch Triebwerke von Kawasaki, Suzuki und Yamaha, später auch von BMW und Ducati verbaut.

Auch weil die Kleinserien sündhaft teuer waren, konnte Bimota nie einen großen Markt erschließen. Nach Insolvenzen und Wiederbelebungen übernahmen die beiden italo-schweizerischen Bauunternehmer Daniele Longoni und Marco Chiancianesi 2013 Bimota, der Firmensitz blieb in Rimini.

Die Bimota BB3 mit dem Motor der BMW S1000RR sollte das ändern. Der Auftritt in der Superbike-WM sollte Bimota wieder in aller Munde bringen und den Verkauf ankurbeln. Doch Fans wie Experten rieben sich verwundert die Augen, weil Bimota zuvor nur um 100 Motorräder pro Jahr produzierte. Eintausend von einem Modell waren aber nötig, um die damaligen Homologationsauflagen für die Superbike-WM zu erfüllen!

Bis zum 13. August hatte der Kleinstserienhersteller aus Rimini Zeit, um 125 Motorräder zu bauen. Schon dieses Vorhaben scheiterte, von 1000 Maschinen in zwei Jahren ganz zu schweigen. So wurde Bimota drei Meetings vor Saisonende von der Meisterschaft ausgeschlossen.

Dabei fuhren die Piloten Ayrton Badovini und Christian Iddon solide Ergebnisse ein, allerdings in der sogenannten Evo-Kategorie. Der Italiener sorgte in Donington (Lauf 2) sogar für ein Top-10-Finish. Am Ende wurden den Piloten aber alle erreichten WM-Punkte aberkannt.

Außerdem hatte Bimota ein wackliges Geschäftsmodell. Weil zu wenig Eigenkapital vorhanden war, wurden neue Motorräder aus dem Verkauf bereits produzierter Bikes finanziert. Stockt der Absatz, ist kein Geld vorhanden um Zulieferer wie BMW (Motoren) zu bezahlen, die Produktion steht still.

Mit Bimota verschwand auch das Alstare-Team aus der Superbike-WM. Vom Team Alstare blieb bis auf den Namen und die beiden Battas nicht viel übrig. Für das Comeback fusionierte Batta mit dem französischen Team Gil Motor Sport, das mit Chris Ponsson zuvor bereits den WM-Einstieg erklärte. Eingesetzt wird eine Yamaha R1.

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