Toprak Razgatlioglu (1.): Straßenkehrer als Zweitjob
Superbike-WM-Leader Toprak Razgatlioglu fährt in der Form seines Lebens. Am Freitag war er im Autodromo Villicum der überragende Mann, während Jonathan Rea einen heftigen Sturz verdauen muss.
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Im ersten freien Training brummte Toprak Razgatlioglu dem Zweitschnellsten Scott Redding 0,501 sec auf. Im zweiten halbierte sich der Rückstand des Engländers zwar, Toprak ging in seinem Longrun aber auch nicht auf Zeitenjagd. In 1:37,872 min beendete er den Freitag als Schnellster und ist damit nur noch 4/10 sec langsamer als die schnellste Rennrunde auf dem Villicum Circuit.
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"Ein positiver Tag", meinte der Türke beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in San Juan. "Ich fahre zum ersten Mal mit der Yamaha hier, konnte mich aber sehr schnell anpassen. Am Nachmittag fuhr ich eine Rennsimulation, die war sogar sehr, sehr positiv – ich war schnell und konnte mich jede Runde verbessern. Wir sind sehr stark." Im FP1 am Freitagmorgen ging die erste Viertelstunde dafür drauf, den Sand von der Strecke zu fahren. Trotzdem zeigte Razgatlioglu waghalsige Bremsmanöver, später verwöhnte er die wenigen erlaubten Fans auf den Tribünen mit Wheelies und einem Stoppie. Man merkt zu jeder Sekunde: Der am Samstag 25-Jährige hat absolutes Vertrauen zu seiner R1 und Spaß an der Sache.
"In der ersten Kurve habe ich gar nicht so hart gebremst", schmunzelte Toprak. "Auch am Ende der Gegengerade nicht, weil der Asphalt so schmutzig war. Ich kam aber trotzdem schnell auf gute Rundenzeiten. Vor zwei Jahren war ich hier nur Dritter, dieses Mal werde ich versuchen zu gewinnen."
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Vor den drei Rennen an diesem Wochenende liegt Razgatlioglu in der Weltmeisterschaft 24 Punkte vor Jonathan Rea, der am Freitag Fünfter wurde. Der Rekordweltmeister musste im FP2 einen weiteren Sturz verdauen und ist derzeit klar im Hintertreffen.
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"Noch bin ich nicht Weltmeister, aber ich kämpfe darum", betonte Toprak. "Die derzeitige Situation ist für keinen von uns beiden einfach, weil wir in jedem Rennen um den Sieg kämpfen. Als der Asphalt am Morgen schmutzig war, blieb Johnny zuerst in der Box. So etwas mache ich nicht, ich fahre auch für die Fans. Und zum Spaß. Und ich probiere verschiedene Abstimmungen. Ich fahre, ich fahre immer."
Der Yamaha-Star hatte am Donnerstag für einige Lacher gesorgt, als er nach dem Sandsturm anfing, die Strecke mit dem Besen zu kehren. "Deshalb habe ich auch im Training die Strecke gereinigt", grinste er. "Vielleicht wird das mein nächster Job. Oder ich fahre eine Ehrenrunde mit dem Besen, sollte ich Champion werden."
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