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Kräfteverhältnisse für Phillip Island

Kolumne von Ivo Schützbach
Sehen wir auf diesem Bild den ersten Sieger 2011?

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Weltmeister Max Biaggi würde sein Geld in Phillip Island auf Carlos Checa setzen. Ein Überblick, wie die Teams präpariert sind.

Carlos Checa empfiehlt sich nicht nur mit seinem brillanten Rundenrekord für die Siege in Phillip Island, er gewann an selber Stelle auch schon im Vorjahr. Damals noch auf einer privaten Ducati. «Ich bin nicht nur über eine Runde schnell, die Rennperformance passt ebenfalls», verspricht der Spanier.

Checa am Nächsten kam bei den Tests Jonathan Rea. Doch nach seinem Horrorcrash am Dienstag steht ein grosses Fragezeichen hinter der Leistungsfähigkeit des Nordiren. Sollte Rea eine Renndistanz durchhalten, gehört er zu den Podestanwärtern. «Entscheidend wird sein», so Castrol-Honda-Teammanager Ronald ten Kate, bei wem die Reifen über die Distanz durchhalten. Eigentlich beginnt das Rennen erst nach zwei Dritteln der Distanz. Bis dahin ist es nur ein Warmfahren.»
Teamkollege Rubén Xaus peilt lediglich einen Platz in den Top-10 an.

Sylvain Guintoli und Jakub Smrz bezeichnet SPEEDWEEK-Experte Alex Hofmann über die Saison gesehen als «Statisten». In Australien könnte das anders aussehen: Während der Tests waren beide extrem schnell, Guintoli verpasste im letzten Jahr nur um Haaresbreite das Podest und liebt die Strecke.

Weltmeister Max Biaggi ortet für die wellige Phillip-Island-Strecke Verbesserungen an seiner Aprilia gegenüber den letzten beiden Jahren, glaubt aber nicht, dass er den Speed Checas mitgehen kann. Werks-Teamkollege Leon Camier litt während der Tests an einer schweren Grippe und musste auf den zweiten Tag verzichten. Sein 22. Platz entspricht nicht im Ansatz seiner Leistungsfähigkeit.
Noriyuki Haga (PATA Aprilia) agierte im Mittelfeld, dort sehe ich ihn auch am Sonntag.

Für eine Überraschung könnte Kawasaki sorgen: Joan Lascorz und Tom Sykes überzeugten mit schnellen Rundenzeiten. Während der Spanier noch an den Nachwirkungen seines Donington-Sturzes leidet und fleissig für mehr Muskelmasse schuftet, fühlt sich Sykes zu Grösserem berufen.
Der dritte Kawasaki-Werksfahrer Chris Vermeulen wird wegen seiner Knieverletzung frühestens in Donington Park Ende März in die WM einsteigen.

Die Yamaha-Werksfahrer Marco Melandri und Eugen Laverty fuhren während der Tests im vorderen Mittelfeld, für einen Podestplatz wird es am Sonntag kaum reichen. «Unser Hauptbestreben während des Winters war es, das Motorrad konstanter zu machen», erklärte Teamchef Andrea Dosoli. «Das ist uns gelungen. Jetzt müssen wir schauen, wie wir schneller werden.»
Laverty ergänzt: «Ein Platz in den Top-6 wäre ein Riesenerfolg für mich!»

Ebenfalls für eine Überraschung auf seiner Heimstrecke könnte Joshua Waters sorgen, der sich auf der Yoshimura Suzuki während der Tests im Mittelfeld tummelte.
Michel Fabrizio (Suzuki Alstare) zeigte während der Tests eine gute Form, für das Podest wird es aber nicht reichen.

Nach dem umfangreichen Winter-Testprogramm endete das erste echte Aufeinandertreffen mit der Konkurrenz für BMW (Leon Haslam als Bester auf Rang 14!) «ernüchternd», wie es Rennleiter Rainer Bäumel nannte. Die Bayern hinken 1,5 bis 2 sec hinterher. Bäumel hilflos: «Wenn wir wüssten wo das Problem liegt, hätten wir es längst behoben.»
Erschreckend: BMW Italia, die noch mit dem Zusammenschrauben der Motorräder beschäftigt waren, als das Werksteam längst emsig testete, agiert auf dem gleichen Niveau. James Toseland war 0,1 sec schneller als Werksfahrer Troy Corser. Rookie Ayrton Badovini war nahe dran.

Bleiben noch die Hinterbänkler. Rookie Maxime Berger (Supersonic Ducati) schlägt sich tapfer, hat aber noch nicht den Speed für die Spitze.
Pedercini Kawasaki (Roberto Rolfo, Mark Aitchison, Bryan Staring) hat zeitlich zum Mittelfeld aufgeschlossen, an den Platzierungen am Ende des Feldes wird das aber nicht viel ändern.

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