Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Gespaltenes BMW-Lager: Tom Sykes macht Alleingang

Von Ivo Schützbach
Seit der werksseitigen Rückkehr von BMW 2019 in die Superbike-WM hat der bayerische Hersteller sieben Podestplätze erobert, sechs davon Tom Sykes. Rennchef Marc Bongers über den speziellen Weg des Engländers.

Seit 2019 ist Tom Sykes das Aushängeschild von BMW in der Superbike-WM. Der Weltmeister von 2013 (auf Kawasaki) hat inzwischen 34 Siege, 114 Podestplätze und 50 Pole-Positions errungen. In den ersten beiden Jahren seit der werksseitigen Rückkehr war er seinen Teamkollegen Markus Reiterberger und Eugene Laverty deutlich voraus, mit Michael van der Mark hat er dieses Jahr ein anderes Kaliber an seiner Seite.

Der Niederländer eroberte als Dritter im Sprintrennen in Donington Park seinen ersten Podiumsplatz für die deutsche Motorrad-Manufaktur, in der Gesamtwertung liegt Sykes nach vier Events (12 Rennen) als Siebter nur acht Punkte und einen Platz vor van der Mark.

Sieben Podestplätze hat BMW seit 2019 geholt, sechs davon Sykes. Dazu drei Pole-Positions: Sykes 2019 in Donington Park und 2020 auf Phillip Island, Laverty 2020 in Magny-Cours.

Sykes ist der erfolgreichste BMW-Pilot der laufenden Saison und auch der beiden davor – und verfolgt bei der Entwicklung des Motorrads seinen eigenen Weg.

«Es gibt zwei Lager – Tom Sykes und die anderen», schmunzelte BMW Motorsport Direktor Marc Bongers im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das hängt in erster Linie mit seinem Fahrstil zusammen. Das sieht man auch eindeutig an seinen Daten, er hat zum Beispiel einen geringeren Speed im Kurvenscheitelpunkt. Tom fährt so, wie man früher Superbike fuhr: Stop and go. Er bremst sehr tief in die Kurven hinein, legt kurz um und fährt wieder Vollgas raus. Van der Mark, Laverty und Folger haben einen runderen Fahrstil. Toms Fahrweise verlangt eine andere Abstimmung oder sogar eine andere Basis des Fahrzeugs.»

Während Sykes gar nicht genug Motorleistung und Grip am Hinterrad haben kann, betonen die anderen drei, wie wichtig für sie der Kurvenspeed ist.

«Das macht die Entwicklung für uns nicht schwieriger, aber aufwändiger», erklärte Bongers. «Weil wir zwei Richtungen verfolgen müssen. Worin sich alle vier einig sind: Dass wir aktuell die meiste Zeit auf die Konkurrenz in der Bremsphase und beim Einlenken verlieren.»

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